[A-DX] Artikel im Radio-Kurier 3/2001

["Wolf Harranth" <harranth@xxxxxxxx>]

Liebe Freunde,

Bernd Mayr hat kommentarlos einen Artikel der Tageszeitung "Der  
Standard" an
den Radio-Kurier weitergeleitet, und die Redaktion hat ihn - in  
Unkenntnis
der Tatsachen - in das Heft 3/2001 aufgenommen. Unter dem Titel
"Rechnungshof kritisiert ROI" wird eine aus bestimmten Gründen erfolgte
Indiskretion (die Ursachen sind an dieser Stelle nicht zu nennen)
weitergegeben: Ohne den Hinweis, dass es sich um einen Rohentwurf  
handelt,
der den Betroffenen zur Stellungnahme vorgelegt und erst dann zur
Veröffentlichung freigegeben wird.
Zur Sache: Es wird bemängelt, dass ROI nicht überlege, "das teilweise
schlecht zu empfangende Trägermedium Kurzwelle" abzulösen durch "andere
Sende- und Empfangstechniken" und dass das Alternativangebot "derzeit  
nur
auf TV-Nutzer mit Satellitenempfangsanlage reduziert" sei. Zur  
Erinnerung:
ROI sendete auf LW, MW, UKW (durch Rebroadcasting) analog und digital  
via
Satellit, über WRN auch bei WorldSpace und im Internet, sowohl  
RealAudio als
auch (wir allein!) MP3, sowohl als Livestream als auch für Download.  
Mehr
gibt es derzeit nicht, stimmt's? Dass die Palette mittlerweile  
eingeschränkt
ist, liegt teils an den Umständen (261) teils an den Budgetkürzungen.
Der Rechnungshof "bewertet kritisch, dass der Programmbeirat... seit  
1973
nicht mehr zusammengetreten ist". Das kommt davon, dass es seitdem ein
Komitee gibt, dass sich regelmäßig und bei Bedarf auch in kürzesten
Abständen traf und trifft, um alle offenen Fragen zu besprechen. Zur
Erinnerung: Schon jede Akkreditierung zu einem internationalen Anlass
erfolgt durch den Bundespressedienst - also unser vis-a-vis in der
Regierung, mit der wir uns angeblich "nicht abstimmen" - als ob in das
Komitee nicht sämtliche Aussengremien eingebunden wären.
Bemängelt wird, "dass Radio Österreich International kaum von den
kostenlosen Senderechten und Produktionen des ORF Gebrauch macht." Zur
Erinnerung: Sämtliche Journalsendungen, Kultur- und  
Wissenschaftsbeiträge
wurden vom Inlandsdienst übernommen, aber eben für unsere Zwecke  
adaptiert -
z.B. durch eine auch für Ausländer verständliche Moderation - was  
jedoch der
Konzipient im Rechnungshof offenbar nicht mitbekommen hat. Außerdem: Zum
kritisierten Zeitraum stellte ROI fünf Stunden pro Tag eine seiner  
beiden
Europafrequenzen auf Wunsch des Auftraggebers für ein Richtung  
Südosteuropa
gestaltetes Inlandsprogramm zur Verfügung (obwohl es im Zielgebiet keine
KW-Empfänger gab, dafür aber Dutzende andere Auslandsdienste via  
Satellit
auf UKW vor Ort).
Schließlich wird die Programmplanung und Abrechnung bemängelt  
("mangelnde
Personalkostentransparenz"). Die Abrechnung erfolgte nicht nach den  
beim ORF
üblichen Modalitäten sondern - und das exakt - nach jenen des  
Auftraggebers.

Dies und noch viel mehr wurde natürlich in den Stellungnahmen von  
Intendanz
und Betriebsrat mit den entsprechenden Nachweisen vorgebracht - aber
natürlich interessiert sich dann keine Zeitung mehr dafür.
Wieso überhaupt eine solche Diskreditierung? Wer war damals  
verantwortlich,
und wer ist es heute? Man schiebt einander über die Printmedien den
Schwarzen Peter zu. Bernd Mayr liest offenbar nicht "DIE PRESSE", sonst
hätte er die ebenso unfaire Retourkutsche entdeckt und -  
wahrscheinlich -
ebenfalls ohne Hinterfragung an die Redaktion Radio-Kurier geschickt.

Unterm Strich bleibt das Gefühl, ausgerechnet jetzt, wo wir ums  
Überleben
kämpfen und zwischen Mächten zerrieben werden, die wir nicht  
beeinflussen
können, zwar nicht mit Absicht, sondern aus Ungeschick denunziert zu  
werden.

Dieser persönliche Kommentar ist nicht zur Weitergabe an Dritte  
verfasst.

73 de Wolf
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Wolf Harranth OE1WHC - mailto:harranth@xxxxxxxx
Radio Austria International - http://roi.orf.at
QSL Collection - www.qsl.at



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