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[A-DX] Das Ionosphären-Buch ...


  • Subject: [A-DX] Das Ionosphären-Buch ...
  • From: "Nils Schiffhauer" <dk8ok@xxxxxxx>
  • Date: Tue, 23 Jun 2009 15:20:57 -0000

... im Verlag für Technik und Handwerk, hochgelobt etwa im "Funkamateur",
hat nun auch den Weg in meine Butze gefunden.
Ich habs nur stichprobenmäßig durchgesehen und meine, es im Regal unter
"versäumte Gelegenheiten" einordnen zu müssen.

Grundsätzlich scheint dem Autor nicht klar zu sein, dass alle
Vorhersage-Software statistisch funktioniert. Eine Überprüfung der Software
in der Praxis kann somit auch nur mit entsprechend aufbereiteten Werten
stattfinden - das internationale Bakenprojekt der NCDXF bietet hierzu
zwischen 14 MHz und 28 MHz auf den verschiedensten Strecken umfangreichstes
Rohmaterial, das ein Werk zur Auswertung heranziehen sollte, das sich
"Theorie und Praxis der Kurzwellenausbreitung" nennt:
http://www.ncdxf.org/beacon/monitors.html

"Überfordert bis überwältigt" zeigt sich der Autor von jenen Softwares, die
in durchaus auch für interessierte Laien beherrschbare Weise einen Einblick
in die Kurzwellenausbreitung geben. Ein Blick - pars pro toto - auf AREPS
3.6 zeigt, dass der Autor mit seiner obigen Wertung nicht zu viel
verspricht:
Das "Homing", das genau jene Senderstrahlen zeigt, die auch beim Receiver
ankommen, scheint er nicht gefunden zu haben (freilich ist es essentiell).
Und die Technik des Ionogramms, das die Darstellung von ordentlichen und
außerordentlichen Strahlen erst ermöglicht, wird gar nicht berührt. Dabei
sind gerade die sonst vernachlässigten x-Strahlen die oft wichtigsten für
DX, da sie erst nach den o(rdentlichen) Strahlen verschwinden.

Bei VoACAP schlägt der Autor die Standardliteratur (nein, keine
Literaturliste im Buch!) in den Wind, die allein der Kalkulation des
Signal-/Rauschabstandes (SNR) gültige Ergebnisse zuspricht.

Dass der Autor dem auf VoACAP basierenden WinCap Wizard lange Rechenzeiten
unterstellt, ist kein Wunder: mitnichten fertigt die Software in der Zeit
nur eine einzige Darstellung, sondern alle eines Tage, die dann wie ein Film
ablaufen können. Wenn man den passenden Knopf gefunden & gedrückt hat ...

Proplab 3.0 wird zwar vorgestellt, aber leider nicht genügend ausprobiert,
sonst hätten sich die Stärken der Theorie dieser Software für die Praxis der
Kurzwelle gezeigt.

Gefallen haben mir die durchgängig farbigen und großen Abbildungen,
wenngleich ihnen an Skalierung und Konzentration auf das Wesentliche
mangelt.


73 Nils, DK8OK

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