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[A-DX] AW: Re: [A-DX] Technische Frage zur ALA 1530S+ SSB
- Subject: [A-DX] AW: Re: [A-DX] Technische Frage zur ALA 1530S+ SSB
- From: 1glw@xxxxxxxx
- Date: Tue, 25 Aug 2009 18:36:47 +0200 (CEST)
Werter Herr Andreas, > Nun muss ich noch herausbekommen warum Auto UKW Antennen vertikal sind > und die UKW Sender fast immer Horizontal senden. Dsa ist leicht zu erklären: Weil horizontale Außenantennen bei Autos (es gibt horizontale Innenantennen an Windschutz- und/oder Heckscheibe, meistens in einem Diversitysystem mit 2 Tunern) auf Autodächern eine unerwünschte Richtwirkung hätten (ein Auto fährt ja in alle Richtungen relativ zum Sender), nur am Dach oder gar nicht leicht (Kabrios) montiert werden könnten, und überdies mehr als ein Loch in der Karosserie erfordern würden. Daher sind Autoantennen üblicherweise (fast) vertikal angebracht, weil damit so gut wie keine Richtwirkung gegeben ist, denn die Karosserie verzieht die Feldlinien sowieso, und daher sind auch die Polarsationsverluste wesentlich geringer als die im Freifeld zu erwartenden 20 dB. Wenn sie normgerecht arbeiten, senden UKW Sender horizontal, weil dies den Auslegungskriterien der UKW-Versorgung zur Zeit der Einführung von UKW entspricht. Die Grenzen des Versorgungsbereiches werden (wurden - heute gibt's computergestützte Ausbreitungssimulationen, die das Gelände berücksichtgen) an einem 3m über der Erdoberfläche angeordneten horizontalen Referenzdipol gemessen. Damals hat mangels Autos und UKW Autoradios niemand an die Versorgung derselben gedacht. Dass eine horizontale Richtantenne an einem vertikalen Mast mechanisch einfacher zu befestigen ist, weil der Mast im rechten Winkel zur Polarisationsebene liegt, ist ein weiteres Argument für die horizontale Polarisation zur Versorgng von fixen Radioempfängern, sieht man von sonstigen marginalen Vorteilen einmal ab. Bei vertikaler Polarisation müsste man zuimindest zwei vertikale Richtantennen auf einem horizontalen Ausleger nebeneinander stocken, um mechanisch einigermaßen klar zu kommen und die Antennenhalterung im rechten Winkel zur Antennenebene verlaufen zu lassen, damit deren Richtwirkung nicht beeiinträchtigt wird. Das wäre aber wegen der daraus resultierenden Wind- und Eislast sehr teuer gewesen, (es gab schliesslich mangels Autos und Autoradios keinen Anlass dafür), und hätte die Einführung des UKW Rundfunkes angesichts der damals herrschenden wirtschaftlichen Situation (kurz nach dem 2. Weltkrieg, am Anfang der fünfziger Jahre des vorigen Jahrtausends) lange verzögert oder gar unmöglich gemacht. Die ersten UKW Sender hatten auch nur einen Bruchteil der Sendeleistung der heutigen Anlagen, waren auf viel niedrigeren Standorten montiert, und die Empfänger waren für die heutigen Verhältnisse als taub zu bezeichnen (Pendelaudion u. ä.), weswegen ohne Außenantenne (Mast mindestens 3 m (eine Wellenlänge) hoch, mindestens 3 Elemente) meistens nichts zu hören war. Heute ist die Situation ganz anders. Wir haben es mit einer Altlast zu tun, weil die Mehrzahl der Haushalte über Kabel versorgt wird, und die Autofahrer das Hauptzielpublikum von UKW sind. DAB, das rund 60 Jahre soäter eingeführt wurde, trägt dieser Entwicklung Rechnung und ist vertikal polarisiert. Ich hoffe, Ihre Frage ausreichend beantwortet zu haben und verbleibe mit besten Grüßen aus Wien Georg Lechner, OE1GLW 1glw@xxxxxxxx -- ----------------------------------------------------------------------- Diese Mail wurde ueber die A-DX Mailing-Liste gesendet. Admin: Christoph Ratzer, OE2CRM http://www.ratzer.at ----------------------------------------------------------------------- Private Verwendung der A-DX Meldungen fuer Hobbyzwecke ist gestattet, jede kommerzielle Verwendung bedarf der Zustimmung des A-DX Listenbetreibers.
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