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AW: [A-DX] Frage zu Sendern - wie modulieren die eigentlich?


  • Subject: AW: [A-DX] Frage zu Sendern - wie modulieren die eigentlich?
  • From: "Nils Schiffhauer" <dk8ok@xxxxxxx>
  • Date: Tue, 21 Jul 2009 20:11:08 -0000

Christian, wach wie immer, lieferte dankenswerterweise lichtschnell eine
Eifel-Erklärung:

Hallo Nils,

geht leider momentan mit dem Antworten nur "Off-Liste", weil mein Webmailer
keine
NUR TEXT Mails kann. Kannst aber das gerne auf die Liste setzen:


> * wie hoch ist eigentlich der durchschnittliche Modulationsgrad von
Sendern?

Aus der Praxis:
Wir fahren den Modulationsgrad auf gut 70%, also 3 dB unter
Vollaussteuerung. Warum?
Weil sonst der Klirrfaktor auf bis zu 10% ansteigt. Das muss nicht sein.

>* wie wird die Modulation vor dem Senden behandelt (Anhebung der Höhen?,
>erscheint mir bei einigen Sendern ganz typisch, übrigens auch bei einigen
>aus Äthiopien - Telefunken-Sender?, aber der Kineser kanns auch ...)

Die 6005 kHz wird mit einem Optimod 9000A aufbereitet. Der hat 1x eine
Pre-Emphase bei
5 kHz, einstellbare Filterbreite und Anhebung. Zusätzlich gibt es nochmal
für die
amerikanische Breitbandmittelwelle für 11 kHz. An beiden Punkten kann man
bis zu
20 bzw. 30dB anheben um die "Schwächen" der Filter Roll Offs analoger
Empfänger
zu kompensieren.
Zusätzlich nutzen wir einen dBMax um nochmals bei 2,5 eine Verstärkung zu
machen.
Das dient dazu, auch bei Sprache und schmalen Filtern ein verständliches
Signal zu
liefern.

Wie das Signal nach der Bearbeitung klingt, kannst Du Dir anhören:

http://streamserver.funkhaus.info:8310

Das liefert der Ausgang vom Optimod. Auffällig, wenn man sich die Hüllkurve
anschaut:
Die positiven Peaks des Signals schlagen höher aus als die Negativen. Das
gibt nochmal
etwas punch, weil meist die Sender in positive Richtung höher modulieren
können als
in die Negative Richtung. Warum das so ist, weiss ich nicht, bin zuwenig
HFler

Stoff für Lange Nächte bietet der FTP Server von Orban:
ftp://ftp.orban.com/

Interessant die Geräte 9000A, 9100, 9200, 9400 oder der gute alte 9105 mit
dem Hilbert-
Clipper.

Bei weiteren Fragen tu ich mein Bestes, weiterzuhelfen.

Gruss

Christian

-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: owner-liste@xxxxxxx [mailto:owner-liste@xxxxxxx] Im Auftrag von Nils
Schiffhauer
Gesendet: Tuesday, July 21, 2009 7:45 PM
An: liste@xxxxxxx
Betreff: [A-DX] Frage zu Sendern - wie modulieren die eigentlich?

Moin, moin - gerade klapper ich mal wieder ein paar Kigali-Sendungen der
Deutschen Welle ab. Und was mir auch bei diesen Sendern auffällt, ist der
starke Anteil von NF-Frequenzen um 5 kHz. Hat jemand irgend zwei, drei Links
herumliegen, die alle Nichtwissenden etwas aufschlauen könnten hinsichtlich
folgender Punkte:
* wie hoch ist eigentlich der durchschnittliche Modulationsgrad von Sendern?
* wie wird die Modulation vor dem Senden behandelt (Anhebung der Höhen?,
erscheint mir bei einigen Sendern ganz typisch, übrigens auch bei einigen
aus Äthiopien - Telefunken-Sender?, aber der Kineser kanns auch ...)

Ganz recht: die Idee ist schon, etwas mehr über das ausgesendete Signal
wissen zu wollen, um das interpretieren zu können, was hier so ankommt.

Finde ich immer noch interessanter, als wenn die DW Kigali mir zu erklären
sucht, wie Herr Obama denkt. Nur für den Fall, dass man meint, ich hörte
nicht mehr zu ...

Achja: bei den 750-Hz-Ton-Tests der Voice of Russia kam ich auf -10 dB der
(größten) Modulationsseitenbänder, bezogen auf den Träger. Der
Modulationsseitenbänder freilich waren so einige, bei diesem Einton-Test.

73 Nils, DK8OK

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