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[A-DX] Re: [A-DX] Deutsche Welle reduziert Hörfunk-Angebote


  • Subject: [A-DX] Re: [A-DX] Deutsche Welle reduziert Hörfunk-Angebote
  • From: "Kai Ludwig" <KaiLudwig@xxxxxxxxxxx>
  • Date: Sun, 08 Jun 2008 17:36:56 +0200

> > Die DW hatte bereits vor mehr als einem Jahrzehnt damit begonnen,
> > zahlreiche Fremdsprachenprogramme abzusetzen. So endeten zum 31.
> > Dezember 1997 die Sendungen in Niederländisch, Norwegisch, Dänisch
> > und Italienisch sowie die Programme für Frankreich.

Dies übrigens laut wwh 5/1997, in der ich zufälligerweise gerade kurz
vorher aus Gründen der Nostalgie geblättert hatte. Der m.M.n.
wichtigste, unverändert aktuelle Satz in dem Artikel von damals:

"Die Anmietung von UKW-Sendern mag eine gute Sache sein, insbesondere
für die Vermieter, aber sie birgt die Gefahr der latenten Zensur und
Selbstzensur in sich, um die Sendemöglichkeiten langfristig zu sichern."

Gilt im Falle von China übrigens auch für Angebote im Internet. Ich
hatte neulich in kleiner Runde zu den chinesischen Seiten von RNW und
den Aussagen zu deren Gestaltung mal ganz zynisch formuliert, ob die in
Hilversum mit ihrer riesigen Schere im Kopf überhaupt noch durch die Tür
kommen.


> Kamen die Sendungen in skandinavischen Sprachen und Niederländisch
> nicht vom Deutschlandfunk auf 1269 kHz?

Das taten sie bis 1993 oder eventuell auch nur bis ein, zwei Jahre
vorher. In Zusammenhang mit der Schaffung des Deutschlandradios
"durften" diese Redaktionen zur Deutschen Welle wechseln; wie man hört
mit äußerst mäßiger Begeisterung, zum einen weil das Betriebsklima beim
DLF wesentlich besser sein soll, zum anderen, weil sie schon ahnten, daß
ihnen bei der Welle keine große Zukunft mehr beschieden sein würde.


> > Eine Redakteurin vom Radio Taiwan International berichtete ferner,
> > es gebe bei der Deutschen Welle Überlegungen, die Sendungen auf
> > Kurzwelle bis 2012 oder 2013 ganz einzustellen. Das habe man bei
> > Besuchen in Berlin und Bonn erfahren.
> 
> Was ich so nicht ganz glauben mag; für einige Sprachen sicherlich,
> nicht aber für alle Sprachen. Eine Versorgung ausschließlich durch
> Webstream und eine UKW-Funzel in Nairobi für den Swahilidienst? 

Wenn ich mir nun aber das taz-Interview mit Erik Bettermann anschaue und
sehe, wie er dort in Zusammenhang mit dem Rückzug von der Kurzwelle die
Abwicklung einer ganzen "technischen Abteilung" (was dann ja nur das
sog. Ausstrahlungsmanagement mit Horst Scholz, Tina Krasnopolskaja usw.
sein kann) ankündigt, dann dürfte an diesem Flurfunk, der da den kleinen
Umweg über Taipeh genommen hat, schon etwas dran sein.

Kann natürlich sein, daß sich das Gerücht auch nur auf die
Abteilungsschließung bezieht und es noch ein paar Ausstrahlungen auf
Kurzwelle (in der Tat vor allem für Afrika) geben wird, deren Planung
sie dann ganz VTC überlassen, mitsamt dem ganzen Betrieb von Sines,
Kigali und Trincomalee, analog der von der BBC geübten Praxis. Das wird
sich halt zeigen müssen.


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