[A-DX] Radio in Afrika

[Herbert Meixner <hmeixner@xxxxxxxxx>]

Falls jemand die Sendung "Pi-Pan - Mit dem Zug durch Benin" (F 2006) in 
einem der Programme erwischt; es ist darin eine gar nicht kurze Sequenz 
ueber Radio in Parakou samt Hintergrundinfos zu sehen.
Es wird im Film auch berichtet, dass Radio eine viel groessere Bedeutung im 
Lande hat als TV.
Bei den Umstaenden vor Ort wohl verstaendlich.

Der Beitrag lief am 03.04. in Arte unter der Rubrik "WunderWelten".

In jener Sendung gemachte Aussagen ueber die Situation der Frauen im 
dortigen kulturellen Umfeld und den Versuchen, mit Hilfe von 
Radioprogrammen hier (kleine) Aenderungen zu bewirken, deckt sich sehr mit 
einem in der oesterreichischen Monatszeitschrift "Welt der Frau" (Ausgabe 
04/2007) erschienenen Beitrag mit dem Titel "Noras Toechter" (Untertitel: 
Die Zukunft Afrikas haengt von den Frauen ab/Henry Mankell).

Hier der Beitrag, der sich mit einem Radioprojekt in Mosambik befasst:

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Wir senden alles, was Frauen bewegt
Palmira Velasco, Frauenradiomacherin

"Die Leute hier sagen immer, dass die Frauen nicht reden. Das stimmt nicht. 
Sie reden und sie wissen Bescheid", sagt Palmira Velasco. Sie muss es 
wissen. Die 41-jaehrige Journalistin und Generalkoordinatorin der AMCS, der 
mosambikanischen Frauenvereinigung fuer Sozialkommunikation, hat vor fuenf 
Jahren den ersten Frauenradiosender des Landes gegruendet. Ein Programm 
fuer Frauen von Frauen, das taeglich von sechs Uhr frueh bis sieben Uhr 
abends in der gesamten Provinz in und um die Hauptstadt Maputo zu empfangen 
ist. "Eine der wichtigsten Aufgaben des Radios ist es, die vielen 
Analphabetinnen zu erreichen", erklaert Palmira.

Das Frauenradio arbeitet ausschliesslich mit Freiwilligen. In den 
Anfangsjahren wurde es von Oxfarm America finanziert, seit drei Jahren 
erhaelt es sich selbst. Das Selbstverstaendnis des Senders ist das einer 
Kommunikations- und Austauschboerse fuer die Alltagsprobleme von Frauen. Da 
geht es um den Zugang zu frischem Wasser, um Strassenanbindungen, 
Gesundheit, Gewalt in den Familien oder den Umgang mit Kriminalitaet.

Die Methoden, die Frauen miteinander in Kontakt bringen, sind dem Umstand 
geschuldet, dass viele weder Zugang zu Strom noch zu Radiogeraeten 
besitzen. "Deshalb stellen wir an wechselnden Orten insgesamt 15 
Kassettenrekorder mit Batterien und Baendern zur Verfuegung", erklaert 
Palmira. Die Frauen setzen sich vor dem Rekorder zusammen, diskutieren was 
sie bewegt, und schicken das fertige Band an den Sender. Der ergaenzt es um 
die Kommentare und Loesungsvorschlaege von Experten und die Baender anderer 
Frauengruppen, strahlt das Endprodukt des Prozesses aus und schickt 
Sendungsmitschnitte zurueck. Daneben gibt es Hotlines, bei denen man 
anrufen kann, und viele Wunschprogrammsendungen. "Immer wieder rufen auch 
Maenner in den Wunschprogrammen an. Wenn das zuviel wird, wird die 
Telefonleitung einfach gekappt", lacht Palmira, "Entschuldigung, aber das 
ist ein Sender fuer Frauen."

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Mit Gruss,
Herbert


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