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[A-DX] Fahrt nach Ismaning


  • Subject: [A-DX] Fahrt nach Ismaning
  • From: JanBalzer@xxxxxxxxxxx (Jan Balzer)
  • Date: Sun, 08 Jul 2001 16:58:19 +0200

Hallo,

in Ismaning war wohl keiner von Euch!? Bisher jedenfalls null Reaktion,
deshalb schreibe ich 'mal meine Eindrücke. Ich hoffe, dass dies nicht
off topic ist.

Der Wetterbericht versprach anfangs gutes Wetter und so entschied
ich mich kurzfristig zu einem Besuch des Tag der offenen Tür beim
Sender des BR in Ismaning. Bei einer Entfernung von über 400 km
ist das schon kein Tagesausflug mehr, aber wann bekommt man schon
einmal die Chance die Sender zu besichtigen. Um zeitig anzukommen
war ich also schon vor 6 Uhr auf der Piste. Es war schon hell und
auf Mittelwelle schon nicht mehr viel los. Also mal die 1431 kHz ein-
gestellt, das Pragramm immer gleich, dafür keine Werbung - länger
kann man den Sender dann aber auch nicht hören. Kurzes grübeln,
werde wohl doch langsam alt. ;-) Irgendwann und irgendwo auf der
A72 bei Zwickau fängt es dann doch an zu rauschen und ich wechsel
den Sender - hin zu UKW.
Es ist nach 7 und ich auf der A9 in Franken und irgendwie zuckt es
wieder in der Hand und tippe mal wieder am Radio herum und lande
wieder auf 1431 kHz und wundere mich, dass der Sender fast rauschfrei
herein kommt. Also muß so gegen 7 Uhr auf die volle Leistung (250 kW)
geschaltet worden sein. Zu Hause im Shack kann ich davon nichts
feststellen. Ich wohne wohl doch zu Nahe am Sender!

Weiter geht die Fahrt und ich programmiere die 585 kHz ein, hier
soll aus Ismaning ein Sonderprogramm kommen. Aber erst in Höhe Eching
kommt ein Signal herein. Der Sender muß ja wirklich recht klein sein
oder die haben einen nassen Schnürsenkel als Antenne. So bekomme ich
wenigstens die Eröffnung mit.
Habe in Ismaning dann aber vergessen mich nach diesem Sender zu
erkundigen.

Das Sendezentrum ist schnell gefunden, dank der Info von OM
Wolfgang Bueschel und die Antennen sind ja auch schon von
weitem zu sehen. Für das Auto gab es einen sonnigen Parkplatz. Die
Einweiser haben gute Arbeit geleistet.

Zu Anfang stand ein Zelt des BR. Hier wurde vor allem das digitale
Radiozeitalter, namens DAB beworben. Diverse Gerätschaften waren
aufgebaut, um dem interessierten Ankömmling dessen Vorzüge zu
demonstrieren. Auch Papierkrams wurde verteilt, und auch alte QSL-
Karten waren zu bekommen.
Im Anschluß war ein großes Zelt für den Radioflohmarkt aufgebaut.
Es waren nicht alle Stände belegt, so blieb genügend Platz für die
Interessenten. Von alten Röhren bis zu den ersten Transistor-
empfängern wurde fast alles angeboten, manchmal zu richtigen Lieb-
haberpreisen.
Bei unseren heutigen high-tech Gerätschaften mal eine wohltuende
Abwechslung. Ich frage mich, ob es in 10 oder 20 Jahre noch Leute
geben wird, die wissen was eine Röhre ist und ein altes Röhrenradio
noch reparieren können. Der Altersdurchschnitt der Aussteller war
über 50!

Weiter geht es in Richtung Senderhaus, vorbei an einem DAB-Sende-
mast. Interessant: der R&S-Sender steht in einem kleinen Garten-Holz-
häuschen, sowas habe ich ja noch nie gesehen. Dem BR sind wohl die
Container ausgegangen.
Im Senderhaus war ein Rundgang abgesteckt, beginnend im 1.Stock
im 1. Sendersaal mit dem KW und Mittelwellensender, weiter geht es
durch den Kontrollraum in den 2. Sendersaal, wo neben den alten
Mittelwellensendern auch die UKW-Sender stehen und um dann an-
schließend im Erdgeschoß beim Schiffsdiesel der Netzersatzanlage
anzukommen. Überall standen Mitarbeiter bereit um die Fragen des
Publikums zu beantworten. Das was von Seiten des BR eine gut
organisierte Veranstaltung und soll, dank der positiven Resonanz,
eine Fortsetzung finden.

Nächster Punkt der Veranstaltung war ein Vortrag im Vortragssaal, dem
eigentlichen Speisesaal des Senders.
Im ersten Teil berichtet der Stationsleiter etwas über die Geschichte
der Sendestelle, um dann anschließend das Mikrofon zur Zukunft des
AM-Rundfunks an einen Mitarbeiter von R&S weiterzureichen. Der
Hauptschwerpunkt lag in Öffentlichkeitsarbeit für DRM. Anhand von
Tonbeispielen von DRM-Testsendungen wurden die Vorzüge von DRM gegen-
über SSB und AM-Rundfunk verdeutlicht. Auch Nachteile wurden ange-
sprochen, so z.B. Bandbreite der Sender, Linearität von RX und TX etc.

Als Abschluß stand dann noch die Besichtigung der Voice of America
Relaisstation auf dem Programm. Eintrittskarten gab es dazu am Stand
des BR. Die deutschen Mitarbeiter der Station teilten sich in das
Besuchsprogramm hinein.Hauptschwerpunkt der Station ist der Satelliten-
bereich. Fernseh- und Tonsignale werden von einem Satelliten über dem
Atlantik empfangen und zu einem Satelliten über dem Indischen Ozean
geschickt. Ein wichtiges Aufgabengebiet ist auch die Organisation von
Rebroadcasting der VoA in Osteuropa. Und nicht zu vergessen ist der
Betrieb des MW-Senders auf 1197 kHz. Die Mitarbeiter der VoA waren
auch hier sehr antwortfreundlich.

Gegen drei Uhr nachmittags war alles sehr schnell zu Ende. Es zog ein
schweres Unwetter auf und die Gäste suchten mit ihren Autos das Weite.

Zusammenfassend kann ich jedem einen Besuch beim Sender Ismaning
empfehlen. Von der Senderleitung wurde angedeutet, dass es einen Tag
der offenen Tür wieder einmal geben wird.

Im Bayerischen Fernsehen soll es zudem auch einen Beitrag über den
gestrigen Tag geben. Kennt jemand schon den genauen Sendetermin?

Na dann, viel Spaß beim Hören des Senders Ismaning

JAN aus Freiberg/Sachsen

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