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[A-DX] Altes neu entdeckt...


  • Subject: [A-DX] Altes neu entdeckt...
  • From: Dirk Nees <Dirk.Nees@xxxxxxxxx>
  • Date: Sat, 25 Feb 2006 13:24:48 +0100

Hallo A-DX?er,

schon einige Zeit bin ich nun Besitz eines Lowe HF-150. Erstanden leider
in nicht dem besten Zustand über eine Funkbörse. Sowohl optisch als auch
technisch wies er leichte Macken auf, derer ich mich so nach und nach
entledigte. Hauptsächlich der technischen Macken war ich mittlerweile
überdrüssig geworden...

Aber von vorn. Ich bemerkte das kurz nach dem Einschalten ein knatterndes
Geräusch über die Bänder wanderte so ungefähr 200-300kHz Breit von ca. 13MHz
bis hinauf nach 18-19MHz wandernd sehr stark so das alles darunter versank.

Dieses war eine Selbsterregung irgendwo im Eingang des Empfängers. Dieser
Effekt hielt einige Minuten vor um dann auch wieder zu verschwinden. Ich beobachtete
das der Effekt nicht nur etwas mit "Temperatur" sondern auch etwas mit den
verwendeten Antennen zu tun hatte so schliess ich auf den Schaltungstechnischen
Eingangsbereich im Gerät...vielleicht ein defekter Kondensator oder so etwas
in der Art.
Nun hatte ich nie einen Schaltplan vom HF150 so das ein netter Mitbastler
hier in der Liste mir diesen per e-mail zusandte, an dieser Stelle
herzlichen Dank Hagen.
Der Blick in den Schaltplan lässt so manchen , der sich etwas mit Hochfrequenz auskennt schon leicht erschauern so das ich schon mal den Lötkolben vorheizte. Jeder der einen HF150 in Betrieb hat kennt es wahrscheinlich ...oder bin ich da etwa ein Einzelfall? Hängt man mal einen ausgewachsenen Langdraht oder eine sehr leistungsfähige Aktivantenne da dran bekommt unser kleine Freund leichte Grosssignalprobleme. Das erste was mir auffiel waren 2 antiparallel geschaltete Dioden am Eingang des Vorverstärkers der zugeschaltet werden kann. Diese, der
Vorverstärker den dieses Gerät eigentlich sowieso nicht braucht und auch der
ominöse Schalter selbst , der überdies auch noch Kontaktschwierigkeiten hatte, habe ich komplett entfernt bzw abgeschaltet. Details weiter unten oder auch noch
per PM wenn erwünscht.
Die Schwingneigungen war ich damit schon mal los!
Etwas was mich von vorneweg störte war wie kann man ein solches Radio konzipieren
so ganz ohne Beleuchtung des Displays. Selbst wenn der Rx auch geeignet für
den Batteriebetrieb ist so wäre immer noch irgendwo eine Möglichkeit gewesen
eine Beleuchtung zuschaltbar zu realisieren, oder nicht? Zwei superhelle rote
LED?s aus dem Reichelt Katalog schufen hier Abhilfe.

Das Display hatte nun eine Beleuchtung, die wilden Schwingungen war ich auch los
was fehlte war eigentlich noch eine Art S-Meter Anzeige und ach ja diese
Grosssignalprobleme ...ob ich da etwas ändern könnte?

Jüngst fand ich in den Weiten des Netzes eine Beschreibung für eine LED-Kette 10 LEDs taten hier ihren Dienst als Leuchtkette oder als Einzelpunkt der auf und ab wanderte. Ich wollte eigentlich kein S-Meter bauen welches besonders korrekt geht
eher nur eine Art Anhaltspunkt wie gut ist welche Antenne oder wie sind die
Bedingungen heute! Kurz das S-Meter ist fertig, es hängt nun lose an 4 Drähten hinten aus dem Gerät auf einem Stück Lochrasterplatine. Was mir noch gelingen muss dieses S-Meter, gebaut mit nur 10 LEDs man kann auch 20,30,40....damit zusammen-
bauen (Links unten), noch in den HF150 zu integrieren dazu werde ich wohl
SMD-MiniLEDS so 0.8 x 1,25mm hinter die Scheibe montieren wie ich das zusammenfummel
das weiss ich noch nicht. Es soll ja auch einigermassen nett aussehen.

Nun hatte ich auch ein S-Meter.

Einzig die IM Probleme machten die richtig Freude am Gerät zunichte brauchte ich doch
immer einen Preselektor oder in meinem Fall einen FRT7700 welcher diesen
Knechtdienst ebenfalls erfüllte. War mir immer ein Dorn im Auge irgendetwas nach-
stimmen zu müssen nur weil man mal eben von Kurz auf die Langwelle wechselt.
Auch hier half der Blick in den Schaltplan. Das Signal verläuft nachdem ich den überflüssigen Mumpitz entfernt habe von der Antennenbuchse direkt auf ein Netzwerk von Spulen und Kondensatoren, dem 30MHz Tiefpassfilter. Nach dem Filter folgt ein Balunübertrager (Übersetzung laut Schaltplan 4:14) und verschwindet in ein IC.
Es ist ein SL6440 ein Mischer!
Hier habe ich mich mal nach dem Datenblatt kundig gemacht und staunte nicht schlecht als ich las "Eingangsinterceptpunkt dritter Ordnung (IP3) diese Bauteils lag bei +30dB!!!! Uff. Das ist ja ein Hammer. Wäre das so würde der kleine Lowe ja locker in Regionen von semiprofessionellen Geräten vorschiessen. Langdrähte würden kaum
mehr ein Thema sein Preselektoren überflüssig. Ich konnte es nicht glauben.
Wo lag der Fehler im System?

