Re: [A-DX] Mein Freund die Rahmenantenne...

[Name gelöscht <name.geloescht@xxxxxxxxxxxx>]

Am 12.10.2009 um 19:10 schrieb D. Name auf Wunsch gelöscht:

> Jetzt, wo sich die Mails mit euphorischen MW-Logs häufen, ist der  
> der ideale
> Punkt für meine hilflose Anfrage gekommen.
>
> Ich habe mich mal hingesetzt und meinen MW-Rahmen überprüft. Der hat  
> noch
> nie funktioniert, noch nie konnte ich damit irgendwas hören.  
> Zugegeben, dass
> ich zwei Empfänger nutze, die nicht gerade bekannt für ihre guten
> MW-Empfangsleistungen sind (nämlich den ATS-909 und den DWT) dürfte  
> meine
> Chancen auf schöne Logs nicht gerade unwesentlich verbessern. Aber  
> dieser
> Rahmen funktioniert absolut gar nicht, es knackt noch nicht mal,  
> wenn man
> wild am Drehko dreht.

Erster Fehler: Gedreht wird immer gefühlvoll.

> Problem ist nur, dass ich absoluter Antennen- und HF-Laie bin. Was  
> war ich
> froh, als meine Delta-Loop funktionierte und ich den Langdraht
> zurechtgespannt hatte.
> Als Anleitung verwendete ich http://www.fading.de/rahmenantenne.php.  
> Und als
> Drehko einen von Herrn Hardt, der tausende von verschiednen
> Anschlussmöglichkeiten zu haben scheint. Also der Drehko, nicht Herr  
> Hardt.
> Tatsächlich hat der Rahmen auch keine Richtwirkung. Als Draht habe  
> ich -wie
> bei Fading.de angegeben- Kupferlackdraht von Conrad verwendet, mit der
> Innen- und der Außenspule.

Bevor Du den verlötet hast, hast Du auch mit Schleifpapier oder einem  
Feuerzeug die Lackschicht entfernt?

> Vielleicht hat ja jemand einen heißen Tipp wo der Fehler liegen  
> könnte? Das
> wäre wirklich super. Worauf habt ihr geachtet, als ihr eine  
> entsprechende
> Antenne gebaut habt? Worauf muss man besonders achten?

Eine Rahmenantenne mit Koppelspule nimmt man eigentlich für  
Communications-Receiver ohne eingebaute Antenne. Ein Ende der  
Koppelspule an den hochohmigen Antennenanschluß, ein Ende an Erde. Für  
Empfänger wie den ATS909 mit Ferritantenne empfiehlt sich das eher  
nicht. Da reicht eine abgestimmte Schleife, in die der Empfänger quer  
reingeschoben wird. Keinerlei elektrische Ankopplung.

Ich habe mir für den Sony ICF 2001D sowas gebaut, ein Holzkreuz,  
bestehend aus zwei 1cm starken, 8cm breiten Hölzern, etwa 45 cm lang,  
die ein liegendes X ergeben. Das Holzkreuz hab ich mal auf einem  
Amateurfunkflohmarkt gekauft, das war ursprünglich mal eine auf 1530  
oder 1539 kHz fest abgestimmte Rahmenantenne für Radio Vatikan oder  
den Evangeliumsrundfunk aus einer Behindertenwerkstatt. An den Rändern  
waren bereits jeweils 7 Kerben gesägt. Einfach den Draht abgemacht,  
und den vorhandenen Festkondensator entfernt. 25 m 0,75mm^2 Litze  
aufgewickelt, einen 2x320 pF Drehko befestigt, die beiden Enden der 25  
m Litze angebracht. Ein Ende kommt an die Lötfahne des Stators (des  
festen Teils), das andere Ende an die Lötfahnen der beiden  
Rotorpakete. Fertig. Da kann man dann quer den Sony (oder den ATS909  
reinschieben), langsam abstimmen, das gibt einen sehr deutlichen Peak.  
Stationen, die vorher kaum aus dem Rauschen kamen, sind dann mit S9  
plus Möbelwagen hörbar.

Am besten tagsüber ausprobieren, wenn die Signale schwach sind, ob  
sowohl am niederfrequenten wie am hochfrequenten Ende Resonanz ist.  
Ist die Antenne zu tief abgestimmt, hilft das Abwickeln von ein oder  
zwei Windungen.

Die Abmessung des Rahmens ist ziemlich unkritisch, mit etwa 25m  
aufgebrachter Litze und 2 mal 320 pF sollte das passen.

> Ich erwarte ja keine Hammerlogs, wäre eben schon zufrieden wenn man  
> damit
> den einen oder anderen Sender etwas ausblenden / einblenden könnte.

Es ist unglaublich, wie lebendig so ein kleines Radio mit  
Ferritantenne wird, wenn es in der Antenne liegt. Da habe ich schon  
mit einem kleinen 3-Band Küchenradio von Sony HLAZ Korea auf 1566 kHz  
und Radio Free Africa aus Tansania auf 1377 kHz mit gehört. Zum  
Ausblenden die Antenne mit dem drinliegenden Radio auf einen  
Holzdrehteller, den es in jedem Möbelmarkt gibt, und fertig ist die  
Laube.

> Vielen Dank für Eure Mühe schon jetzt

Da nich für.

--
Tschüß,
Martin     http://webadresse.geloescht/


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