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[A-DX] Medienpolitik in Weißrussland


  • Subject: [A-DX] Medienpolitik in Weißrussland
  • From: "paul gager" <aon.912332257@xxxxxx>
  • Date: Sun, 23 Jan 2005 11:09:08 +0100

Medienfreiheit
Wider die Pein im Präsidentenohr!
Immer stärker schottet Weißrusslands Staatschef Alexander Lukaschenko sein
autoritär regiertes Land ab. Nun geht es ausländischer Musik im Radio an den
Kragen(Thomas Roser. diepresse.com)

Bei der Umsetzung ihrer Vorgaben kennt das gestrenge weißrussische
Informationsministerium keinen Spaß. Gleich drei heimische Radio- Stationen
erhielten in der letzten Woche einen offiziellen Verweis. Die Entscheidungen
des Ministeriums müßten "respektiert" werden, droht Informationsminister
Uladschimir Rusakiewitsch den Sendern " Hit- FM", "Unistar" und "Nowe Radio"
mit dem unfreiwilligen Abschied vom Äther: "Wir geben ihnen noch Zeit. Aber
wenn sie sich nicht bessern, werden wir ihnen das Senderecht entziehen."

Dieses Mal ist es nicht die politische Berichterstattung der Stationen die
die Machthaber erzürnt. Es ist die in weißrussischen Radios ausgestrahlte
Musik, die das Präsidentenohr schmerzt..Zur Begrenzung ausländischer Hits
und der Förderung weißrussischer Barden hat Minsk die heimischen Radios mit
einem rigorosen Quotensystem beglückt: Drei Viertel ihres Programmes haben
die Radio Macher nun mit heimischen Liedgut zu bestreiten.

Slogan: "Höre das Eigene auf allen Sendern des Landes!".

Wie die Nachrichtenagentur  Belapan berichtet, mühen sich die meisten
Radiosender, die noch nicht endgültig ausformulierte Behörden- Vorgabe mit
Tricks zu umschiffen. So lassen die Programm- Macher in der Nacht hundert
Prozent weißrussische Volkslieder über den Äther schmettern, um wenigstens
die Sendezeit am Morgen mit überwiegend internationalen Hits bestreiten zu
können. Bei den auch in Weißrussland sehr populären Popstars aus dem
benachbarten Russland fahnden die Radio- DJ's unterdessen nach
weißrussischen Wurzeln, um deren Schnulzen als "eigene" zu deklarien.

Solchen "Schummeleien" will das Informationsministerium jedoch bald einen
Riegel vorschieben: Es werde "erörtert", wie weißrussische Musik genau
definiert und "gleichmäßige Verteilung" im Programm gewährleistet werden
könne. Obwohl die Quotenregelung angeblich der Unterstützung der
weißrussischen Musiker dient, bleibt vielen der populärsten Bands des Landes
der Zugang zum Radio verwehrt. Seit Gruppen wie Palac oder Drum Ecstasy im
Vorjahr an einem Protest- Konzert gegen Lukaschenko teilnahmen, sind ihre
Songs aus dem Radio verschwunden.

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Dazu: S&F unter Belarus
Radio Minsk in Deutsch 0300UTC- 0330 1170 5970 7210( Do&So)  2030UTC- 2100
1170 7105 7340( Mi, Sa, So)

Empfangsberichte bestätigt Radio Minsk mit jährlich wechselnden QSL- Karten-
Serien, Rückporto sollte beigefügt werden. Die Deutschredaktion teilte mit,
dass man demnächst personelle Verstärkung erhalten werde und der Sendeplan
dann ggf. ausgeweitet wird.

Internet www.tvr.by

E- Mail: radio-minsk@xxxxxx

73
Paul


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