[A-DX] SWRG#415 -preview- 2330z on 9265 kHz

Roger Thauer via groups.io
Freitag, 29. August 2025, 01:12 Uhr


https://swradiogram.net/

Die vergangene Woche war eine dieser Wochen mit zwei wichtigen 
Deadlines: der Vorbereitung von Programm 415 von Shortwave Radiogram und 
dem Schreiben meiner monatlichen Kolumne für die North American 
Shortwave Association (NASWA). Hinzu kamen diverse Haushaltsarbeiten und 
mein üblich schlechtes Zeitmanagement, und ich musste die 
Rundfunkversion des Sparsamkeitsprinzips anwenden: Der Textteil von 
Programm 415 wird den größten Teil meiner September-NASWA-Kolumne 
ausmachen. Wenn Sie ihn entschlüsseln, werden Sie ihn sogar vor den 
NASWA-Mitgliedern lesen. (Frühere Kolumnen finden Sie unter 
kimandrewelliott.com.)

Die Kolumne enthält Neuigkeiten und Beobachtungen zu
1) der Kurzwellen-Sendestation der US Agency for Global Media in der 
Nähe von Greenville, North Carolina,
2) dem Versuch von Kari Lake, den Direktor von Voice of America nach 
Greenville zu versetzen,
3) einigen Gerichtserfolgen von VOA-Mitarbeitern bei ihrem Versuch, die 
Schließung eines Großteils von VOA rückgängig zu machen, und
4) emotionalen Szenen, als VOA-Mitarbeiter zurück in die Zentrale in 
Washington gerufen werden, um ihre Schreibtische zu räumen.

Weitere Informationen zu den Aktionen der entlassenen VOA-Mitarbeiter 
zur Wiederherstellung von VOA finden Sie auf savevoa.com und den 
zugehörigen Social-Media-Konten. Am 5. September findet im Großraum 
Washington D.C. ein Benefizkonzert für VOA-Mitarbeiter statt.

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Ab 0130 MESZ  auf 9265 kHz:


Welcome to program 415 of Shortwave Radiogram.

I'm Kim Andrew Elliott in Arlington, Virginia USA.

Here is the lineup for today's program, in MFSK modes as noted:

  1:47  MFSK32: Program preview (now)
  2:59  MFSK32: Kim's September 2025 NASWA column
  7:02  MFSK64: Kim's NASWA column continued
12:21  MFSK64: This week's images
28:07  MFSK32: Closing announcements

Please send reception reports to radiogram@...
And visit http://swradiogram.net
We're on Bluesky now: SWRadiogram.bsky.social
And X/Twitter: @...

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Dekodierter Text MFSK32/64
(Übersetzt mit KI)


Greenville-Personal kehrt zurück. VOA-Mitarbeiter siegen vor Gericht. 
Hoffnungsschimmer inmitten überwiegend schlechter Nachrichten
Die Nachrichten über den US-Auslandsrundfunk bleiben überwiegend 
schlecht, da die Trump-Administration unbeirrt ihre Kampagne fortsetzt, 
den größten Teil des US-Auslandsrundfunks zu zerstören. Doch es gibt 
einige positive Ausnahmen. Eine betrifft ein Thema, das 
NASWA-Mitgliedern besonders am Herzen liegt: Die Edward R. 
Murrow-Kurzwellen-Sendeanlage nahe Greenville, North Carolina (genauer 
in Blackjack, NC), wird wieder vollständig mit Personal besetzt.
Ein hochrangiger Beamter des Office of Cuba Broadcasting (Radio Martí) 
sowie ein Mitarbeiter von Kari Lake, der selbsternannten amtierenden CEO 
der U.S. Agency for Global Media (USAGM), besuchten die Anlage. Sie 
zeigten sich beeindruckt. Zudem betonten die 
Radio-Martí-Verantwortlichen, dass das Publikum in Kuba die 
ausgefallenen Kurzwellen-Sendungen vermisst habe.
Nach dem sogenannten „Blutigen Samstag“ am 15. März 2025, als die Voice 
of America und Radio Martí abrupt vom Sender genommen und fast alle 
Beschäftigten beurlaubt wurden, stand die Greenville-Anlage still. Der 
Stationsleiter Macon Dail blieb allein als „Hausmeister“ zurück, um 
dafür zu sorgen, dass Lüftungssysteme und andere Einrichtungen weiterliefen.
Ende Juni erwachte Greenville zu neuem Leben: Zunächst acht Stunden 
täglich Radio Martí auf Kurzwelle, erst auf zwei, später auf drei 
Frequenzen. Da Macon das allein nicht leisten konnte, durfte ein Teil 
des Personals zurückkehren. Seit dem VIP-Besuch kehren nun zwei weitere 
Techniker sowie eine Verwaltungskraft zurück.
Radio Martí galt lange als „schwarzes Schaf“ innerhalb der 
USAGM-Familie, wegen seiner klaren Gegnerschaft zum kommunistischen 
Regime in Havanna. Genau diese Haltung sorgte jedoch dafür, dass Radio 
Martí bei Donald Trump weniger in Ungnade fiel – und Unterstützung durch 
Außenminister Marco Rubio, republikanische Kongressabgeordnete sowie 
auch Demokraten in Florida fand, die um die Stimmen der 
kubanischstämmigen Amerikaner warben. So haben Radio Martí und 
martinoticias.com ihre Produktion weitgehend wieder aufgenommen. Der 
Mittelwellensender von Radio Martí auf den Florida Keys (1180 kHz) ging 
recht schnell wieder in Betrieb. Nun sendet auch die Kurzwelle erneut – 
schwerer zu stören als Mittelwelle.

