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[A-DX] Mit "Stille Nacht" auf Sender


  • Subject: [A-DX] Mit "Stille Nacht" auf Sender
  • From: "paul gager" <aon.912332257@xxxxxx>
  • Date: Fri, 23 Dec 2005 19:21:41 +0100

1920 gelang erstmals die Übertragung von Musik. Jetzt will Königs
Wusterhausen das Funkmuseum retten.(Von Claus- Dieter Steyer- Berliner
Tagesspiegel)

Königs Wusterhausen -
Die Notenblätter der vier Musiker auf dem Funkerberg
in Königs Wusterhausen zeigten am 22. Dezember 1920 nur ein Lied: "Stille
Nacht, heilige Nacht". Die Musiker spielten es an jenem Tag gleich mehrfach
und wussten dennoch nicht, wie viele Zuhörer sie damit erreichten. Denn ihre
Musik wurde erstmals in den Äther gesendet. Das Experiment gelang. Der
Rundfunk war geboren, obwohl es das Wort damals noch gar nicht gab.

Mit einer festlichen Veranstaltung erinnerte Königs Wusterhausen gestern an
dieses Ereignis vor 85 Jahren. Die Stadt feierte sich mit Vorträgen und
historischen Aufnahmen als "Wiege des Rundfunks". Natürlich wurde der Abend
mit dem Stück "Stille Nacht, heilige Nacht" eröffnet - gespielt fast wie in
der von 1920. Nur die Bassgeige fehlte.

Allerdings konnte das Programm nicht an seinem historischen Ort stattfinden.
Denn das Museum auf dem Funkerberg, das die Geschichte der einstigen
Militärfunkstation festhielt, ist seit dem Sommer geschlossen. Die Telekom
AG hatte trotz großer Proteste den Mietvertrag für den Museumsverein nicht
verlängert, um die Betriebskosten für das Areal in Höhe von jährlich 500 000
Euro einzusparen."

Nun keimt aber wieder Hoffnung auf einen Neubeginn", sagt Rainer Suckow,
Chef des Fördervereins "Sender Königs Wusterhausen". Die Stadt habe sich auf
ihre Tradition besonnen und zur Übernahme des Funkerbergs in städtisches
Eigentum entschlossen. "Der Kaufpreis liegt nur bei einem symbolischen
Euro",
erklärt Suckow. "Aber noch sind nicht alle Details der Betriebs- und
Instandsetzungskosten für die Gebäude geklärt. Wir hoffen aber, dass wir im
späten Frühjahr die Türen zu unserer Schau mit rund tausend Exponaten wieder
öffnen können."

Bis heute zieren drei stilisierte Sendemasten das Stadtwappen, obwohl die
letzte von hier ausgestrahlte Radiosendung schon zehn Jahre zurückliegt.
Ohne den rührigen Förderverein, der in seinem Museum jedes Jahr etwa 55 000
Neugierige begrüßte, wäre die Pionierleistung der Stadt heute wahrscheinlich
schon vergessen. In den meisten Zeittafeln steht nach wie vor der 29.
Oktober 1923 als Geburtsstunde des deutschen Rundfunks, weil an diesem Tag
in Berlin die erste offizielle Sendung ausgestrahlt wurde. Zu dieser Zeit
hatten die Techniker in Königs Wusterhausen schon lange mit der drahtlosen
Übertragung von Sprache experimentiert. 1919 war die damalige
Militärfunkstelle Königs Wusterhausen zwar bereits der Reichspost übergeben
worden. "Aber Wirtschafts-, Presse- und Börsennachrichten wurden nur per
Morsealphabet ausgetauscht", erinnert der Rundfunkexperte Suckow.

"In den Sendepausen versuchten ab Juni 1920 die damaligen Ingenieure
erstmals, Musik vom Grammophon zu übertragen." Viele Tests folgen, ehe am
22. Dezember 1920 das berühmte Weihnachtskonzert stattfand.
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Merry Christmas!
Joyeux Noel!
Feliz Navidad!
Frohe Weihnachten!

wünscht
allen A- DXer/ innen
Paul
aus Pannonien bzw. Vindobona






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