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Re: [A-DX] Erste QSL
- Subject: Re: [A-DX] Erste QSL
- From: "Dietrich Hommel" <Dietrich.Hommel@xxxxxx>
- Date: Fri, 3 Mar 2006 22:43:00 +0100
----- Original Message ----- From: "Michael Lindner" <M.Lindner.Triptis@xxxxxx> > Übrigens: Zu DDR Zeiten war es fast unmöglich, direkt an > "nichtsozialistische" Radiostationen zu schreiben. Dennoch unterhielt ich > ganz aktive Kontakte zu Radio RSA,der VOA und IBA, ohne das die Stasi vor > der Tür stand.Andere DXer sprachen damals von Verfolgung und Knast... > Wer hat Lust über seine Erfahrungen zu plaudern? Habe allerdings an die > genannten Stationen nie politische Themen erörtert. Im ersten Jahr meines DX-Hobbys 1975/76 ging sämtliche Post aus den "nichtsozialistischen" Ländern verloren. Erst im Frühjahr 1976 erhielt ich über eine Deckadresse in der Bundesrepublik meine erste Post aus dem Westen, und zwar von Radio France International. Ich war damals mehrere Tage im Glückstaumel. Kurze Zeit später erhielt ich sogar auf direktem Wege Post von RTA Algers. Danach folgten weitere Stationen wie Radio Bagdad, Radio Afghanistan, die Stimme des Iran, Radio Schweden etc. Soweit ich mich erinnere war meine erste Deckadresse die von OM Dieter Hübner. Ich stand mit ihm allerdings nicht in engeren Kontakt. Der entstand dann zu OM Hans Paulerberg. Mit ihm habe ich fast wöchentlich Briefe ausgetauscht. Nebenbei hat er dann meine Post in den Westen vermittelt. Irgendwann in den 80er Jahren ging es auch meistens ohne Deckadresse. Die Stasi hat bei mir nicht angeklopft. Nur der Bürgermeister im Dorf meiner Eltern sagte irgendwann mal zu mir, ich müsse mich darauf einstellen, das Hobby aufzugeben. Sonst würde ich Schwierigkeiten im Beruf haben. Glücklicherweise behielt er Unrecht. Vor einigen Jahren habe ich Einsicht in meine Stasi-Akten genommen. Dort wurde mein Kontakt zu OM Karl-Heinz Stemmer dokumentiert, der meine Post an und von HCJB vermittelt hat. Die Stasi hat demnach wirklich jeden Brief geöffnet. Außerdem vermutete die Stasi, ich würde mich an meinem 18. Geburtstag mit Karl-Heinz in Ostberlin treffen. Davon war allerdings nie die Rede. Einen so engen Kontakt hatte ich gar nicht zu ihm. Leider ist der Großteil meiner Stasi-Akte scheinbar vernichtet worden. Ende 1989 soll in der Stasi-Zentrale nahe Schwerin mehrere Tage starker Rauch zu sehen gewesen sein. Man hat wahrscheinlich so viel wie möglich Unterlagen vernichtet. Es waren am Ende nur 12 Seiten. Über meine ganze restliche Korrespondenz, die viel interessanter für die Stasi gewesen sein mußte als die mit OM Karl-Heinz, war nichts mehr aufzufinden. Vielleicht schreibe ich ein ander Mal noch mehr zum Thema. Dietrich -- ----------------------------------------------------------------------- Diese Mail wurde ueber die A-DX Mailing-Liste gesendet. Admin: Christoph Ratzer, OE2CRM http://www.ratzer.at ----------------------------------------------------------------------- Private Verwendung der A-DX Meldungen fuer Hobbyzwecke ist gestattet, jede kommerzielle Verwendung bedarf der Zustimmung des A-DX Listenbetreibers.
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