Kari Lake versucht, den VOA-Direktor ins „Briar Patch“ zu werfen
Im Zusammenhang mit Greenville: Die selbsternannte USAGM-Chefin Kari 
Lake versetzte – ohne erkennbare rechtliche Grundlage – den VOA-Direktor 
Mike Abramowitz zum Leitenden Verwaltungsbeamten der Murrow-Sendeanlage.
Für NASWA-Mitglieder ist klar: Das wäre, wie „in den Brombeerbusch 
geworfen“ zu werden – kein schlechter Ort. Abramowitz verweigerte jedoch 
diese als Degradierung empfundene Versetzung. Ob es mit Gehaltseinbußen 
verbunden war, ist unklar – sicher aber hätte er jede inhaltliche 
Verantwortung für die VOA verloren. Lake feuerte ihn daraufhin.
Abramowitz klagt gegen diese Entscheidung. Denn: Laut Gesetz dürfen die 
Leiter von USAGM-Einheiten weder ernannt noch entlassen werden, ohne 
Zustimmung des International Broadcasting Advisory Board (IBAB). Trump 
hatte jedoch sämtliche IBAB-Mitglieder entlassen und bis heute nicht 
ersetzt.

Birther im USAGM-Management muss aussagen
Andere VOA-Mitarbeiter – angeführt von der White House Bureau Chief 
Patsy Widakuswara – klagen gegen die Abschaltung fast des gesamten 
VOA-Programms. Sie beantragten beim Bundesrichter Royce C. Lamberth, 
Kari Lake wegen Missachtung des Gerichts zu belangen, da sie verlangte 
Informationen nicht geliefert habe.
Am 25. August stellte Lamberth fest, dass Lake „am Rande der 
Missachtung“ sei. Er fragte wiederholt, warum er nicht über die Pläne 
zur Entlassung von VOA-Direktor Abramowitz informiert wurde, wie der 
frühere USAGM-Chef Victor Morales abgesetzt wurde und wer derzeit 
eigentlich als amtierender VOA-Direktor fungiere.
Richter Lamberth ordnete an, dass Lake sowie zwei weitere Trump-Ernannte 
bis spätestens 15. September eidesstattliche Aussagen abgeben müssen.
Diese zwei sind:
Frank Wuco, Mitarbeiter der Heritage Foundation und Mitautor des 
Projekts 2025, früher konservativer Talkshow-Moderator und prominenter 
Verfechter der „Birther“-Verschwörungstheorie gegen Barack Obama.
Leili Soltani, ehemalige Leiterin der persischsprachigen VOA-Abteilung.
Damit setzt die Trump-Administration ihren juristisch verlustreichen 
Feldzug gegen die VOA fort. Zwar werden Urteile oft in Berufungen 
abgemildert oder aufgehoben, doch auch Sanktionen wie „contempt of 
court“ könnten wirkungslos bleiben, da das von Trump kontrollierte 
Justizministerium wohl kaum eingreifen würde.

Emotionale Videos: VOA-Mitarbeiter räumen ihre Schreibtische
Ende August mussten VOA-Mitarbeiter in die Washingtoner Zentrale 
zurückkehren – jedoch nur, um ihre persönlichen Sachen abzuholen.
Patsy Widakuswara schrieb auf X:
„Liebe VOA-Kollegen, ich weiß, es ist demütigend, unsere Schreibtische 
zu räumen, während Sicherheitsleute uns wie Kriminelle beobachten. Aber 
ihr habt den Richter gehört – er verhört sie und droht ihnen mit 
Missachtung, nicht uns. Jetzt ist nicht die Zeit, aufzugeben.“
Das begleitende Video zeigt Patsy beim Ausräumen – mit seltenen 
aktuellen Innenaufnahmen der VOA-Flure.
Ein weiteres Video zeigt Mitarbeiterin Vero Balderas Iglesias, kurz nach 
dem Verlassen des Gebäudes, möglicherweise zum letzten Mal.
In einem dritten Video spricht ein VOA-Hörer namens Robert, der das 
VOA-Gebäude besichtigen wollte, was wegen der Lage nicht möglich war. Er 
brachte eine VOA-Ersttagsausgabe zum 25. Jubiläum mit der 
5-Cent-VOA-Briefmarke von 1967. Da er sie nicht überreichen konnte, gab 
er sie Vero, die das Video machte – sichtlich gerührt.

Die Räumungsaktion deutet darauf hin, dass Kari Lake – wiederum ohne 
erkennbare Rechtsgrundlage – plant, 600 derzeit inaktive 
VOA-Beschäftigte endgültig abzubauen (RIF = Reduction in Force). Ein 
solcher Schritt würde sicherlich in die laufende Klage der 
VOA-Mitarbeiter aufgenommen.

👉 Diese Kolumne in voller Länge wird schließlich auf 
kimandrewelliott.com verfügbar sein.


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Der Ausdruck „Briar Patch“ kommt ursprünglich aus der afroamerikanischen 
Fabel von Br’er Rabbit (bekannt durch Joel Chandler Harris’ Uncle 
Remus-Geschichten).
Ein „briar patch“ ist ein Dornenbusch / Brombeergebüsch.
In der Fabel wird Br’er Rabbit von seinen Gegnern gefangen. Er fleht sie 
an, ihn bloß nicht in den „briar patch“ zu werfen – was sie dann 
natürlich tun.
Doch der Hase überlebt problemlos, weil er dort zuhause ist.
Die Redewendung bedeutet daher: Eine scheinbare Strafe, die in 
Wirklichkeit angenehm oder vorteilhaft ist.
Im Text meint Kim also ironisch:
Wenn Kari Lake den VOA-Direktor Mike Abramowitz ins „Briar Patch“ 
(Greenville-Sendeanlage) „strafversetzt“, ist das gar keine Strafe – 
sondern eher ein ganz angenehmer Ort.


roger