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Re: [A-DX] Testbericht Perseus



Hallo Nils,

gestatte mir bitte ein paar Anmerkungen zu Deinen Ausführungen:



Hallo, in die Runde - ein freundlicher Mensch schickte mir nun den Artikel
aus der Zeitschrift "amateurfunk".

Da lese ich, dass sein Autor unter "Gruppenlaufzeit" versteht, wie lange
denn das komplette Signal durch den Empfänger braucht

Das ist doch völlig korrekt.
Und in diesem Fall ist die Durchlaufzeit bei einem Digitalempfänger länger
als bei einem Analogempfänger. Liegt im Prinzip der Signalverarbeitung.

(statt sich auf die
einzig wichtige Gruppenlaufzeit innerhalb eines Filter zu beziehen, die sich
stark auf Verzerrungen auswirkt, was aber schon, wenn diese kaum zu hören
sind, signifikante Auswirkungen auf die Bit Error Rate in digitalen
Aussendungen hat).

Wichtig ist der UNTERSCHIED der Gruppenlaufzeit innerhalb des
Durchlassbereiches eines Filters. Dieser Unterschied kann zu Bitfehlern führen.
Auch bei teuren HiFi-FM-Empfängern werden ZF-Filter mit geringer Gruppenlauf-
zeitdifferenz (flat GDT type) eingebaut, um Verzerrungen gering zu halten.
Der absolute Betrag der Gruppenlaufzeit ist dabei ohne Belang.

Nicht ohne Belang ist die absolute Durchlaufzeit bei zeitkritischen Anwendungen.
Während der Fussball-WM 2006 kam es schon mal vor, dass der Nachbar
mit seiner alten Dachantenne "Tooor" gerufen hat, während bei Besitzern von
Sat.-Schüssel und DVT-S-receiver der Spieler erst Anlauf auf dem Ball am
Elfmeterpunkt nahm :-)


Der gute Mann vergleicht die S-Meter von TS-850 und Perseus und findet es
toll, dass sie im Bereich von S7 bis S9 identisch sei. Klar, denn die
S-Meter von Amateurfunkgeräten sind auf S9 getrimmt, versagen aber selbst in
der Superklasse zwischen S0 und S4 bis S7 (Grenze je nach Aufwand)
einigermaßen kläglich,

Ketzer nennen S-Meter daher gerne abfällig "Schätzeisen".

während der Perseus ab S0 eine extrem lineare Anzeige
aufweist und so die exakte Anzeige auch sehr leiser Signale ermöglicht. Was
manchen denn zu dem Trugschluss führt, dass das Rauschen auf dem Perseus
stärker sei - weil: da ist ja auch der S-Meter Ausschlag höher ...


Frage: Wie genau ist die S-Anzeige bzw.die dB-Anzeige beim Perseus?
Ist da was in den technischen Daten spezifiziert?
Muss ja nicht eine Genauigkeit von +-0,02 dB wie bei den teuren
Pegelmessern von Wandel & Goltermann sein, mit denen ich mich
früher beschäftigt habe.
Eine Genauigkeit von +-1 dB wäre für so ein Gerät ein sehr guter Wert.
Damit könnte man es auch ausreichend genau Messungen an Vierpolen
machen, z.B. an (analogen) Filtern.
Eine konkrete Genauigkeitsangabe wäre dazu aber notwendig.
Andersfalls müsste man sie mit einem pegelgenauen Messsender
ermitteln. Dabei ließe sich auch die Spiegelfrequenzunterdrückung nachmessen.

Dies als Anmerkung aus der Messtechnik.

Viele Grüße

Jürgen



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