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Re: [A-DX] Fernspeiseweiche



----- Original Message -----
From: "Dr. Matthias Zwoch" <zwoch@xxxxxx>
To: <liste@xxxxxxx>
Sent: Wednesday, August 25, 2004 8:05 PM
Subject: Re: [A-DX] Fernspeiseweiche


> Thomas Möller schrieb:
> > Hallo Liste,
> > suche einen Schaltplan für eine 12V Fernspeiseweiche im Bereich MW
und KW.
> > Kenndaten der Drossel und des Kondensators.


Hallo Matthias und Thomas,

Beim Abblocken und Durchleiten von Hochfrequenz will man es intuitiv
"besonders gut" machen und wählt dann gerne zu hohe Werte.
So auch in diesem Fall:

> C = 0,1u zwischen Ant und Rx, Drossel 470uH zwischen + und Ant. Manche
> verwenden nochmal 0,1u hinter der Drossel zum Abblocken von
eventueller
> Rest-HF.

0,1 uF ist zwar ok, wenn man einen keramischen Scheiben- oder
Vielschicht-
Kondensator wählt. 0,01 uF (=10 nF) tun es aber auch.

Drosseln haben nur einen begrenzten Frequenzbereich, in dem sie ihre
Abblockfunktion erfüllen können. Bedingt durch die Kapazität zwischen
den einzelnen Windungen kommen Drosseln bei einer bestimmten Frequenz
in Parallelresonanz, was natürlich der Sperrdämpfung zugute kommt.
Bei höheren Frequenzen überwiegt dann aber die Windungskapazität, d.h.
aus der Drossel wird ein Kondensator, der mit steigender Frequenz immer
besser leitet.
Das will man aber nicht. Daher sollte man Drosseln stets unterhalb ihrer
Eigenresonanzfrequenz betreiben.
Die üblichen 470 uH - Drosseln haben Eigenresonanzen bei etwa 5 MHz -
zu niedrig für einen Einsatz bis 30 MHz.
Auch bei der Drossel wär daher ca 1/10 des Wertes anzuraten.
Ich habe Thomas daher eine Drossel von ca. 47 uH empfohlen.


> Als C's verwende ich Tantal Cs

Tantal- und Elektrolykondensatoren sind für NF-Einsatz vorgesehen,
für HF wegen zu hoher Eigenindiktivität weniger geeignet.

> und als Drossel genügt eine
> Festinduktivität mit Ferritkern oder so vorhanden eine Neosid-Drossel.

Zur Abdrosselung eines grösseren Frequenzbereiches verwendet man
oft 2 oder 3 Drosseln mit steigenden Werten hinteraneinder angeordnet.
So besteht die Abdrosselung der Fernspeiseweiche RSM-2000 für
die Antennen ara-60 und ara-2000 aus zwei Drosseln mit 4,7 uH und
120 uH. Die erste blockt die höheren Frequenzen ab, die tieferen
Frequenzen laufen dann in der grösseren Drossel auf.
Am "kalten" Ende sind zwei SMD-Keramik-Kondensatoren mit
stark unterschiedlichen Werten gegen Masse geschaltet, denn auch
ein Keramikkondensator von 0,1 uF wirkt bei einigen 100 MHz auch
nicht mehr als Kondensator, sondern als Spule.
Für MW und KW reicht aber ein einzelner Kondensator von etwa
0,01 uF (= 10 nF) völlig aus.


> Es empfiehlt sich der Einbau einer Feinsicherung in der + Leitung.
> (Falls man mal die falsche Ant an die Speiseweiche anschliesst trifft
es
> nur die Sicherung, sonst das Netzteil)

....kann nie nichts schaden :-)



Viele Grüße

Jürgen Martens


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