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AW: [A-DX] vorher kommt noch der Nikolaus


  • Subject: AW: [A-DX] vorher kommt noch der Nikolaus
  • From: "Stephan Schaa" <schaa@xxxxxxxxxxx>
  • Date: Fri, 12 Nov 2010 09:19:17 +0100

Hallo zusammen!


> Da dürfen ein paar Leute eine Spesenreise nach Asien machen und besuchen
ein paar Geräte- und Chiphersteller. 
> Die haben entweder keine Ahnung von DRM und dessen tollen Möglichkeiten
oder sind "skeptisch". Und wie der 
> Asiate "an sich" so ist, denkt er sich: "Wenn die schon mal da sind, kann
man denen auch zuhören." Höflichkeit 
> wird dann oft mit Begeisterung verwechselt. Am Ende warten wieder alle auf
die Chiphersteller, die ja aber auch 
> gebrieft wurden. Was aus diesem Briefing wann wird (und: warum?) und wann
dann diese Bausteine in Receivern 
> Verwendung finden - kein Word von einer "Roadmap", die doch sonst immer
schnell zur Hand ist. 

Bei aller Sympathie für DRM: ich sehe das genau so. 

"Although there was often a lot of scepticism at the start of the many
meetings we had, their enthusiasm grew dramatically during the talks and
resulted in a renewed interest in DRM by the end."

Wie Nils schon sagt: Freundlichkeitsfloskeln nach asiatischer Art

"This was then often followed by a commitment from those present, to
dedicate some of their time and effort to look into developing products for
DRM."

Man kann sich ja mal ein Datenblatt anschauen (wenns mal eins gibt).

"Receiver manufacturers have to rely on the module makers when assembling
digital radios and the recent developments by chipset manufacturers to
integrate more items within single-chips will allow smaller and cheaper DRM
receivers to appear on the market very soon."

Aha. Zwei Dinge lassen sich aus diesem Satz ziehen: 
1. wieso eigentlich immer Module? Darauf hat man sich anscheinend im
Konsortium irgendwie eingeschossen. 
2. Tja, eigentlich hätte man sich den Besuch von mindestens 20 Herstellern
von Receivern sparen können. Ein, zwei Chip- oder Modulhersteller hättens
auch getan. 

Auf der einen Seite muss man sich schon ärgern und wundern, aber auf der
anderen Seite auch nicht: ich habe Ludo Maes und seine Kollegin (oder
Frau/Freundin?) auf der HFCC kennenlernen dürfen. Eigentlich sind die beiden
wirklich sehr nette Menschen, aber ihre DRM Präsentationen waren - zumindest
aus meiner Sicht - doch eher ein Witz. Vor allem die "Umfrage" zu
Multistandardempfängern bei 31 Kurzwellenbroadcastern rund um die Welt, von
den 28 antworteten (oder wie Ludo erklärt: eine Umfrage in 31 Ländern der
Welt) 

1. Frage: Unterstützen Sie die Idee, dass ein Multistandardempfänger ein
großer Schritt vorwärts wäre für den Erfolg des digitalen Radios? 

Antwort: Na? Wer weiss es? 100% haben mit ja gestimmt.

2. Frage: welche Wellenbereiche und welche Standards sollen denn rein?
Antworten kann man sich hier größtenteils denken...

Dann geht?s ja noch weiter! Nächste Seite: Conclusion: Senderbetreiber
favorisieren Multistandardempfängerlösungen (wer hätte das gedacht). 

Nächste Folie: Thanks! (das wars dazu)


Nächste Powerpoint Präsentation: "International Group of European
Broadcasters". Hier sollte uns gezeigt werden, dass es unter europäischen
Sendebetreibern noch viel Potential für DRM gibt. 

Argumentationsbeispiel (nachdem wir auf gefühlten 20 Folien sehen durften,
welche Sprachen in welchen Ländern Europas als Muttersprache gesprochen
werden bzw. als erste Fremdsprache verstanden werden):  14 von 54
Broadcastern senden Programme in Spanisch. Einer davon sendet in DRM. Darauf
folgt, es gibt noch Potential für 13 andere Broadcaster, die in DRM senden
können. 

(An dieser Stelle hatte ich dann doch das Gefühl dass hier "gebrauchte"
Folien aufgetragen werden. Wäre solch eine Präsentation nicht eher was
intern fürs Konsortium, wenn sie Klinkenputzen wollen? In Zürich saß wohl
ein Grossteil der Broadcaster, die er in seiner Folie als "Potential"
einstuft)

Der Hammer kam aber ein paar Folien weiter: Frage: wie kann man jetzt dieses
Potential ausschöpfen? Die Antwort: 

"
- per Telefon
- per Email
- per Post"

Eine eigene Folie für diese Erkenntnis! Ich dachte, ich bin bei Monty Python
(hier sehen sie 20% der Bevölkerung, hier 40% und hier 80%; die Zahlen
sprechen für sich...)

Wenn das die Herangehensweise ist, braucht man sich nicht zu wundern... Das
muss man sich mal überlegen: hier trägt der 2. Vorsitzende des DRM
Konsortiums vor, dem man u.a. aufgetragen hat, die "Receiver Taskforce" zu
leiten! Da kann man doch nur mit dem Kopf schütteln. 

Und wenn man mal nachfragt, ob sie ein Open Source Receiver Projekt mit ein
paar Beagleboards für die Prototypentwicklung finanziell unterstützen
könnten, ist das natürlich nicht möglich. Naja, muss das halt ohne die
laufen.


73, Stephan

 

 


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