[A-DX] DW ist 50

["Paul Gager" <aon.913879759@xxxxxx>]

Historische Daten
wdrtxt:
3.Mai 1953 Sendestart der "Deutschen Welle" Ausstrahlung durch den NWDR
Köln.Kalenderblatt DW World

Dazu die DW in ihrem Kalenderblatt:
3.5.2003 Deutsche Welle wird 50

Sonntag, der 3. Mai 1953.
Nur acht
Jahre nach Nazi-Alptraum und Weltkriegsinferno wurde der rasante
westdeutsche Wiederaufbau zum Wunder erklärt - zum Wirtschaftswunder. Wir
waren wieder wer! - Aber wer waren wir?

Diese Frage sollte auch dem Ausland beantwortet werden. Die Bundesregierung
und die Rundfunkanstalten der ARD beschlossen deshalb 1952, unter dem Namen
"Deutsche Welle" ein Radioprogramm auf Kurzwelle auszustrahlen. Es sollte
den Hörern im Ausland "ein politisches, wirtschaftliches und kulturelles
Bild vom heutigen Deutschland liefern", zu einer Zeit, als der Begriff
"Internet" noch niemandem geläufig war.

In seiner Ansprache zum ersten Sendetag beschrieb damals Bundespräsident
Theodor Heuss den Auftrag des neuen Auslandssenders: "Die Deutsche Welle hat
hier eine ganz einfache Aufgabe, nämlich zu entkrampfen, indem sie von
Deutschland berichtet, Musik, Kunst und Wissenschaft vermittelt, ein Bild
der sozialen, der wirtschaftlichen Entwicklung gibt."

Was wurde dem Hörer am ersten Sendetag geboten? Natürlich Beethoven, gleich
die ganze "Eroica" erklang nach dem Bundespräsidenten; in der zweiten Stunde
Melodien der "Vier Sträuße", der Wiener-Walzer-Dynastie; zum Programmschluss
in der dritten Stunde Nachrichten und Kommentar, davor Mailieder und in der
Sendereihe "Wie wir leben" das "Städtebild Berlin": "Wir wollen Ihnen kurz
erzählen, wie es zur Zeit in der ehemaligen Reichshauptstadt aussieht. Sie
werden natürlich selbst noch ein Bild Berlins vor Augen haben: das
Brandenburger Tor, die Linden, der Potsdamer Platz."

Erst ein Jahr später, am 3. Oktober 1954, starteten die ersten
Fremdsprachenprogramme in Englisch, Französisch, Spanisch und Portugiesisch.
Dieses Angebot hat die Deutsche Welle auf heute über 30 Sendesprachen
ausgebaut, auf Deutsch und Englisch kann sie rund um die Uhr über
Kurzwellenradio empfangen werden.

Aber bis hierhin vergingen ja auch fast 50 Jahre, in denen nicht nur das
Programm, sondern auch die Sendekapazität erweitert wurden. Die Deutsche
Welle ist nicht mehr nur über Kurzwelle zu empfangen, sondern auch über
Partnerstationen, die das Programm übernehmen und auf UKW oder Mittelwelle
wieder ausstrahlen sowie im Internet. Ein Treppenwitz der Weltgeschichte:
1991 wurden sowjetische Sendeanlagen zur Weiterverbreitung des
Radioprogramms angemietet - ehemalige Störsender gegen die Deutsche Welle.

Und wie kam das Programm bei den Hörern an? Gab es Reaktionen? Im Jahr 1953
erreichten die Deutsche Welle sage und schreibe 450 Hörerbriefe. 2002 waren
es insgesamt rund 1100mal soviel - genau 504.852 Zuschriften, per Post oder
per E-Mail. Die kamen nicht nur von den Hörern, sondern auch von Zuschauern
und Internet-Usern. Denn das Angebot der Deutschen Welle war multimedial
geworden.

[..]

73,
Paul



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