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[A-DX] Digitale Alarmierung der Feuerwehr


  • Subject: [A-DX] Digitale Alarmierung der Feuerwehr
  • From: Jürgen Martens <Martens.Eningen@xxxxxxxxxxx>
  • Date: Tue, 26 Jun 2007 11:38:35 +0200

Bericht aus dem Reutlinger Kreistag, leicht bearbeitet entnommen dem
Reutlinger Generalanzeiger vom 26. Juni 2007  (jük):

Geschichte von Pleiten, Pech und Pannen

Reutlingen.
Seit nahezu einem Jahr funktioniert die digitale Alarmierung der Feuerwehren
im Kreis Reutlingen störungsfrei. Bis es allerdings so weit war, vergingen
fast vier Jahre voller "Pleiten, Pech und Pannen".
Im Januar 2002 hatte der Ausschuss den Auftrag für die Planung eines
digitalen Alarmierungssystems an eine Dotternhausener Firma vergeben. Der
Auftrag für für den Aufbau des Systems wurde getrennt an eine Ludwigsburger
Firma vergeben. Diese getrennte Vergabe stellte sich nachträglich als Fehler
heraus, kam es doch zu massiven fachlichen - teilweise auch persönlichen -
Auseinandersetzungen zwischen Planer und Auftragnehmer, so ein Gutachter.
Dadurch habe das Projekt relativ frühzeitig eine negative, nicht
sachbezogene Eigendynamik entwickelt.
Doch es gab nicht nur diese internen Gründe:
Nachdem die Anlage aufgebaut worden war, stellte sich heraus, dass der vom
Stuttgarter Innenministerium zugewiesene Kanal auf bayrischer Seite von der
Neu-Ulmer Feuerwehr besetzt war und dessen Sprechfunkverkehr erheblich
gestört wurde. Verhandlungen mit dem bayrischen Innenministerium brachten
keinen Konsens. Der Kanal für die digitale Alarmierung musste gewechselt,
38 Alarmumsetzer manuell umgestellt werden.
Doch damit waren die Probleme nicht ausgeräumt:
Einen Monat nach der Kanalumstellung beschwerte sich der Kreis Ravensburg,
der den gleichen Kanal benutzte, über massive Störungen. In Reutlingen wurde
wieder abgeschaltet. Nachdem man die Netze gegeneinander abgeschottet hatte
(Anm.: Vermutlich durch Richtantennen) wurde der Probebetrieb wieder
aufgenommen. Durch einen Blitzschlag fiel dann  Ende Juni 2006 die
Hauptstation
auf dem Rossberg aus, als Spätfolge eine Woche später das gesamte System.
Nach Behebung des Schaden stellte sich heraus, dass die vom örtlichen
Energieversorger zur Verfügung gestellte Leitung (verm. eine Signalleitung)
zwischen Rossberg und Reutlinger Leitzentrale nicht mehr dem neuesten Stand
der Technik entsprach und vor allem bei feuchter Witterung
Übertragungsfehler auftraten.
Das Kabel musste durch eine Funkverbindung ersetzt werden.

Ein kleiner Trost: Mit 678000 Euro blieb man rund 28000 Euro unter dem
Haushaltsansatz. Allerdings istr dem Landkreis ein Schaden von 66000 Euro
entstanden. Das Land hat immerhin 16000 Euro von den Kosten der Kanal-
umstellung übernommen. Bei den verbleibenden 50000 Euro ist sehr fraglich,
ob bei den Firmen noch etwas zu holen ist. Das Prozessrisiko sei sehr hoch,
sagte gestern der zuständige Referatsleiter.

Soweit der Artikel aus dem Reutlinger Generalanzeiger.

Kommentar:
Geistiger Horizont und Funkhorizont sind halt nicht identisch.
Funkwellen machen bekanntlich nicht an Grenzen halt, auch nicht an der
bayrischen ;-)

Einen störungsfreien Tag wünscht

Jürgen




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