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Re: [A-DX] Erste QSL



Moin Michael und Liste,

On 2006-03-03 M.Lindner.Triptis@xxxxxx said:
[..]
 M.>Übrigens: Zu DDR
 M.>Zeiten war es fast unmöglich, direkt an "nichtsozialistische"
 M.>Radiostationen zu schreiben. Dennoch unterhielt ich ganz aktive
 M.>Kontakte zu Radio RSA,der VOA und IBA, ohne das die Stasi vor der
 M.>Tür stand.Andere DXer sprachen damals von Verfolgung und Knast...
 M.>Wer hat Lust ueber seine Erfahrungen zu plaudern? Habe allerdings
 M.>an die genannten Stationen nie politische Themen erörtert...
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Mal hier eine kurze Anschauung aus "westlicher" Sicht:
Meine erste QSL kam 1972 aus Schweden und es war für mich so interessant,
aus dem Ausland Post zu bekommen, dazu noch QSLs, daß ich dann immer mehr
Stationen anschrieb. Es waren dann ORU aus Belgien, Radio Nederland, Radio
RSA, welche die nächsten Eingänge darstellten, aber auch bald Radio Moskau,
Radio Kiew, Frieden und Fortschritt usw.
Nun habe ich endlich den Bogen zum Thema gefunden.
1975 flog ich mit meiner Mutter von Frankfurt / Main nach Moskau, um dort
für eine Woche diese STadt und (damals noch) Leningrad zu besuchen.
Als wir in Moskau ankamen, unsere Koffer im Empfang genommen hatten und zur
Zolkontrolle wollten, gab es eine Lautsprecherdurchsage in recht gutem
deutsch, daß sich Herr Joachim Thiel aus Wuppertal bei der Kontrolle melden
solle, was ich auch tat.
Erst einmal war ich verduzt, nannte aber meinen Namen bei der Kontrolle und
war schon sehr erstaunt, daß man mich und meine Mutter in eine Art Büro
führte, in dem wir per Handschlag begrüßt wurden, von einem Mann mit mir
unbekannter Uniform.
Natürlich hatten wir irgenwwie ein mulmiges Gefühl, schon, als wir die
Durchsage hörten; aber das verging sehr schnell, als uns der Uniformierte
herzlich in der UdSSR begrüßte und - wie ich dann sehen konnte - meine
Empfangsberichte in Kopie vorliegen hatte.
Er freute sich, daß ich so sehr interessiert bin an den "Fortschritten und
Errungenschaften" seines Landes und führte uns an der Zollkontrolle vorbei.
Ich hate danach allerdings das Gefühl, daß einige unserer restlichen
Reisegruppe uns ein wenig verwirrt betrachteten und vielleicht nicht so
ganz glaubten, was geschehen war.
Übrigens hatte ich auch keine politischen Themen in den Empfangsberichten
angeschnitten.
Für eine QSL von der "Stimme der DDR" waren meinerseits, um das auch noch
zu erwähnen, vier Anläufe nötig.


73 - Joachim

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