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Re: [A-DX] Nochmals: Perseus Remote


  • Subject: Re: [A-DX] Nochmals: Perseus Remote
  • From: Willi Passmann <wpassmann@xxxxxx>
  • Date: Wed, 29 Dec 2010 17:11:51 +0100

Hi Nils,

zu Recording mit Speicherung auf dem Server PC:
Dies soll nach der zitierten Mail von Nico technisch machbar sein.
Ich sehe daher auch keinen Grund, warum dies nicht implementiert werden sollte.

Zu Wiedergabe von Recordings vom Server PC zum Client:
Ich hatte auch die Vorstellung, dass dies bezüglich des Datentransfers keinen Unterschied zur Wiedergabe eines Real-Empfangs darstellt. Das scheint nicht zuzutreffen: Wenn ich Nico richtig verstanden habe, erfordert dies das Vorhandensein des kompletten IQ Streams auf dem Clientrechner.
Dies würde erklären, warum es nicht geht (s.u.).

Zum gemeinsamen Hören (mehrere Clients empfangen Audio + Spektrum des selben Servers): Auch das soll nicht möglich sein: "Servers are not thought to serve multiple clients. It's just a matter of network bandwidth." (Nico Palermon in der Perseusliste, 28.12.)

Schauen wir uns diese Bandbreiten mal an.
Der Perseus soll einen Bandbreitenbedarf von max. 150 kbs haben. Da bei ADSL der Upload der limitierende Faktor ist, hier die Upload-Kapazitäten von Standard-DSL Anschlüssen:
DSL 2000: 192 kBit/s
DSL 6000: 576 kBit/s
DSL 16000: 1024 kBit/s
VDSL 25: 5000 kBit/s
VDSL 50: 10000 kBit/s

Das Übertragen an zwei Clients gleichzeitig bedingt also auf der Serverseite bereits mind. einen DSL 6000 Anschluss. Wobei in der Praxis doch im Hintergrund auch noch ein Browser geöffnet ist, Mails versandt werden oder Bandbreite für die Kommunikation der am gemeinsamen Hören Teilnehmenden gebraucht wird. Was soll ein gemeinsames Hören, wenn man sich nicht - durch Chat oder Voice Chat - darüber austauschen kann? Dass kann übrigens Visual Radio, das auch beim Import von Exceldateien weiterentwickelt wurde, aber ohne Spektrumsanzeige arbeitet.

Wie auch immer: Für die Besitzer von schnellen DSL Anschlüssen wäre es sicher ein Mehrwert, die Zahl der gleichzeitigen Clients wählen zu können.

Nur Breitbandfiles sind tatsächlich eine Nummer zu groß für DSL. Schon ein Stream für 15 kHz ZF-Bandbreite würde DSL 16000 mit seinen 1024 kBit/s überfordern:
15 kHz 1162 kBit/s Bandbreitenbedarf
30 kHz 2325 kBit/s
60 kHz 2325 kBit/s
120 kHz 4650 kBit/s
150 kHz 4960 kBit/s
250 kHz 9469 kBit/s
500 kHz 17958 kBit/s
Also keine Chance für die Übertragung eines 1,6 MHz ZF-Files.

Was mir bei der Diskussion über die angekündigte Software zu kurz kommt, ist die Übertragung des 1,6 MHz Spektrums (in Form von Grafik). Es stehen also auch online alle Informationen von Spektrum und Wasserfall in allen Bandbreiten zur Verfügung, inkl. aller Bedienmöglichkeiten wie asynchrone Filtereinstellung usw. Das alleine, mit der bei Youtube zu sehenden Flüssigkeit der Bedienung, scheint mir erstmal bemerkenswert.


vy 73,
Willi

http://www.radio-portal.org/sdr.de.html
SDR-Spezial
http://www.4shared.com/dir/5567845/166a39bd/sharing.html
Perseus Databases - Third Party Software Guide & more


Am 29.12.2010 09:13, schrieb Nils Schiffhauer:
Dank an Willi, unserem italienischen Orakel doch ein paar salvatorische
Klauseln entlockt zu haben ...

Mir wird dadurch allerdings nicht klarer, warum zwei einfache Dinge nicht
ferngesteuert möglich sind:
* die Aufnahme eines WAV-Files auf der Server-Seite (wie auch bei manueller
Bedienung oder Timer-Steuerung üblich) und
* dessen Abspielen über das Netzwerk (das doch zwischen einem live laufenden
Perseus und einem, der ein WAV-File abspielt, nicht unterscheiden können
sollte)
So wie sich bis jetzt die Sache verdichtet, wird man ja "nur"
a) einen Perseus
b) live
c) auf einem einzigen Kanal
d) hören (und nicht: als WAV aufzeichnen)
können.
Das bleibt unter den Möglichkeiten nicht nur des Perseus, sondern auch denen
von Nico. Von unseren Wünschen oder anderer Software nicht zu reden.

Neben dem allereinfachsten Fall, den die Software ja wohl lösen wird, hätte
man schon gerne ferngesteuerte seine Festplatte mit Aufnahmen gefüllt, deren
Zeiten man je nach Empfangsbedingungen ferngesteuert eingibt (wobei die
Lösungen von Dritter Seite hilfreich, aber eben nicht stabil sind). Um dann
entweder bei einem Besuch die volle gegen eine leere Festplatte
auszutauschen oder in einer Super-Indien-Nacht ferngesteuert eben alle Inder
zum Sendebeginn abklappern zu können. Oder bei Nordamerika-Bedingungen nicht
nur auf einem Kanal hängenzubleiben, sondern "das ganze Programm"
mitzunehmen.
Das allerdings hatte ich als selbstverständlich angenommen, nachdem - ganz
nach dem Muster viralen Marketings - zu Weihnachten das You Tube Video mit
dem vollmundigen Versprechen "ganz wie in echt, nur via remote" auftauchte.
Die Mail von Nico hat mir auch nicht klargemacht, warum die Verzögerungen
auf der Leitung bei einem live betriebenen Perseus sich von denen eines
WAV-betriebenen Perseus unterscheiden. Was ja sicherlich an mir liegt.
Vielleicht gibt’s da ja noch ne Hilfestellung.

Es scheint auch hier, dass Nico zwar ingenieurtechnisch tolle Sachen macht,
sich aber bei den Weiterentwicklungen des nach wie vor viele Standards
setzen Perseus etwas von den Bedürfnissen der Hörer und auch des
professionellen Monitorings entfernt. Das, allerdings, war nur so lange
richtig ärgerlich, solange es keine Alternativen gab.


--
73, Nils DK8OK
Excalibur, SDR-IP/GPS, Perseus, 2 x 20 m active quad loop (90°), 42 m
windom, DX-One prof



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