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[A-DX] Pressetext: ORF-Dilemma


  • Subject: [A-DX] Pressetext: ORF-Dilemma
  • From: Herbert Meixner <hmeixner@xxxxxxxxx>
  • Date: Fri, 12 Dec 2008 17:07:44 +0100


 http://www.pressetext.at/pte.mc?pte=081212023

    pte081212023
    Medien/Kommunikation, Unternehmen/Finanzen

    ORF-Dilemma: Für Wrabetz wird es eng
    Verschiebung der Strukturreform lässt viele Fragen offen

    ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz

    Wien (pte/12.12.2008/13:50) - Die Verschiebung der ORF-Strukturreform
    auf März kommenden Jahres durch Generaldirektor Alexander Wrabetz lässt
    die Gerüchteküche brodeln. Während dieser bereits vor wenigen Wochen den
    Abbau von mehr als 1.000 Stellen ankündigte, sorgt die verschobene
    Reform nun für Spekulationen über einen zusätzlichen Postenabbau.
    Angaben des Fernsehsenders zufolge betrifft die langfristige
    Strukturplanung auch Änderungen im ORF-Stellenplan. "Generaldirektor
    Wrabetz hat bereits erkennen lassen: 'Wenn nichts passiert, wird es
    eng'. Die Personalentscheidungen obliegen aber dem Management", meint
    Marcin Kotlowski, Sprecher des Medien-Staatssekretärs Josef Ostermayer
    im Bundeskanzleramt, im Gespräch mit pressetext. Eng könnte es auch für
    Wrabetz selbst werden, folgt man dem Stiftungsrat des ORF.

    Der Stiftungsrat wolle Wrabetz eine "allerletzte Chance geben", um ein
    Struktur- und Strategiekonzept für den ORF vorzulegen. Das
    "fragmentarische Handeln von Beschluss zu Beschluss" habe keinen Sinn,
    wenn eine Vision und eine Leitlinie fehle, zitiert der ORF
    Stiftungsratschef Klaus Pekarek. Nach Ansicht des Staatssekretariats sei
    die Position von Generaldirektor Wrabetz selbst derzeit aber nicht zu
    hinterfragen. "Personalentscheidungen stehen nicht zur Debatte", so
    Kotlowski. Auch in Management-Entscheidungen über den Personalabbau
    werde die Bundesregierung nicht eingreifen.

    Im Rahmen der ORF-Strukturreform sollte etwa die Ausgliederung von
    Unternehmensteilen sowie eine Entscheidung über den künftigen
    Unternehmensstandort beschlossen werden, was Vermutungen über eine
    mögliche (Teil-)Privatisierung des ORF aufkeimen lässt. "Das neue
    Konzept muss dem Betriebsrat und dem Management erst vorgelegt werden.
    Es liegt aber keine unbedingte Privatisierungsdebatte vor", versucht das
    Staatssekretariat im Gespräch mit pressetext zu beschwichtigen. Nachdem
    der Stiftungsrat signalisiert hatte, den Plänen des Generaldirektors zu
    Strukturmaßnahmen nicht zuzustimmen, wurden sie von Wrabetz
    zurückgezogen.

    Die bisherigen Pläne sahen etwa die Auslagerung von Marketing oder
    Rechtemanagement in neu zu gründende Unternehmenstöchter, eine
    mittelfristige Finanzplanung bis 2012 sowie Immobilienverkäufe vor.
    Darüber hinaus umfasst das Paket einen Teil der Personalrochaden. Neben
    den Auslagerungsplänen werde die Personalreduktion vornehmlich durch
    Altersabbau sowie Kündigungen erfolgen und nach Kollektivvertrag
    Angestellte sollten sich bereit erklären, wieder als freie Mitarbeiter
    zu arbeiten. "Erst wenn das neue Papier vorliegt, sind weitere
    Entscheidungen abzusehen. Bis dahin wird man sich gedulden müssen", sagt
    Kotlowski.

    Vom ORF-Stiftungsrat beschlossen wurde gestern, Donnerstag, hingegen das
    Budget für das kommende Jahr. Dieses sieht vor, das diesjährige Minus
    von rund 100 Mio. Euro 2009 auf ein Konzernergebnis von minus 29 Mio.
    Euro einzudämmen. Das dafür notwendige Sparprogramm wird neben der
    Unternehmensstruktur auch die Programminhalte des ORF treffen. Zwar
    stünden die Einsparungen ORF-Kommunikationschef Pius Strobl zufolge
    "unter der Prämisse, dass im Programm für unsere Kunden keine
    Auswirkungen spürbar sind." Dennoch wird der ORF eigenen Angaben zufolge
    "bei fiktionalen Großproduktionen und Sportrechten sparen." So sei etwa
    nicht mehr vorgesehen, die Champions League zu übertragen, sollte sich
    kein österreichischer Fußballclub dafür qualifizieren. Ebenso werde der
    bis 2011 aufrechte Vertrag für die Übertragungsrechte der Formel 1
    vorerst nicht verlängert. (Ende)

   Aussender: pressetext.austria
    Redakteur: Manuel Haglmüller
    email: haglmueller@xxxxxxxxxxxxxx
    Tel. +43-1-811-40-315



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