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[A-DX] Re: eton S350



----- Original Message -----
From: Uwe Schmidt <deeppurple2002@xxxxxx>
To: <liste@xxxxxxx>
Sent: Thursday, April 14, 2005 7:50 AM
Subject: FW: Re: [A-DX] Eton S350


Hallo Liste,

wie am vorletzten Sonntag angekündigt, habe ich mich ein
wenig mit dem eton S350 beschäftigt.
Vorneweg: Es ist ein einfaches Radio mit MW, UKW und
3 KW-Bereichen. Keine DX-Maschine, aber wegen seines
guten Klangs für manche Programmhörer als zusätzliches
Gerät, z.B. für draussen, durchaus interessant.
Es ist ein Einfachsuper mit 455 kHz ZF. Mit nur mässig
gedämpften Spiegelfrequenzen (das sind Sender, die um
den doppelten Betrag der ZF, also 910 kHz höher, senden)
muss man also rechnen.
Die ZF-Bandbreite ist umschaltbar. In narrow kommt ein
CFU 455 I mit ca. 6 kHz Bandbreite zum Einsatz, für wide
ist ein mir unbekanntes blaues Filter mit 3 Anschlüssen
eingebaut. Beim Durchmessen entpuppte es sich als ein
Filter mit 2 Resonatoren, die aber zu stark gekoppelt sind
und daher eine Einsattelung in der Mitte des Durchlass-
bereichs bewirken. Unschön, kann zu Verzerrungen führen.
Die Bandbreite ist etwa gleich dem des CFU-Filter, Flanken-
steilheit und Sperrdämpfung sind aber deutlich schlechter.
In wide klingt es etwas heller, Nachbarsender machen
sich aber deutlich bemerkbar (wegen der schlechten Flanken).
Wegen der Frequenzdrift, besonders in den oberen KW-
Bereichen, ist eine Verringerung der schmalen Bandbreite
nicht sinnvoll. Um die guten Wiedergabeeigenschaften des
NF-Teils zu unterstützen, habe ich das einfache breite
Filter gegen ein höherwertiges CFW- Filter mit 8,5 kHz
Bandbreite getauscht. Dieses Filter hat deutlich mehr
Bandbreite, durch die steileren Flanken aber auch eine
bessere Trennschärfe. Dadurch kann man es auf fast allen
MW-Kanälen und auf KW-Frequenzen, wo 5 kHz daneben
kein Sender arbeitet, einsetzen und den helleren Klang geniessen.

Auf UKW ist ein einziges Filter (SFE 10,7 S) mit >180 kHz
Bandbreite eingebaut. Die Trennschärfe ist mittelmässig.
Ich habe es durch ein 110 kHz-Filter ersetzt.
Da nur ein Filter eingebaut ist, entspricht es der Trennschärfe
eines UKW-Radios mit 150 kHz Filtern. In kritischen Fällen
u.U. ein Vorteil gegenüber dem 180 kHz-Filter. Für UKW-DX
ist der S350 natürlich nicht gedacht.

Als dritte Massnahme habe ich noch den Regelbereich der
RF-Gain etwas mehr über den Drehbereich verlagert.
Den MW-Bereich habe ich von ca. 1650 kHz auf ca.1720 kHz
"erweitert". War durch Abgleich leicht zu realisieren.
Durch Abgleich konnte auch die Empfindlichkeit in manchen
Bereichen etwas verbessert werden. Aber das war's dann schon.

Für weitere Verbesserungen am eton S350 fehlt es der Schaltung
an Substanz. Das Empfangsteil erinnert an Kofferradios der
60er und 70er Jahre. Neu ist die digitale Frequenzanzeige, die
es damals in der Unterhaltungselektronik nicht gab, heute aber
einfach zu realisieren und genauer als jede Analogskala ist.
Im eton S350 wurde alte Analogtechnik mit heutiger Digital-
technik kombiniert, allerdings vorwiegend aus wirtschaftlichen
Gründen.
Der eton S350 kostet in der Grundversion ca. 90-100 Euro.
Wer das wie oben beschrieben modifizierte Gerät haben will,
kann es bei mir für 115,- Euro erwerben.

Viele Grüße aus Eningen

Jürgen Martens

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