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[A-DX] Re: [A-DX] (SatelliFax) US-Regierung will Medien prüfen


  • Subject: [A-DX] Re: [A-DX] (SatelliFax) US-Regierung will Medien prüfen
  • From: "Dietrich Hommel" <Dietrich.Hommel@xxxxxx>
  • Date: Sat, 7 Oct 2006 12:01:12 +0200


----- Original Message ----- From: "Name gelöscht" <name.geloescht@xxxxxxxxxxxx>
Und das eine ist die Verfolgung religiöser Minderheiten durch die
jeweilige Mehrheit, da stimme ich Dir zu, da haben die Christen in
moslemischen Ländern die schlechteren Karten als andersherum. Hier  geht
es aber um aktive Missionierung, das Medium Kurzwellenrundfunk  setzt
außer christlichen Missionssendern keine andere Weltreligion in
nennenswertem Umfang ein.

Vergiß nicht, daß viele islamische Länder ihre Inlandsdienste über Kurzwelle
übertragen, einschließlich 3 Mal am Tag die bekannten Gebetsrufe der
islamischen Geistlichen. Freitags werden die Ansprachen aus den Moscheen in
der Regel live übertragen. Mehrere Staaten senden außerdem
24-Stunden-Koran-Programme über Kurzwelle. Glaube mir, wenn die Ressourcen
vorhanden wären, würde jedes islamische Land sein Koran-Programm über
Kurzwelle übertragen.
Umgekehrt können in Westeuropa über die Satelliten Astra und Eutelsat Diktaturen wie Iran, Myanmar, Saudi-Arabien, Libyen oder China ungehindert ihre Programme verbreiten. Es gibt über Eurobird sogar einen "Islam Channel", über Hotbird einen buddhistischen Channel aus Thailand und Hindhu-Prediger haben auch ihren eigenen Kanal. Und die Betreiber von Kurzwellensendern in Westeuropa üben ebenfalls keine Zensur aus. Du weißt selbst, wer alles via Merlin usw. senden darf. Selbst in den USA kann man einige Radio- und TV-Sender aus "Schurkenstaaten" abonnieren.

Übrigens sind in Ländern wie Nigeria auch
christliche Prediger oft Hetzer gegen Moslems, und ihre Tiraden  führen
dann zu Auseinandersetzungen mit teilweise mehreren Hundert  Toten. Google
mal nach Reinhard Bonnke.

Vergiß aber bitte nicht die Haßtiraden der muslimischen Kleriker in Nigeria.
In den meisten Fällen sind es Muslime, die zu den brutalsten Übergriffen auf
Christen übergehen, meistens nach dem freitäglichen Besuch der Moschee. Die
Christen in Nigeria sind sowieso in einer schwierigen Situation. Ich kann
mir nicht vorstellen, daß christliche Prediger zum Haß gegen Muslime
aufrufen und so den islamischen Mob noch weiter reizen. Reinhard Bonnke ist
nun wirklich nicht die Regel.

Und daß christliche Missionierung nun per se nur Gutes bewirkt, läßt  sich
so auch nicht sagen. Da kommen mir eher Begriffe wie  Entwurzelung in den
Sinn, wenn ich an so arme Schweine wie die  indigene Bevölkerung
Guatemalas denke, die dem dauernden Trommelfeuer  der US-Missionare
ausgesetzt sind.

Ich bin der Meinung, daß ohne die Mission in Südamerika die indianische
Bevölkerung durch Krankheiten und Stammeskriege bereits ausgerottet wäre.
Mit der Mission kam in der Regel auch eine medizinische Betreuung (siehe die
Aktivitäten von HCJB).

Sonnabendvormittag, kurz vor elf, da wird es sicher gleich an der Tür
klingeln, ein Pärchen davor "Guten Tag Herr, äh, Elbe, wir möchten  gern
mit Ihnen über den Sinn.." Da habe ich die Freiheit, "Kein  Interesse" zu
knurren und die Tür zuzumachen. Während der Indio in  Guatemala an seinem
Radio drehen kann, soviel er will, außer  frömmelnden Missionaren bekommt
er nichts zu hören.

Die Zeugen Jehovas möchte ich nicht zur Gruppe der Christen zählen. Und ich
denke mal, es gibt Schlimmeres, als christliche Programme für die Indios.
Möchtest Du lieber, daß ein fiktives "RTL Guatemala" den ganzen Tag Depeche
Mode spielt. Das führt wirklich zur Entwurzelung dieser Menschen. Ganz davon
abgesehen denke ich, daß die Indios auch den staatlichen Rundfunk hören
können, der ihnen vielleicht beim Erlernen der spanischen Sprache, der
Staatssprache, hilft. Und die Beherrschung des Spanischen hilft diesen
Menschen auf der anderen Seite beim Durchsetzen ihrer eigenen Interessen.
Ein Beamter, der seine "Schäfchen" nicht versteht, kann, selbst wenn er
will, nichts für sie tun.
Dietrich

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