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Fw: [A-DX] 11525 Radio Minivan, für die Malediven.


  • Subject: Fw: [A-DX] 11525 Radio Minivan, für die Malediven.
  • From: "Klaus.Spielvogel" <Klaus.Spielvogel@xxxxxx>
  • Date: Tue, 17 Aug 2004 17:06:07 +0200



Hallo Liste,

    die politischen Hintergründe finden sich in einem Beitrag von Christoph 
Heinzle, ARD-Hörfunkstudio Südasien:


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Streit auf den Malediven		
	Ein Aufstand im Paradies		
	
	

Von Christoph Heinzle, ARD-Hörfunkstudio Südasien

Der Aufstand im Paradies begann vergangene Woche nach den Freitagsgebeten. 
Hunderte versammelten sich vor dem Polizeihauptquartier in der Hauptstadt 
Male und verlangten die Freilassung einiger Gefangener der Opposition. Rasch 
wurden aus einigen hundert Demonstranten mehrere tausend. Rasch forderten sie 
demokratische Reformen und den Rücktritt von Ministern der Regierung. Dann 
griff die Polizei ein - mit Schlagstöcken und Tränengas. Nahezu 200 Menschen 
wurden verhaftet, Dutzende verletzt, eine Ausgangssperre verhängt, der 
Ausnahmezustand ausgerufen.

Amnesty International äußerte sich besorgt, Oppositionelle befürchten, das 
war es nun mit den angekündigten Reformen. Das Parlament kam nicht wie geplant 
zusammen, um mehr politische Rechte zu diskutieren, die Präsident Gayoom vor 
zwei Monaten versprochen hat. Doch Regierungssprecher Ahmed Shaheed beteuert, 
der Präsident habe im Juni ein Demokratieprogramm vorgelegt und man arbeite 
an einem Zeitplan zur Umsetzung: "Wir sind da voll im Kurs."


Herrscher seit 25 Jahren
	
Würde der Plan Wirklichkeit, müsste sich viel ändern auf den Malediven. Die 
Opposition könnte dann wirklich mitreden, der Einfluss des Präsidenten würde 
schwinden, ja er könnte sich nicht wiederwählen lassen.

Maumoon Abdul Gayoom regiert die Inselgruppe mit gerade einmal 300.000 
Einwohnern bereits seit 26 Jahren - als Einparteienstaat. Die Opposition kann 
sich nicht entfalten und agiert von Sri Lanka aus.

Wie auch internationale Organisationen sprechen die Oppositionellen von 
Menschenrechtsverletzungen und fordern echte Demokratie. So drängt Mohammed 
Latif, Führer der Demokratischen Partei der Malediven MDP seit vergangenem 
Jahr, die Staatengemeinschaft solle Gayoom nicht weiter unterstützen, denn 
dieser sei ein Despot und lasse die Bevölkerung verrohen. Die Opposition 
werde unterdrückt, Menschen willkürlich verhaftet, aus politischen Gründen ins 
Gefängnis gesteckt, ohne richtigen Prozess - so die Vorwürfe von Amnesty 
International.

Doch Präsident Gayoom dementiert. Die Menschenrechtslage auf den Malediven 
sei "sehr gut". Es gebe "keine systematischen Menschenrechtsverletzungen" und 
"keine willkürlichen Festnahmen". Einige wenige Menschen auf der Welt sind - 
eher aus persönlichen Gründen - vielleicht nicht glücklich über unsere 
Regierung. Die übergroße Mehrheit der Bevölkerung, so der Präsident, "hält unsere Demokratie für gut und gesund".
Beliebt bei vermögenden Touristen

Immer wieder verweist Dauer-Präsident Gayoom auf seine erfolgreiche 
Wirtschaftspolitik. Er hat aus den 1200 Inseln eines der beliebtesten 
Reiseziele für wohlhabende Touristen gemacht - er hat während seiner 
Regierungszeit das Pro-Kopf-Einkommen verzehnfacht, das Gesundheitssystem 
verbessert, das Bildungssystem ausgebaut. Sein Hauptziel sei gewesen, den 
Lebensstandard der Menschen anzuheben. "Ich denke", lobt sich Gayoom, "darin war ich ziemlich erfolgreich".

Doch zu wenig - meint die Opposition - ist bei den Menschen angekommen. Und 
zu viel ging auf Kosten der politischen Freiheit auf den Malediven. Immer 
lauter wird deshalb der Ruf nach dem Rücktritt Gayooms: Der dienstälteste 
Staats- und Regierungschef Asiens solle endlich abtreten und den Weg für 
Reformen frei machen.

Quelle: Internetseite des WDR: http://www.wdr.de

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  Gruß aus Aachen

            Klaus
	
	   
	

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Ich antworte in Deutsch
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