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[A-DX] Kchibo D96L Teil 1


  • Subject: [A-DX] Kchibo D96L Teil 1
  • From: "Stephan Schaa" <schaa@xxxxxxxxxxx>
  • Date: Fri, 7 Aug 2009 11:50:01 +0200

Hallo allerseits!


Man, diesmal gings schnell: heute kam das Kchibo D96L über die gelbe Post
per Einschreiben bei mir an. Diesmal kein Zollstress, ein dicker
Briefumschlag reichte wohl nicht für eine nähere Überprüfung. Schnell den
Umschlag geöffnet, trat doch ein wenig Verwunderung auf: der Versender
(diesmal nicht DPMega) hatte das Gerät samt Zubehör aus dem Verkaufskarton
genommen und direkt in den Umschlag umgepackt. Dadurch konnte er vermutlich
erreichen, das Ganze per Brief zu verschicken und nicht als Paket. 


Naja, eigentlich egal, auch wenn ich gerne Verpackungskartons mit
Elektronikgadgets auspacke und die Kchibo-Kartons bislang alle durchweg
recht hochwertig und schön anzusehen waren. Aber letztlich kommts ja auch
das Gerät an. 

Mein erster Eindruck:


Was gibt?s fürs Geld:

Neben dem in Schaumstoff eingebetteten Gerät gibt?s an Zubehör neben der
chinesischen Bedienungsanleitung (englische Übersetzung habe ich leider noch
nicht auftreiben können!) eine kleine einfache Tasche, einen Kopfhörer, eine
Langdrahtantenne, ein Steckerladegerät (das nicht für deutsche Steckdosen
geeignet ist), ein USB Ladekabel und  2 (!) LIon Akkus, die
interessanterweise eigentlich für Handys gedacht sind, aber auch perfekt in
das Batteriefach des Gerätes reinpassen. Auf diese Weise kann man -
zumindest in der nächsten Zeit - auch überall problemlos Nachschub an Akkus
bekommen (Ebay ab 1,99...)

Zu Optik:

Der D96L hat eine Größe von etwa 14,5 x 9 x 2,3 cm und ist damit sehr
handlich, aber nicht mehr winzig. Die Optik entspricht dem üblichen: Etwa
40% nimmt links der Lautsprecher ein, den Rest teilen sich das grün
beleuchtete Display und Bedienelemente. Etwas mehr als das obere Drittel der
rechten Seite nimmt das große Display ein, rechts daneben gibt?s noch 4
Knöpfe für Tuning rauf und runter sowie Lautstärke. Direkt unterm Display
liegt ein Lock- Knopf gegen versehentliches anschalten sowie die
Speicherverwaltung mit 4 Tasten. Darunter wiederum liegt die 10er Tastatur
mit einigen Extratasten sowie ein drehbares Tuning-Rad, das in der
Voreinstellung 50 khz Schritte auf FM und 1 kHz Schritte auf AM absolviert..
Zwischen 10er Tastatur  und Tuningrad sind noch vier Tasten im Halbrund
angeordnet, auf denen man Wellenbereich, Bandwahl, Filterbandbreite und eine
weitere Memoryfunktion aufrufen kann. Ganz unten gibt?s dann noch die
Ein/Aus Taste in roter Farbe. 

An den Seiten oder hinten gibt?s keine weiteren Knöpfe, dafür aber
Kopfhörer- und Stromanschluss für 5 Volt. Ausserdem gibt?s noch einen
externen Antennenanschluss für 3,5mm Klinke.

Das Gerät ist alles in allem gut verarbeitet, die Tasten fühlen sich gut an,
der Druckpunkt ist deutlich zu fühlen. Da ich mir mittlerweile die
elektrische und mechanische Konstruktion dieser Drucktasten, die in allen
Kchibo-Radios sehr ähnlich aufgebaut sind, näher anschauen konnte, würde ich
allerdings nicht mehr Hand dafür ins Feuer legen, dass diese endlos lang
funktionieren. Im normalen Gebrauch düften sie zwar sehr lange halten, wie
das aber in den Händen von Dxern aussehen würde, die das gerät sehr intensiv
nutzen, möchte ich nicht vorraussagen.

