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[A-DX] Taliban auf Mittelwelle


  • Subject: [A-DX] Taliban auf Mittelwelle
  • From: "Martin Schoech" <radio@xxxxxxxxxxx>
  • Date: Thu, 02 Aug 2007 14:36:24 +0200

Ist ja unerhört  .. die senden einfach auf Mittelwelle .. 
sollta man da nicht gleich mal die MW verbieten ?

Martin

PS: Das Nutzen von 'Zeitfenstern' sollte man auch verbieten ..
Und sicherheitshalber auch das Aussenden von Boten ...

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http://www.rp-online.de/public/article/aktuelles/politik/ausland/464741

Propaganda über Mittelwelle

Wie die Kommunikation der Taliban funktioniert

Berlin (RPO). In den vergangenen Wochen haben die Taliban die 
Weltöffentlichkeit wiederholt mit Des- und Fehlinformationen 
verunsichert. Ein Taliban-"Medienkomitee" gibt es schon seit der Zeit
der russischen Besatzung. Die "Öffentlichkeitsarbeit" der Terroristen
hat sich zuletzt aber zunehmend professionalisiert. Sie läuft über vier
Kanäle: den regionalen Hörfunk, zahlreiche Printmagazine, die 
offizielle Internet-Seite sowie direkt über verschiedene Sprecher.

Radiosender wie "Stimme der Scharia" oder "Ruf der Heimat" liefern
zielgerichtete Taliban-Propaganda auch zu aktuellen Ereignissen. Eigene
Verluste werden beschönigt, Erfolge übertrieben. Die teils mobilen
Sender funken auf Mittelwelle, da diese schwer aufgeklärt werden kann
und eine große Reichweite hat. Häufig wird nur in kleinen Zeitfenstern
gesendet, die vorher von Boten in der Region angekündigt werden.

Die offizielle Website der Taliban (zuletzt alemarah.org) liefert 
Propaganda und "Nachrichten" in fünf Sprachen, darunter Englisch. Die
Sprecher äußern sich zeitnah zu fast jedem Anschlag oder Gefecht in
Afghanistan. Die Seite ist auf mehrere Server verteilt. Wird einer -
etwa durch Hackerangriffe - abgeschaltet, geht die Website meist 
schnell wieder online.

Die Sprecher der Taliban haben meist eine Ausbildung im Ausland 
genossen, etwa Informatik in Pakistan studiert. Sie sind überwiegend
jung - zwischen 26 und 32 - und verfügen über einfache Englisch-
Kenntnisse. Eine Ausnahme bildet der hohe Taliban-Sprecher Qari Yousuf
Ahmadi, der ausschließlich Paschtu spricht und angeblich eher wie ein
einfacher Landbewohner wirkt.

Die Nachrichtendienste gehen davon aus, dass das Taliban-Medienkomitee -

 anders als Al-Qaida oder ähnliche Gruppierungen im Irak - nicht über
direkte Verbindungsleute in Deutschland verfügt. Über die Medienlage in
Deutschland unterrichten sie sich vielmehr selbst per Internet - mit
Laptop und Datenhandy.

Die Nachrichtendienste gehen auch davon aus, dass die zuletzt in 
Erscheinung getretenen Taliban-Sprecher keineswegs selbst ernannte 
sind, sondern tatsächlich für die Taliban sprechen. Offen ist aber, wie 
nah sie im Einzelfall - etwa bei einer Entführung - mit der 
Führungsebene oder den regionalen Taliban-Kommandeuren in Kontakt 
stehen.

Zudem sind die Kompetenzen der meist für bestimmte Regionen zuständigen
Sprecher nicht klar abgegrenzt. So kommt es immer wieder zu
widersprüchlichen Verlautbarungen. Teils bringen die Sprecher - als
Trittbrettfahrer von Nachrichtenmeldungen - auch gezielt Des- und
Fehlinformationen in Umlauf.



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