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[A-DX] Pressetext: BBC-Journalisten streiken


  • Subject: [A-DX] Pressetext: BBC-Journalisten streiken
  • From: Herbert Meixner <hmeixner@xxxxxxxxx>
  • Date: Wed, 18 Mar 2009 18:06:50 +0100

 http://www.pressetext.at/pte.mc?pte=090318001

    pte090318001
    Medien/Kommunikation, Unternehmen/Finanzen

    BBC-Journalisten streiken wegen Job-Kahlschlag
    Deutsche und Schweizer Branchenkollegen erklären sich solidarisch

    Tausende BBC-Journalisten legen im April zwei Tage ihre Arbeit nieder

    London (pte/18.03.2009/06:05) - Die zunehmenden wirtschaftlichen
    Schwierigkeiten der Medienbranche zeigen nach den USA nun auch in
    Großbritannien Wirkung. Wie der Guardian berichtet, werden angesichts
    einer drohenden Entlassungswelle bei der britischen Rundfunkanstalt BBC
    http://www.bbc.co.uk tausende Journalisten ihrem Unmut in Form von
    Streiks Luft machen. Ganze zwei Tage lang soll im kommenden Monat die
    Arbeit niedergelegt werden. Betroffen von den drastischen Maßnahmen sind
    dabei sowohl die TV- und Radioprogramme als auch die umfangreiche
    Webseite des Unternehmens, deren Nachrichtenproduktion am 3. und 9.
    April vollkommen eingestellt werden soll. Ziel des Mitarbeiterprotests,
    für den sich zuvor im Rahmen einer landesweiten Abstimmung 77 Prozent
    der Stimmabgeber ausgesprochen hatten, ist das Einlenken des
    BBC-Managements. Dieses solle "sinnvolle Verhandlungen" mit der National
    Union of Journalists http://www.nuj.org.uk aufnehmen, um die Gefahr von
    Zwangsentlassungen abzuwenden, so die Forderung der BBC-Mitarbeiter.

    "Wenn die Kollegen in Großbritannien aufgrund von drohenden Jobkürzungen
    zwei Tage lang ihre Arbeit ruhen lassen und streiken, haben sie unsere
    volle Unterstützung", erklärt Hendrik Zörner, Pressesprecher des
    Deutschen Journalistenverbandes (DJV) http://www.djv.de , gegenüber
    pressetext. Es müsse sichergestellt werden, dass Journalisten auch in
    wirtschaftlichen Härteperioden akzeptable Arbeitsbedingungen zur
    Verfügung haben. Die Gefahr, dass der aktuell angekündigte Streik der
    BBC-Mitarbeiter ein schlechter Vorbote für die weitere Entwicklung der
    Medienbranche im Rest Europas sein könnte, sieht der DJV-Sprecher aber
    nicht in dem Ausmaß gegeben. "Die BBC ist im Prinzip den
    öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten in Deutschland sehr ähnlich. Diese
    sind aber, trotz aller Probleme mit den Rundfunkgebühren, nach wie vor
    sehr gut finanziell aufgestellt. Eine derart dramatische Situation, wie
    sie sich aktuell in Großbritannien darstellt, haben wir hierzulande
    deshalb noch nicht", fasst Zörner zusammen.

    Auch in der Schweiz erklären sich die Branchenkollegen solidarisch mit
    den streikenden BBC-Journalisten. "Ein Streik ist ein durchaus legitimes
    Mittel, um auf Missstände und Probleme hinzuweisen. Damit diese Anliegen
    in der Öffentlichkeit auch wahrgenommen werden, ist es oft notwendig, zu
    drastischen Maßnahmen zu greifen", betont Urs Thalmann, Geschäftsführer
    bei impressum http://www.impressum.ch , dem Berufsverband der Schweizer
    Journalisten, auf Anfrage von pressetext. Die Auswirkungen der
    Finanzkrise seien auch im Nachbarland Deutschlands deutlich zu spüren.
    "Der starke Rückgang im Anzeigengeschäft hat auch in der Schweiz einen
    regelrechten Kahlschlag in den Redaktionen einsetzen lassen. Ich habe
    allerdings den Verdacht, dass manche Medienhäuser die aktuelle Krise
    lediglich als Vorwand dazu missbrauchen, um sich fleißig an der
    Abbauschlacht beteiligen zu können", ergänzt Thalmann.

    Die Möglichkeit, dass sich die Schweizer Journalisten angesichts dieser
    Entwicklung zu Streiks aufraffen könnten, sei zwar gegeben, aber nicht
    sehr wahrscheinlich. "Journalistenstreiks sind in der Schweiz eine
    seltene Ausnahme. Ich glaube zwar schon, dass es nach dem Überschreiten
    einer gewissen Schmerzgrenze auch hier zu entsprechenden Maßnahmen
    kommen könnte. Im kommenden Jahr sehe ich das aber noch nicht", meint
    Thalmann. In Großbritannien habe der Kampf der Arbeiter für die eigenen
    Rechte schließlich eine besonders lange Tradition. "In der Schweiz sind
    die Journalisten nur sehr schwer zu mobilisieren", so Thalmann
    abschließend. (Ende)

   Aussender: pressetext.deutschland
    Redakteur: Markus Steiner
    email: steiner@xxxxxxxxxxxxxx
    Tel. +43-1-81140-317

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