Ich erinnnerte mich an einen uralten Testbericht von Nils Schiffhauer der in dem Weltempfänger-Testbuch etwas schrieb wie "mit langen Drähten muss man da vorsichtig
sein der RX verträgt nicht so viel"

Das Problem bestand also von Beginn der Ära HF150. Sollten die "Ingeniöhre"
seinerzeit geschlafen haben?

Schon der erste Absatz im Datenblatt gab die Lösung preis. Hier stand nicht wörtlich
übersetzt. "Ein Mischer mit Eingangs IP3 von +30dB. Man stellt einfach den
Stromfluss an Pin X des ICs auf 50mA ein und schon ist IP3=30 Realität!!!!
Ich weiss nicht was mich geritten hat, den HF150 auseinanderzuschrauben, und diesen
Strom einfach mal zu messen,aber ich habe es getan.

" 15,6 mA " zeigte das Messgerät. Nur 15.6.... fluchs geschätzt. Also für einen Strom von 50mA müsste ich einen Widerstand von ca 50-60 Ohm haben. Schnnell einen 100Ohm Wider-
stand aus der Kiste geholt und locker über den vorhandenen parallel gelegt.
Kurz zuvor noch die Langdrahtantenne angeschlossen und auf freier Frequenz die Grosssignalprodukte angehört. Beim Anschluss des kleinen Bauteil im niedrigen Centbereiches verschwanden fast alle unerwünschten Signal von der Bildfläche!

Kurz ich habe den genauen Widerstandswert eingesetzt und bin seitdem völlig frei von IM 3 Produkten. Welch eine Performance was für ein Spass jetzt kann ich auch mal den HF150 in den Urlaub mitnehmen ohne direkt einen Preselektor mit einpacken
zu müssen.

Über die exakten Werte kann ich noch nichts genaues sagen ich muss erst den IP3 bei einem Freund mit geeignetem Messpark bestimmen lassen. Ich denke aber schon das
ich deutlich über +25dB gekommen bin.

Hier die Informationen für alle die sich dafür interessieren den HF150 mal so richtig
"aufzupimpen".

Der Eingangsbereich: Der Wechselschalter wurde entfernt und damit wir Empfang haben die beiden Kontakt gebrückt. Ein dicker Lötpunkt reicht hier da sich die beiden Lötaugen direkt nebeneineander befinden hier reicht ein Digitalvoltmeter bzw. ein
Piepser völlig aus um die entsperchenden Kontakt zu finden.

R67 wurde entfernt

T2 wurde entfernt.
Dieser Übertrage findet später mal Anwendung in ein kleines Gehäuse
gebaut, als Magnetischer Balun abseits vom Empfänger. Schliesslich funzt ja nach dem
Eingriff der Hochohmige Antenneneingang nicht mehr. Eh nicht die optimalste
Lösung.


Da S-Meter findet man im Prinzip und auch im Detail z.B. unter

http://home.berg.net/opering/projekte/39/
oder
http://www.hobbyelektronik.knollep.de/theorie/datenblaetter/lm3914.pdf

oder googelt mal nach diesem IC "LM3914" Punkt-Balken LED Treiber.
Um die richtigen Anschlusspunkte im HF150 zu finden dazu muss man schon ein wenig suchen. Wer aber soweit ist und noch die letzten Infos dazu braucht kann mich gerne ansprechen.

Die LEDs für die Beleuchtung des Displays sind 4500milliCandelar Typen
1,85V 30mA wirklich sauhell die Dinger. Über einen kleinen Vorwiderstand am
Plus irgendwo im Gerät abgegriffen. Und es wurde Tag!

Die schönste Modifikation und auch die mit Abstand günstigste Lösung überhaupt war
die Sache mit dem Mischer...

In meinem Fall habe ich "R74" (330OHM) gegen einen Widerstand mit 56 Ohm getauscht. Fertig! Allen die das nachmachen möchten empfehle ich dringend den Strom vorher zu messen und den genauen Widerstandswert zu berechnen. Bei mir fliesst nun ein Strom an Pin11 des Plessey-Mischer IC?s von 44mA! Ich habe mir etwas Spiel gelassen. Es fällt auf das nun der Mischer gut warm wird. Nicht etwa heiss dennoch warm.

Ein völlig neues Hörgefühl so dicht dran am AR7030 oder ähnlichen Empfängern. So habe ich meinen kleinen Freund neu entdeckt es macht richtig Spass damit wieder
zu hören ohne lästiges Nachstimmen externer Gerätschaften.

Damit wünsche ich Euch allen ein herzliches Helau aus Essen-Kettwig
und viel Glück beim Nachbasteln, sofern noch HF150 im Umlauf sind ;-)

73 de Dirk (DK3JW)





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