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[A-DX] Re: [A-DX] Wie schätzt ihr heute Icom IC-R9000 ein?


  • Subject: [A-DX] Re: [A-DX] Wie schätzt ihr heute Icom IC-R9000 ein?
  • From: Jürgen Martens <Martens.Eningen@xxxxxxxxxxx>
  • Date: Wed, 3 Jun 2009 21:46:17 +0200

'n Abend zusammen,

da ich schon ein paar 9000er in den Fingern hatte ein paar Bemerkungen:

Nach wie vor ein irgendwie edles Teil, das
eben von 100 kHz bis 2 GHz alles in einer Kiste bietet.

Das kann man sagen. (fast) professionelle Technik zu einem (zumindest heute)
auch für Privatleute bezahlbaren Preis.

Wer VLF machen will,  aber schaut ebenso in die Röhre wie der, der NOAA-
Satelliten empfangen möchte / einmal mangels Empfangsbereich, ein andermal
mangels passenden ZF-Filters.

Ersteres stimmt, das andere nicht.
Der R-9000 verfügt im Gegensatz zu allen anderen Breitbandempfängern
(zumindest aus der gehobenen Amateurklasse) über eine 30 kHz Bandbreite!
Damit geht auch Wettersatellitenempfang und UKW-Rundfunk-DX.
Realisiert wird diese Bandbreite auf der 455 kHz-ZF-Ebene (SFH455B).
Für die vorgeschaltete 10,7 MHz ZF wurde für diese Bandbreite ein eigener
Verstärkerzweig konstruiert.
Dort hat man einfach ein viel zu breites 150 kHz Keramikfilter eingebaut.
Vermutlich wollte man kein extra Filter nur für den R-9000 ins Lager legen
und hat sich aus dem FMwide-Bestand bedient.
Aus dem vorhandenen Bestand hat man sich auch beim 2,6 kHz breiten Filter
bedient. Das ist ein CFJ455K5, was sonst mit 2,5 kHz oder gar weniger
in technischen Daten angegeben wird. Wohl um den Abstand zum 2,3 kHz
breiten Quarzfilter auf dem Papier zu erhöhen, hatte das K5 plötzlich mehr
Bandbreite. In der Praxis ist jedenfalls nicht viel Unterschied zwischen den
beiden Bandbreiten zu hören.
Vor ein paar Jahren habe ich einen R-9000 mit anderen Filtern bestückt.
Statt des K5 kam ein K4 mit gut 2,8 kHz Bandbreite rein.
Das 6 kHz-Filter wurde auf 4 kHz verkleinert, aus 15 kHz wurden 10 kHz.
Letzteres war dann sehr schön in Schmalband-FM für diverse Sprechfunk-
Dienste. Klar, dass auch das Vorfilter für die 30 kHz gegen ein Keramikfilter
mit 53 kHz getauscht wurde - zur Abrundung. Für FMwide kamen zwei
110 kHz-Filter rein, die UKW-DXer Standartbestückung sozusagen.
Danach war der R-9000 eine wirklich heisse Kiste für alle möglichen
Frequenzen. Machte Laune, damit herumzustreifen.
Noch was zur Schaltung:
Das Eingangsteil für 25 - 1000 MHz hat man von den Modellen R-7000
bzw. R-7100 genommen, wohl um Kosten zu sparen.
Dafür hat man an anderer Stelle für nebensächliche Dinge wieder
deutlich mehr Geld ausgegeben.

73, Jürgen DF5TY

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