Geziert wird die Frontseite duch den Schriftzug DSP-rado. Was erst wie ein
Schreibfehler aussieht, hat sich Kchibo anscheinend für sein DSP Radio
Programm als Namen schützen lassen, wie ein (TM) auf der Rückseite deutlich
ergänzt. "Intellectual Property" bei einem chinesischen Hersteller? Das ist
mal was neues... :-)

Bedienung:

Durch die chinesisch beschrifteten Sondertasten muss man sich nach dem
Einschalten erst mal durchwühlen. Es ist nicht immer alles so angeordnet,
wie man es intuitiv erwarten würden. Ist das einfach nicht durchdacht oder
entspricht es mehr den chinesischen Gewohnheiten in Sachen intuitiver
Bedienung - ich weiß es nicht, vielleicht findet sich ja mal jemand, der das
rausfinden kann.

Frequenzeinstellungen kann man über mehrere Varianten vornehmen:

1. Tastatur: chinesich beschriftete Taste rechts neben der 6 drücken,
Frequenz eingeben, ausgeführt wird automatisch nach Eingabe der letzten
Taste.
2. Tuningknöpfe: Per "Up" und "Down" gibt?s auf Kurzwelle 5 khz Schritte, in
denen man durch die Bänder gehen kann
3. Tuningrad: hier kann man wahlweise in kleinen (1khz) oder grösseren
Schritten (5khz) durchstimmen, bei jedem Sprung wird das Audio allerdings
kurz leise geschaltet, was auf Dauer etwas stört. Dieses Verhalten zeigen
aber jeder Menge Empfänger.
4. Memory
5. Memory-Scan
6. ???


Für die Memory und Scan Funktionen brauch ich noch etwas Zeit, um
rauszufinden, wie sie bedient werden. Wie oben angedeutet fehlt mir im
Moment noch eine verständliche Bedienungsanleitung, chinesisch verstehe ich
nämlich leider nicht. 

Ein "Bug" in der Bedienung ist mir allerdings schon aufgefallen: Zwar glänzt
dieser Empfänger mit erweiterten Einstellmöglichkeiten in Sachen Bandbreite;
es kann zwischen 1, 2, 3, 4 und 6 kHz gewählt werden, allerdings stimmt im
Display nur die Einstellung für für 1 khz. Während man per Taste laut
Display die Bandbreite dann laufend zum nächsten verfügbaren Schritt
vergrößert, läuft die Abfolge in wirklichkeit umgekehrt ab! Nach 1 khz kommt
6 khz, dann 4, dann 3 usw. Arrgh, da hat jemand nicht aufgepasst bzw am Ende
nicht nochmal überprüft, was im Gerät überhaupt passiert. Die Funktion wird
davon aber natürlich nicht beeinträchtigt. 
Ich würde aber mal vermuten, dass die angegebenen Bandbreiten nicht
unbedingt exakt mit den tatsächlichen übereinstimmen. Sie scheinen mir alle
etwas zu schmal angegeben zu sein im Gegensatz zu den realen Bandbreiten,
aber das müsste man mal genauer ausmessen.


So, das wars fürs erste von diesem neuen Empfänger, der nächste Teil mit den
Empfangsleistungen folgt in den nächsten Tagen. Aber schonmal vorweg: der
Empfänger zeigt, wie auch die anderen Kchibo Empfänger gute
Empfangsleistungen. 
Die Möglichkeit, in 1khz Schritten abzustimmen, ist ein echter Fortschritt,
allerdings zeigt der Empfänger die Eigenartigkeit, dass er nur auf der
richtigen Frequenz in der vollen Lautstärke spielt. Wenn man aber zB auf
6074 oder 6076 abstimmt, geht die Lautstärke deutlich runter. Auch die
zusätzliche Bandbreitenreduzierung auf nominell 1 khz hilft in kritischen
Siturationen.


73, Stephan


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