[A-DX] DW: "Kurzwelle verzichtbar" (etwas OT?)

["Nils Schiffhauer" <dk8ok@xxxxxxx>]

"Die Kurzwelle gilt im Haus als weitgehend verzichtbar", schreibt der
Medien-Fachjournalist Henrik Schmitz in seinem Beitrag "Hoher Wellengang"
über die Deutsche Welle, veröffentlicht im Fachmagazin "journalist" des
Deutschen Journalistenverbandes, der sich "Gewerkschaft" nennenden größten
ständischen Vertretung dieses Berufszweiges.

Wer das so liest, den beschleicht nicht nur die Ahnung, sondern er erhält
die absolute Gewissheit, dass die gesamte Anstalt nur dafür da ist, einigen
Radiojournalisten ein bequemes Auskommen zu ermöglichen. Keine Zahl darüber,
wie viele "Kunden" man in welchen Weltgegenden hat oder über bevorzugte
propagandistische Aufgaben, aber: "Sorgen um Verträge". Die der Mitarbeiter,
natürlich.
80% dieser ließen sich, als ich mal in den frühen 1980ern das Vergnügen
einer als Hospitanz geplanten aber unfreiwillig zur völkerkundlichen
Beobachtung geratenen Hospitanz dort hatte, in die drei Gruppen Faulenzer,
Nichtstuer und Nüsseschaukler einteilen. Sie strichen ihr Gehalt ein und
arbeiteten unterdessen bei anderen ARD-Anstalten als "Freie". Deren
Angestellte wiederum verdingten sich bei "der Welle" ebenfalls als "Freie".

Wenig dagegen wäre zu sagen, wenn das Programm wenigstens besonderen Pfiff
gehabt und hier und da mal Kreativität ausgestrahlt hätte. Nein - es wurde
viel Zeitung gelesen, und dann erzählte man die dort gelesenen Reportagen
nach. Den Rest des Tages verbrachte man mit (bezahlten) Vorträgen bei
Stiftungen jener Parteien, auf deren Ticket man den Stuhl warmsaß.

Dass deren Output fast 20 Jahre nach erfüllter Mission nun als "weitgehend
verzichtbar" gilt - bon. Womöglich, und das mag diese zugespitzten Zeilen
rechtfertigen, sieht das bei jedem Rundfunksender unter staatlichem Schirm
so aus. Nur die Prediger, die schwitzen wirklich noch im Angesicht des HErrn
...

73 Nils


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