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Re: [A-DX] Energieverbrauch Sender


  • Subject: Re: [A-DX] Energieverbrauch Sender
  • From: "Bernhard Weiskopf" <bweiskopf@xxxxxx>
  • Date: Sat, 19 Apr 2008 23:33:27 +0200

Hallo an alle,

Kai hat das Wichtigste bereits beschrieben, hier also nur noch ein paar Ergänzungen.

Die Spitzenleistung (PEP) eines linearen AM-Senders beträgt theoretisch genau die vierfache Leistung des unmodulierten Trägers. Moderne Sender sind bis kurz vor der Aussteuerungsgrenze linear, ihre PEP ist daher vernachlässigbar geringer.

Auch ohne dynamische AM ist die Ausgangsleistung bei moduliertem Trägersignal höher als die des unmodulierten Trägers: Die Leistung des Modulators kommt hinzu. Bei 100 % Modulationsgrad (sinusförmig) steigt die Ausgangsleistung auf 150 % (1/4 S-Stufe). Da das nur bei Signalspitzen erreicht wird, kann man das an den (trägen) S-Metern meistens nicht beobachten.

Die meiste Leistung wird für den Träger aufgewendet und diese Frequenz trägt keine Information. Die (hörbare) Information steckt nur in den beiden Seitenbändern. Deshalb ist die klassische AM energetisch betrachtet ziemlich uneffektiv.

Kurze Leistungsbetrachtung am Beispiel des aktuellen TRAM 100 von TransRadio (typ. Daten):
Unmoduliert (Modulationsgrad m = 0):
  Ausgangsleistung = 100 kW
  Eingangsleistung = 115 kW
Voll moduliert (Modulationsgrad m = 100%):
  Ausgangsleistung = 150 kW
  Eingangsleistung = 175 kW

DRM verwendet viele Einzelträger, wobei (fast) jeder sowohl phasen- als auch amplitudenmoduliert wird. Als Sendeleistung wird der statistische Mittelwert angegeben. Für alle Amplitudenwerte muss der Modulator unbedingt im linearen Aussteuerbereich bleiben. Man verwendet als Leistungs-Mittelwert meistens 10 % der Spitzenleistung (PEP), dann bleibt genügend Reserve.
Beispiel:
unmod. Trägerleistung = 100 kW
--> Spitzenleistung   = 400 kW
--> mittl. DRM-Leist. =  40 kW

Beim Empfänger muss das Signal noch so stark sein, dass Amplitude und Phase der schwächsten Träger noch ausreichend genau bestimmt werden können.

Das ist bei DVB-T übrigens genau so. Bei DAB wird dagegen nur die Phase der Einzelträger moduliert, dann reicht eine geringere Signalstärke und Amplitudenschwankungen stören weniger. Nachteil: Da die Amplitude keine Information überträgt, ist die Datenrate geringer.

Bernhard




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