Re: [A-DX] Interessante Beobachtung auf Mittelwelle

Stephan Kohlmann via groups.io
Donnerstag, 22. Februar 2024, 22:48 Uhr


Danke für Eure Antworten, MW Dx ist und bleibt spannend. Tom‘s Einlassung hat mir wieder klar vor Augen gehalten, warum ich „nur“ Chemie und nicht Physik studiert habe….
73 Stephan 


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Am Donnerstag, Februar 22, 2024, 7:43 PM schrieb Tom Kamp :

Stephan,

die untere Hälfte des MW-Rundfunkbands reagiert empfindlicher auf 
Röntgenstrahlen und hartem UV-Licht, welches die Sonne emittiert. Des 
Weiteren fallen Mittelwellenfrequenzen in den Bereich der Gyrofrequenz, 
also der Elektronenkreiselfrequenz. Grundsätzlich ist die 
Elektronenkreiselfrequenz ein Maß für die Wechselwirkung zwischen einem 
Elektron in der Erdatmosphäre und dem Magnetfeld der Erde. Je näher nun 
eine MW-Sendefrequenz an der Elektronenkreiselfrequenz liegt, desto mehr 
Energie wird von den Kreiselelektronen aus dieser Trägerwellenfrequenz 
absorbiert. Dies gilt insbesondere für MW-Signale in hohen 
nordwestlichen (und nordöstlichen) Breitengraden. Und die Gyrofrequenz 
schwankt, zwischen ca. 600 und 1600 kHz (Gyrofrequenz = 2 x f-Abstand 
der ordinären (O) und extraordinären (X) Welle in Ionogrammen).

Und: MW-Ausbreitung über den Atlantik verläuft innerhalb sog. Ducts 
zwischen der E-und der F-Region. Die elektromagnetischen Wellen 
benötigen andererseits in der Nähe des Empfangsortes besondere 
Bedingungen in der sog. neutralen Atmosphäre, um den Duct auch wieder 
verlassen zu können.

Du merkst, MW-DXing ist an viele Faktoren gebunden. Von einer 
grundsätzlichen, saisonbedingten Verschiebung der Frequenzen ist mir 
nichts bekannt. Wenn es dazu jedoch Untersuchungen geben sollte, würden 
die mich sehr interessieren.

73 Tom



Am 22. Feb.. 2024 um 2:49 PM schrieb Stephan Kohlmann via groups.io:
> Normalerweise kann ich bei den z. Zt. guten Bedingungen mit kleinem Equipment regelmäßig WINS, New York/Lyndhurst auf 1010 khz und (meist noch stärker) WBBR Bloomberg Radio, New York auf 1130 khz empfangen.
> Heute am frühen Morgen gegen 0545 UTC war von beiden Stationen quasi nichts zu hören, dafür mit Ortssenderqualität (O=5, ohne Fading) WWKB The Bet Buffalo (NY) auf 1520 khz und etwas schwächer (O=3)  WLAC, Nashville (TN) auf 1510 khz.
> Kann es sein, dass sich mit fortgeschrittener "TA-Saison" die guten Empfangsmöglichkeiten eher zu den kürzeren Frequenzen hin verschieben ?
>
> Rx: Belka V3 mit Grahn GS2-SE/MW2-3 Modul
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> QTH: Rodgau
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> 73 Stephan
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-- 
Tom  DF5JL  |  https://df5jl.darc.de/
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