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AW: [A-DX] AW: DX Klub zu DDR Zeiten


  • Subject: AW: [A-DX] AW: DX Klub zu DDR Zeiten
  • From: "Nils Schiffhauer" <dk8ok@xxxxxxx>
  • Date: Wed, 24 Jun 2009 08:54:18 -0000

Ja, Ralf - das mit der kritisch beäugten Klubgründung ist richtig.
Was die Rechtsverfahren "bei uns" angeht, so hatte ich eine Bundesbehörde gegen mich, deren Justitiarin ein Exempel statuieren wollte und dafür alle Hebel in Bewegung setzte: einschließlich so eine Art "Staatsnotstand" in Anschlag brachte - wenn ich nicht verurteilt würde, könnte zugleich der gesamte Polizeifunk einpacken (was nicht geschah), und die Behörde würde ich am Ring durch die Manege ziehen (womit sie Recht hatte). Dabei ging es um bis zu zwei Jahre Gefängnis oder 100.000 DM, also um nichts weniger als die Existenz, die dann die lieben Funkamateure zugleich noch mit Briefen an Arbeitgeber zu erodieren suchten. In einem Staat, das kein Grundrecht auf Arbeit und Wohnung kennt, zusammengenommen schon der Versuch eines existentiellen Angriffs mit sehr ungleich verteilten Gewichten.
Doch zurück zur DDR: gerade weil Du Recht hast mit Deiner Einschätzung, wäre es doch umso interessanter zu erfahren, warum heute selbst DDR-Veröffentlichungen (!) unterdrückt werden, die Leute in den Dreck zogen. Und warum - vielleicht ein Grund für diese Art von "Zensur"? - mancher dieser hurtig hierzulande Karriere machte. Was mir von den Fakten her relativ egal ist / mich interessieren da nur die Motive. Übrigens auch jener, die durch Unterdrückung des Zugangs zu Archivmaterial ihre ganz eigene Geschichte in die Welt setzen, ohne hierfür den archivalischen Nachweis antreten zu müssen. Andere Interpretationen lassen sich, wie ein Kaiser von Gottesgnaden auf dem Sammlungsthron sitzend, wunderbar mit Hinweis auf das nur dem Herrscher zugängliche Material abbügeln. Es ist das Kinderspiel des "Ich sehe was, was Du nicht siehst."
73 Nils

-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: owner-liste@xxxxxxx [mailto:owner-liste@xxxxxxx] Im Auftrag von ralf@xxxxxxxxxx 
Gesendet: Wednesday, June 24, 2009 7:28 AM
An: ADX Liste 
Betreff: [A-DX] AW: DX Klub zu DDR Zeiten

Guten Morgen Nils,
mir ist schon bewusst das auch DXer im "Goldenen Westen" eine Gefahr für die BRD darstellten. Das auch ihr überwacht wurdet um evtl. Spionagetätigkeiten bzw. Anwerbeversuche zu verhindern ist logisch. Der vorauseilende  Denunzianismus mancher Zeitgenossen aber, die Falschparker meldenden Frührentner hatte wir die Tage schon, wird es immer wieder geben.  Doch eines unterschied den Osten und den Westen. Du hattest die Möglichkeit mit Rechtsmitteln ein faires Verfahren zu gewinnen. Die Chancen in der DDR waren dahin gehend etwas eingeschränkt und die DXer im Osten wurden auf jeden Fall als Staatsfeinde eingestuft. Die Bildung einer Vereinigung war ein staatsfeindlicher Akt und zersetzend, vor allem wenn DXer mit Kontakt ins NSW sich zusammenrauften. Die Vereinsmeierei in der Bundesrepublik ist hingegen gewollt und ein Teil der Kulturlandschaft und wurde weniger politisch besetzt. Dafür habe ich euch beneidet. Die Versuche in der DDR solche DX- Klubs zu gründen wurden en!
 tweder von der Stasi unterwandert, zerstört oder initiiert um in die DX Ecken der Hörer zu kommen. Das dem ein oder anderen die Veröffentlichung zum jetzigen Zeitpunkt nicht gefällt muss man akzeptieren auch wenn es einem nicht gefällt. 

 Ich habe immer gestaunt und staune immer noch wie beliebt RBI war. Hauptsache Geschenke und Wimpel. Wolf Harranth hatte vor ein paar Jahren schon einmal geschrieben, dass die Radiostationen selbst Schuld sind am Hörerschwund. Erst wurde reichlich Nippes verteilt und als dies aus finanziellen Gründen  wegbrach reichte es nicht mehr aus ein interessantes Programm zu machen. Viele Hörer waren von dieser Geschenkeflut verwöhnt und später enttäuscht kein Radio Schweden T-Shirt oder Stationswimpel in jedem 2. Brief zu erhalten. Doch dies ist ein kanns anderes Thema.
Herzliche Grüße,
Ralf

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Diese Mail wurde ueber die A-DX Mailing-Liste gesendet.
Admin: Christoph Ratzer, OE2CRM  http://www.ratzer.at
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