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AW: [A-DX] Ein 'offenes' Geheimnis


  • Subject: AW: [A-DX] Ein 'offenes' Geheimnis
  • From: "do1fwm" <postmasterv@xxxxxxxx>
  • Date: Sun, 20 Dec 2009 20:52:02 +0100

selbstverständlich ist es kein "skandal", die einschlägige "kampfpresse" scheint
aber während der weihnachtlichen saure- gurken-zeit einen zu brauchen,
unabhängig von der bewertung einer parlamentarischen anfrage zu
geschichtsthemen.

im gegensatz zur postkontrolle von sendungen aus der ddr in den westen war die
anhaltung, das verschwindenlassen bzw die zurückweisung von postsendungen in die
ddr durch die dortigen organe sehr wohl bekannt. die aktion "päckchen nach
drüben" schrieb ja schon damals genau vor was keinesfalls den verwandten
"drüben" geschickt werden sollte. diesen teilaspekt der deutschen
nachkriegsgeschichte wollte die abgeordnete aber garnicht erst wissen.  

die strategische briefkontrolle von sendungen richtung osten durch
bundesdeutsche dienststellen nach dem alten g10-gesetz war und ist auch nix
neues. in den 1970ern oder 1980ern wurde durch ein hamburger magazin mal über
eine entsprechende dienststelle in münchen berichtet, sicherlich zur großen
freude der übergeordneten behörden. 

-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: owner-liste@xxxxxxx [mailto:owner-liste@xxxxxxx] Im Auftrag von Wolfgang
Bueschel
Gesendet: Sonntag, 20. Dezember 2009 20:03
An: A-DX-Liste
Betreff: Re: [A-DX] Ein 'offenes' Geheimnis



Das ist kein Skandal, sondern war allgemein bekannt, auch für normale 
Briefsendungen. Bestimmt auch die QSL's von RBI gingen über diese 
Kontrollen.

Unsere regelmässige Post aus dem Raum Wiesbaden / Rüsselsheim wurde vor dem Weg
in die DDR beim Verfassungsschutz angesiedelt am Bahnpostamt Bad Hersfeld (für
den Übergang Bebra) gefilzt. Gleiches geschah für die anderen 6 Bahnübergänge in
die DDR auch.

Noch 1989 vor dem Zusammenbruch der DDR hatte ich Protest bei der geheimen
parlamentarischen G10 Arbeitsgruppe im Bundeskanzleramt eingelegt. Ein
Einschreibebrief mit der Sterbebestätigung des Vaters vom Standesamt Rüsselsheim
war von Freitag bis Dienstag in Bad Hersfeld 'liegen geblieben', und erst am
darauffolgenden Mittwoch in der DDR zugestellt worden, belegt mit den Stempeln
auf der Rückseite des Umschlags. Deshalb konnten meine beiden Schwestern nicht
an der Trauerfeier teilnehmen, da sie erst verspätet die DDR Ausreisevisa
beantragen konnten.

Pikant an der Sache war, dass mein Vater zu den Opfern des Stalinismus gehörte
und 6 Jahre im Stasi Hochsicherheitsgefängnis Hohenschönhausen in der Ära
Ulbricht einsass. Das war dann der ironische Dank des Staates oder seiner
schlampigen Diener.

wb




http://www.mfs-insider.de/SachbuchPDF/Spionageabwehr4.pdf

Post- und Fernmeldekontrolle - (Unterabteilung 14 B):
Die sogenannte strategische Post- und Fernmeldekontrolle des BND, abgedeckt als
»Hauptstelle für spezielle Datenverarbeitung« hatte 12 Außenstellen, u. a. in
Bonn, München, Hof, Bad Hersfeld, Frankfurt am Main, Köln, Helmstedt und
Hamburg. Begründet wurde die Beschränkung der verfassungsmäßigen Grundrechte des
Brief-, Post- und Fernmeldegeheimnisses (Artikel 10
Grundgesetz) durch das sogenannte G 10-Gesetz mit der...

----- Original Message ----- 
From: "do1fwm" Sent: Sunday, December 20, 2009 6:59 PM
Subject: WG: [A-DX] Ein 'offenes' Geheimnis

oh, welch ein skandal wurde da aufgedeckt
http://www.bgbl.de/Xaver/media.xav?SID=anonymous2613312177567&bk=Bundesanzeiger_
BGBl&name=bgbl%2FBundesgesetzblatt%20Teil%20I%2F1951%2FNr.%2032%20vom%2013.07.19
51%2Fbgbl151s0439.pdf

wer weiss schon, welche geheimnisse das bundesgesetzblatt noch alles verbirgt
und die dringend per parlamentarischer anfrage aus der historisch bedingten
versenkung geholt werden müssen

-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: owner-liste@xxxxxxx Im Auftrag von Herbert Meixner
Gesendet: Sonntag, 20. Dezember 2009 18:21
An: A-DX Betreff: [A-DX] Ein 'offenes' Geheimnis

Regierung gibt systematische Kontrolle von DDR-Post zu
20. Dezember 2009

Verordnung war sogar bis zum 31. Dezember 1991 formal in Kraft

Berlin - Die deutsche Bundesregierung hat zugegeben, dass
bis 1990 Post aus der DDR von westdeutschen Behörden kontrolliert worden ist. In
einer dem "Tagesspiegel"
(Montagsaugabe) vorliegenden Regierungsantwort auf eine
Kleine Anfrage der Linkspolitikerin Petra Pau heißt es, verantwortlich dafür
seien nach der sogenannten Interzonenüberwachungsverordnung vom 9. Juli 1951 die
Zollbehörden gewesen.....

---------
Mehr auf
http://derstandard.at/1259282331182/Regierung-gibt-systematische-Kontrolle-von-D
DR-Post-zu

Mit Gruss, Herbert


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