Re: [A-DX] 198kHz, heute Abend leiser (Sendeleistung reduziert?)

Roger Thauer via groups.io
Donnerstag, 28. August 2025, 16:02 Uhr


Am 28.08.2025 um 15:03 schrieb Rémy Friess:
> Ich denke das Wort Umrüstung bezog sich nicht auf den Austausch der 
> Stromzähler, sondern auf den der Radio Empfänger. So habe ich es 
> wenigstens verstanden...

KI:

Nein – das bezieht sich auf die gestufte Abschaltung des Radio 
Teleswitch Service (RTS) ab dem 30. Juni 2025.
Offiziell war bis dahin der „Cut-off“ angekündigt, aber:
Am 19. Juni 2025 hat die britische Regierung bestätigt, dass es keine 
plötzliche, landesweite Abschaltung gibt.
Stattdessen läuft ein Phased Shutdown: bestimmte 
Kundengruppen/Zählerarten werden nach und nach „ausgeschaltet“.
Hintergrund: Noch immer waren ca. 800.000–900.000 Haushalte mit 
Economy-7/10-Zählern auf das Langwellensignal angewiesen – viele davon 
Haushalte mit Nachtspeicherheizung, oft ältere oder einkommensschwache 
Menschen.
Eine abrupte Abschaltung hätte bedeutet: Tarifumschaltungen laufen nicht 
mehr, Heizungen/Warmwassersteuerungen fallen aus → teils massive 
Kostensteigerungen oder Komfortverlust.
👉 Deshalb hat man die Abschaltung gestreckt, „damit Haushalte Zeit für 
Umrüstungen haben“:
Energieversorger können so Schritt für Schritt Smart Meter einbauen.
Betroffene Kunden bekommen individuelle Mitteilungen und Übergangsfristen.
Erst wenn ein Haushalt umgerüstet ist, wird das jeweilige 
Teleswitch-Signal deaktiviert.

Rolle der Energieversorger
Versorger sind für den Austausch zuständig: Sie müssen die alten 
Economy-7/10-Zähler auf Smart Meter umstellen.
In der Realität:
Die Umrüstung läuft langsamer als geplant, besonders in ländlichen Gebieten.
Teilweise fehlen Personal, Materialien oder Termine für Einbauten.
Dadurch entsteht eine „natürliche Verzögerung“, die die 
Phase-out-Strategie verlängert.
3️⃣ Konsequenz
Rein faktisch: Ja, die Energieversorger könnten schneller umstellen, 
wenn Ressourcen und Planung optimal wären.
Andererseits war die gestufte Abschaltung von vornherein 
politisch/technisch geplant, um Risiken für Haushalte zu minimieren.
Also: Verzögerung ist halb politisch (Phase-out-Plan) und halb 
organisatorisch (Versorger-Austauschgeschwindigkeit).
💡 Kurz gesagt: Die Energieversorger tragen Mitschuld an der 
Verzögerung, aber sie ist auch bewusst eingeplant, um einen „hartes 
Cut-off“ zu vermeiden.


Was passiert, wenn man die AM weglässt?

Energiekosten:
AM kostet tatsächlich zusätzliche Sendeleistung, weil die Modulation 
„Spitzen“ erzeugt und die Endstufen entsprechend mehr Leistung fahren 
müssen.
Ohne AM könnte man den Träger sauber konstant ausstrahlen und hätte 
geringfügig weniger HF-Leistung und einen besseren Wirkungsgrad im Sender.
Je nach Modulationstiefe liegt die Mehrbelastung durch AM bei grob 5–10 
% des Gesamtenergieverbrauchs.

"...mir kommt das zu wenig vor."

Guter Einwand — das 5–10 %-Zitat ist wirklich zu niedrig, wenn man alte 
AM-Röhrensender (klassische lineare Modulator-Architekturen mit 
separatem Modulator/Plate-Modulation, großen Transformatoren, 
komplizierter Kühlung) betrachtet. Ich erkläre dir konkret und 
rechnerisch, warum das so ist, welche Verlustquellen hinzukommen und 
welche realistischen Bereiche man erwarten kann.
....
Kurzantwort
Für moderne Solid-State-AM-Sender: AM-Overhead ≈ 2–4 % (das war die 
Aussage vorher).
Für alte Röhren/lineare AM-Sender: AM-Overhead kann weit über 10 % 
liegen — realistisch 20–90 % elektrische Mehraufnahme gegenüber reinem 
Trägerbetrieb, je nach Modulationsindex, Senderbau und Zustand.
→ 5–10 % ist also ein Untergrenze-Wert und für alte Technik oft zu 
optimistisch.


roger