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[A-DX] RBB Multikulti


  • Subject: [A-DX] RBB Multikulti
  • From: "Ralf Ladusch" <ralf@xxxxxxxxxx>
  • Date: Mon, 30 Jun 2008 16:59:05 +0200


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Von: Katrin.Mink@xxxxxxxxxxxxx [mailto:Katrin.Mink@xxxxxxxxxxxxx] Im Auftrag
von hoerfunkdirektion@xxxxxxxxxxxxx
Gesendet: Montag, 30. Juni 2008 16:42
An: Ralf Ladusch
Betreff: Antwort: WG: RBB Multikulti Thema bei Radio Polonia


Sehr geehrter Herr Ladusch,

haben Sie Dank für Ihre Email vom 24. Juni 2008 und den darin enthaltenen
Link. Sie kritisieren in Ihrer Mail die Einstellung von radiomultikulti zum
31.12.2008. Dem Rundfunk Berlin-Brandenburg fällt dieser Schritt
außerordentlich schwer. Er ist ein schmerzlicher Eingriff in unsere
Programmvielfalt. Ich möchte Ihnen erläutern, warum es zu diesem Beschluss
gekommen ist, und Sie gleichzeitig um Ihre Unterstützung bitten.

Der rbb spart seit dem Tag seiner Gründung im Mai 2003. Bis zum 1. Januar
2009 werden wir etwa 320 Planstellen abgebaut und unseren Aufwand um
insgesamt etwa 100 Millionen Euro reduziert haben ? ohne eine Reduzierung
des Programmangebots und ohne eine einzige betriebsbedingte Kündigung. 

Seit 2006 brechen allerdings zusätzlich die Gebührenerträge in unserem
Sendegebiet ein. In Berlin und Brandenburg sind sehr viel mehr Menschen von
der Zahlung der Rundfunkgebühr befreit als in anderen Teilen der Republik:
In unserer Region jeder siebte, in den südlichen Bundesländern Bayern und
Baden-Württemberg jedoch nur halb so viele. Hierfür erhalten wir keinen
Ausgleich und damit nicht den Gebührenanteil, den wir für unsere
publizistischen Aufgaben benötigen. Das derzeitige System der
Gebührenverteilung benachteiligt die kleinen Anstalten in der ARD ? und dazu
gehört auch der rbb. Gegen diese zusätzlichen Gebührenausfälle anzusparen,
ohne unsere Programmleistung einzuschränken, übersteigt unsere
Möglichkeiten. 

Warum trifft es gerade radiomultikulti? radiomultikulti ist wie alle anderen
Hörfunkwellen des rbb ein hoch qualitatives Angebot, aber radiomultikulti
ist das einzige Programm des rbb, das wir durch ein hochwertiges
öffentlich-rechtliches Angebot ersetzen können, durch ?Funkhaus Europa? vom
WDR.

?Funkhaus Europa? ist ein Programm mit Sendungen in 17 Sprachen. Genau wie
radiomultikulti thematisiert es Migration, Dialog der Kulturen und
Integration. Zwar hat es, da aus Nordrhein-Westfalen kommend, keinen
ausgesprochenen Berlin-Bezug. Dieser Nachteil liegt auf der Hand und dennoch
sind wir der Intendantin Monika Piel und dem Westdeutschen Rundfunk
außerordentlich dankbar für ihre Bereitschaft, ?Funkhaus Europa? in
Berlin-Brandenburg auszustrahlen. Auch wird der WDR einige Sendungen in
Berlin produzieren lassen. Hier werden ? was uns besonders freut ? zumindest
einige freie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von radiomultikulti
Beschäftigung finden. 

Der Themenkreis Integration war auch schon in den vergangenen Jahren kein
exklusives Thema von radiomultikulti. Das Miteinander der Kulturen und
Nationen birgt zahlreiche wichtige rbb-Themen, die in allen Programmen eine
bedeutende Rolle spielen. Diese Fokussierung wird sich künftig durch die
Präsenz der bisherigen radiomultikulti-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter in
den anderen Programmbereichen noch verstärken. Denn viele von ihnen bleiben
im rbb und werden künftig mit Gesicht und Stimme zu anderen Hörfunk-Wellen
des Hauses und zum rbb Fernsehen gehören. 

Die schlechte Nachricht zum Schluss: Die Einstellung von radiomultikulti und
Polylux reicht noch nicht. Wenn die Bundesländer die Finanzierung des
öffentlich-rechtlichen Rundfunks nicht neu regeln, werden im rbb weitere
Einschnitte folgen müssen. Deshalb bitte ich Sie, sich gemeinsam mit uns für
eine gerechte Gebührenverteilung in der ARD einzusetzen, damit wir weiterhin
vielfältige öffentlich-rechtliche Qualitätsprogramme für Berlin und
Brandenburg anbieten können.

Mit freundlichem Gruß
Christoph Singelnstein

Rundfunk Berlin-Brandenburg
Hörfunkdirektor
Masurenallee 8 - 14
14057 Berlin

Tel.:   (030) 97993-30000
Fax:   (030) 97993-30009


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