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[A-DX] Zur Diskussion: "DAB ist ein mittlerweile veraltetes System"


  • Subject: [A-DX] Zur Diskussion: "DAB ist ein mittlerweile veraltetes System"
  • From: Thomas Kamp <1step@xxxxxx>
  • Date: Mon, 16 Oct 2006 19:50:59 +0200

 
Das Lokalradio und seine digitale Zukunft: Über dieses Thema hat das
"funkfenster online" der Landesanstalt für Medien NRW (LfM) eine
Gesprächsrunde gestartet mit Experten aus NRW. Jörg Bertram,
Chefredakteur der ersten Stunde und jetzt bei "Radio Bonn/Rhein-Sieg"
tätig, setzt offensiv auf neue Techniken.  --- Tom DF5JL


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Auszug aus dem funkfenster-Interview mit Jörg Bertram (Radio
Bonn/Rhein-Sieg). Das gesamte Interview ist einsehbar unter:
"http://www.lfm-nrw.de/funkfenster/medien_allgemein/interview-bertram.php3&quot;.
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"DAB ist ein mittlerweile veraltetes System. Dem Hörer kann es aber egal
sein, welches digitale Modell kommt. Er muss für sich den Mehrwert
erkennen. Bei DVB-T im Fernsehbereich ist der Fall klar. Mobiler Empfang
von rund zwanzig Programmen in guter Qualität, statt der bisherigen drei
bis vier. Was bekomme ich beim digitalen Hörfunk mehr? Spartenprogramme
vielleicht oder Kanäle mit bestimmten Musikgenres, die aber mein
mp3-Player für mich viel besser abbilden kann. 

Zudem stehen in den Haushalten zig Radiogeräte. Die Menschen werden kaum
bereit sein, zu einem Stichtag alle Geräte, ob Radiowecker, Küchenradio,
Stereoanlage und Autoradio durch DAB-Empfänger zu ersetzen. Es wird also
zusätzlich analog weiter gesendet werden müssen, und die Stationen
müssten zwei Übertragungswege finanzieren, weil sonst mit jedem
verkauften DAB-Empfänger Marktanteil verloren ginge. 

DRM steht bislang für digitale Mittel-, Lang- und Kurzwelle. Ein
Standard, der weltweit anerkannt ist. Seit der Wellenkonferenz von Genf
ist DRM bis 120 MHz möglich, also auch im jetzigen UKW-Band. Ein
verbessertes DRM wäre von der Qualität her mit DAB vergleichbar und
könnte - wie DAB - zusätzlich auch Daten übermitteln. Schon jetzt sind
unterhalb des UKW-Bandes durch die Einstellung des Eurosignal-Dienstes
Frequenzen frei. Da DRM viel schmalbandiger als FM-Hörfunk ist, könnten
auf wenigen Megahertz zahlreiche DRM-Sender senden. In diesem
Frequenzbereich lassen sich ähnlich große Bereiche wie beim bestehenden
FM-Hörfunk abbilden, von den selben Standorten aus. 

In jedem Fall muss es eine primäre Aufgabe der Landesmedienanstalten
sein, alle Möglichkeiten auszuloten, die wirtschaftlich vertretbaren,
digitalen Hörfunk in lokalen Gebieten zukunftsfähig machen." 


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