[A-DX] Neuseeland: Neuer Kurzwellensender eingeschaltet

Herbert Meixner via groups.io
Mittwoch, 21. August 2024, 15:06 Uhr


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Neuer Kurzwellensender für RNZ Pacific

Außenminister Winston Peters hat am 1. August 2024 den neuen Pazifik-Kurzwellensender von Radio New Zealand offiziell in Betrieb genommen. Anwesend waren Hochkommissare oder Konsularvertreter aus Kiribati, den Cookinseln, Samoa, Fidschi, Papua-Neuguinea und den Salomonen. Die Politik traf sich zur Feier des Starts im RNZ House in Wellington, während eine weitere Delegation vor Ort am Senderstandort in Rangitaiki in der Nähe von Taupō war. Der stellvertretende Premier Neuseelands hob die Bedeutung der Softpower hervor: „Die Kurzwelle von Radio New Zealand war früher sehr wichtig, aber sie  ist auch heute noch sehr wichtig“. Neuseeland und China sind mittlerweile die einzigen beiden Länder, die einen Kurzwellendienst in der Region anbieten; Australiens ABC zog sich 2017 von der Kurzwelle zurück. Die Kurzwellenübertragung in den Pazifik sei (angesichts des Klimawandels) wohl sogar noch wichtiger geworden: „Kurzwelle ist das zuverlässigste System, das es gibt, um im Krisenfall, 
bei einem Tsunami oder Zyklon sicherzustellen, dass wir die Menschen erreichen können.“
Der neue Sender der Schweizer Firma Ampegon ersetzt den ersten 100-kW-Kurzwellensender von 1989. Er kann sowohl in traditioneller AM-Technik senden als auch im Digitalmodus von DRM. Laut Paul Thompson, dem Vorstandsvorsitzenden von RNZ, handelt es sich bei dem 4,4 Millionen NZ-Dollar teuren Projekt um eine zukunftssichernde Investition in die Infrastruktur. Trotz neuer Kommunikationswege auch für Radio New Zealand Pacific bleibe die Kurzwelle relevant. „Viele dieser [Kommunikationsmöglichkeiten] basieren auf digitaler Infrastruktur, funktionierenden Glasfaserverbindungen oder lokalen Übertragungsanlagen.“ Der Ausbruch des Hunga Tonga-Hunga Haʻapai im Jahr 2022, der die Internetverbindung in Tonga fünf Wochen lang lahmlegte, sei ein Beispiel für die Bedeutung dieser Dienste. Der Empfang der Ausstrahlung der RNZ-Sendungen sei davon nicht betroffen gewesen. Wie Peters zog auch Thompson neben dem Klimawandel die zunehmenden geopolitischen Spannungen in der Region heran: „Schon 
1989 war es wichtig, den Menschen auf den Pazifikinseln verlässliche Informationen zukommen zu lassen, aber ich würde behaupten, dass das heute noch genauso wichtig ist.“
RNZ Pacific sendet in Zusammenarbeit mit 22 Medienpartnern rund um die Uhr in Englisch und pazifischen Sprache und soll fast 2 Millionen Zuhörer in 19 Ländern haben. Thompson räumt ein, dass die wirkliche Zahl der Zuhörer und Hörerinnen unbekannt sei. Er wisse jedoch, dass die Leute zuhörten, sagte er, und die Journalisten von RNZ Pacific fänden oft Zuhörer in den entlegensten Gegenden. Selbst wenn es möglich wäre, eine Umfrage in Ozeanien zu organisieren, wäre sie  dann wenn es möglich wäre, unerschwinglich teuer.“