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[A-DX] ORF(Achtung lang!)


  • Subject: [A-DX] ORF(Achtung lang!)
  • From: Herbert Meixner <hmeixner@xxxxxxxxx>
  • Date: Thu, 30 Jul 2009 17:01:11 +0200

http://www.horizont.at/index.php?id=39&cHash=53980cb058&tx_ttnews[tt_news]=44197

30. Juli 2009
ORF: Strobl teilt aus, Fiedler antwortet

ORF-Kommunikationschef Pius Strobl klagt im aktuellen „Falter“ über die
Arbeitsbedingungen am Küniglberg – Heinz Fiedler, Betriebsrat
Generaldirektion antwortet in einem offenen Brief.

Ein Talent haben die Leute am Küniglberg schon: Sie sind nicht nur Mitarbeiter
des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Österreich – sie tragen auch mit Vorsatz
und Wollust kleinste Meinungsverschiedenheiten öffentlich aus.
Das ist immer eine „Hetz“ für die medienjournalistische Zunft –
aber selten für das Unternehmen ORF und seine Mitarbeiter.

Die neueste Erregung im Wortlaut: Pius Strobl, mächtiger Kommunikations- und
Marketingchef am Berg, hat im Falter laut über die Arbeitsbedingungen am
maroden Küniglberg sinniert – im Wortlaut siehe hier:

 http://www.falter.at/web/print/detail.php?id=963

Ganz schön deutlich, wenn er´s denn so gesagt hat.

Heinz Fiedler, lange Jahrzehnte mächtiger Zentralbetriebsratschef, nach der letzten
Wahl „nur“ mehr Mitglied des ORF Betriebsrat Generaldirektion, ist in seiner Antwort
als Offenem Brief via APA-OTS-Aussendung nicht minder deutlich.

Es wär ja ein Sommertheater, ginge es nicht um die infra-strukturelle Zukunft des ORF –
also existientiell Wichtiges.


Im Wortlaut: OTS von Heinz Fiedler:

Medien/ORF 2009-07-30 / 10:52:44 / ORF-Betriebsrat GD OFFENER BRIEF

Wien (OTS) - Sehr geehrter Herr Strobl, lieber Pius,

als der auch für Dich zuständige Betriebsrat bin ich aufgrund des heutigen Falter-Artikels
"Es bröckelt das Gemäuer der Medienburg" ein Zerrissener:

Soll ich einen einzelnen Arbeitnehmer schützen (u.a. vor der sengenden Sonne) oder
die vielen Arbeitnehmer/-innen - nicht nur der Generaldirektion, sondern alle, die
am Küniglberg arbeiten - (u.a. vor den imageschädigenden Aussagen eines
Unternehmenssprechers).Als Betriebsrat und als Stiftungsrat finde ich Deine
Aussagen mehr als entbehrlich.

Mögllicherweise hattest Du seinerzeit als Polizist, Gastwirt, Immobilienhändler,
Event-Veranstalter weniger unter der sommerlichen Hitze (aber ganz sicher nicht
unter einer angeblich nicht regulierbaren Klimaanlage) zu leiden.

Möglicherweise waren die Büros während Deiner politischen Tätigkeit als grüner
Parteisekretär nicht vom Licht der Sonn durchflutet. Möglicherweise führen die von
Dir so empfundenen Arbeitsumstände zu dem Bild, das Du nach außen hin kommunizierst.
Zugegebenermaßen lässt es sich an den Gestaden des Wörthersees besser den Sommer
verbringen als in einem Büro. Es ist aber unerträglich, dass Du in Deinem (langjährigen)
Bestreben, den Küniglberg madig zu machen, zu solchen Formulierungen greifst.
Sanierungskosten einfach zu schätzen - und sie wahrscheinlich bewusst zu über schätzen -
zeugt ebenso wenig von fachlicher Kompetenz als der Umstand, dass es bis heute
noch keine vergleichbaren und ernst zu nehmenden Kostenvoranschläge für den von
Dir so ersehnten Neubau vs. Sanierung des ORF-Zentrums gibt.

Ganz abgesehen davon, wie viel Geld in den Sand gesetzt würde, wenn die drei
Standorte Zentrum, Argentinierstraße und Heiligenstadt zusammengelegt würden
(man ließe u.a. einen neu errichteten HD-Regieplatz und ein frisch renoviertes FM-4
Studio einfach sausen...) sind dann zwangsläufig folgende Aussagen wie jene von
Gustav Peichl (ORF-Geschäftsführung ist unprofessionell: „Wrabetz ist nicht in der Lage,
ein Konzept aufzustellen, das ein Raum- undFunktionsprogramm für die ORF-Zentrale formuliert.“) für den ORF nicht förderlich. Es ist berührend, wie sehr Dir die ORF-Journalisten ein Anliegen sind.
Sie aus der Medienfestung zu befreien und ihnen wieder Bodenhaftung im Schlachthof zu
St. Marx zu geben scheint mir aber nicht notwendig. Weder waren und sind sie in einer
Festung eingekerkert noch haben sie (im Gegensatz zu anderen Mitarbeitern) die
Bodenhaftung verloren.

Der "Falter" kann sich jedenfalls für diese Story bedanken: Wieder einmal konnte
man den ORF (in der Einleitung) anpatzen. Und man kann sich auch über (gezählte)
sieben ORF-Anzeigen freuen...

Und die ORF-Mitarbeiter/-innen können sich bei ihrem Unternehmenssprecher
bedanken, der wieder einmal ein imageförderndes Schäuflein nachgelegt hat.

Prof. Heinz Fiedler

Betriebsratsobmann, Mitglied des Zentralbetriebsrats und des Stiftungsrats
stv. Vorsitzender der Gewerkschaft Kunst, Medien, Sport, freie Berufe
cc. alle ORF-Mitarbeiter

Zitat OTS-Ende.

[Herwig Stindl]


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