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Re: AW: [A-DX] "Eine Reihe Hilberlings"?
- Subject: Re: AW: [A-DX] "Eine Reihe Hilberlings"?
- From: Nils Schiffhauer <nils.schiffhauer@xxxxxxxxxxx>
- Date: Fri, 08 Aug 2008 09:24:30 +0200
Am 07.08.08 21:37 schrieb "Dr. Matthias Zwoch" unter <zwoch@xxxxxx>: > [...] Allerdings haben ihm nun die SDRs den Markt im > Hobby-Segment weggenommen. Interessant bleibt, wie sich die > kommerziellen Anwender orientieren. Hat sehr gute Analgotechnik in > Kombination mit SDR-Nachsetzern in diesem Sektor eine Zukunft? Dann > könnte man auch für die Hiberlings den tröstenden Behördenspruch sagen: > Es hat der Erkenntnis gedient. > > 73 de Matthias Das, sehe ich, Euer Ehren, etwas anders. Auch hier schlappen die Freizeithörer den Profis um ein paar Jahre hinterher. Einer der ersten professionellen "SDRs" mit immerhin einem IP3 von +25 dB war ab 1983 der Collins HF-2050 mit seiner 1. ZF von 99 MHz und einer 2.ZF von 3 MHz, von der ab es dann reinweg digital weiterging. Leider habe ich das gute Stück noch nicht hören können. Wohl aber den Nachfolger, den 95S-1, der als Homodyne direkt auf das Basisband mischte und das mit immerhin auch schon 16 Bit Auflösung verdaute. Das war vor 13 Jahren, und da hatte ich ihn für die "funk" auf die Piste geschickt. Spätestens zu diesem Zeitpunkt war im High-Tech-Profi-Bereich keine analoge Entwicklung mehr sinnvoll. Die Theorie digitaler Signalverarbeitung gab es eher als die (preisgünstigen) Bauteile, so daß Moore's Law einem diese Technologie für jedermann vorhersehbar wie Sterntaler in den Schoß schütten würde. Unverständlich vor diesem Hintergrund, wieso die Icoms und Hilberlings dieser Welt unverdrossen auf klassische Technologien setzten, die im Vergleich zu SDRs wesentlich reduzierte Eigenschaften mit zugleich radikal höheren und (relativ) steigenden Kosten verbanden. Nostalgie - es handelt sich ja um profitorientierte Unternehmen - wird da kaum die Hand geführt haben. Aber womöglich war es eine Mischung aus zu langer Entwicklungszeit (obwohl: siehe 95-S1), extrem konservativem Amateurmarkt (siehe die Begeisterung, die Hilberlings Dauerleihgabe allein in Baunatal auslöste) und mangelnder Verfügbarkeit von Ingenieuren, die SDR,FPGA und HF-Technik zusammen denken können. Besonders in Japan scheint das extremes Desiderat zu sein. Das alles schießt zu einer Erkenntnis zusammen, die man mühelos schon vor dieser Investition ins Leere hätte gewinnen können. Dass dann ein Unternehmen, das sich jahrzehntelanger Entwicklung von Milspec-Transceivern rühmt, (Pfeifstellen sind jetzt das Thema) offenbar auf den Stand von Synthesizern um 1975 zurückgefallen ist und nun vom kleinsten Steckernetzteilhersteller erfüllte EU-Normen verantwortlich macht, DXers Tagtraum nicht erfüllen zu können, ist mir ein Rätsel. Gespannt bin ich nun darauf, wann wer den ersten richtigen SDR-Transceiver marktgängig machen wird (gewiß wird er von der relativen Peripherie her kommen) und ob und wann die Icoms und Yaesus dieser Welt hier mitziehen werden. 73 Nils -- ----------------------------------------------------------------------- Diese Mail wurde ueber die A-DX Mailing-Liste gesendet. Admin: Christoph Ratzer, OE2CRM http://www.ratzer.at ----------------------------------------------------------------------- Private Verwendung der A-DX Meldungen fuer Hobbyzwecke ist gestattet, jede kommerzielle Verwendung bedarf der Zustimmung des A-DX Listenbetreibers.
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- From: Dr. Matthias Zwoch
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