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[A-DX] SDR-Radio.com console und Remotereceiver Quito
- Subject: [A-DX] SDR-Radio.com console und Remotereceiver Quito
- From: "Stephan Schaa" <schaa@xxxxxxxxxxx>
- Date: Sun, 17 Oct 2010 12:13:31 +0200
Hallo zusammen! Während die Produktion der Pappradioplatinen angelaufen ist, habe ich jetzt endlich mal wieder ein wenig Zeit zum experimentieren gehabt: Eines der noch von Hand bestückten Pappradios der neuen Generation hat vor zwei Wochen in einem Mini-ITX Gehäuse die Flugreise nach Quito angetreten und ist mittlerweile bei seinem neuen Besitzer Horst Rosiak angekommen. Horst hat mir freundlicherweise einen Port zur Fernsteuerung freigegeben und so konnte ich schon einige interessante Empfänge machen und auch Software ausprobieren. Dabei ist mir die Software von Simon Brown, HB9DRV, wieder in die Hände gefallen, die er für soundkarten basierende Low Cost SDRs wie Softrock etc. auf seiner Homepage kostenlos abgibt. Zusätzlich scheint es auch eine direkte Verbindung zwischen Ihm und Rfspace zu geben, denn die Geräte dieses Herstellers werden direkt unterstützt, was auch ein Hinweis auf dem Startbildschirm verkündet. Da das Pappradio in die erste Kategorie von unterstützen Geräten fällt (Low Cost soundkartenbasiert), habe ich mir die Software runtergeladen und sowohl in Quito als auch auf meinem Rechner hier in D installiert. Und ich muss sagen, ich bin begeistert! Zwar funktioniert zur Zeit die Frequenzabstimmung des Pappradios über die SDR Console direkt noch nicht, aber HB9DRV hat auf die Anfrage meines Bruders Marco geschrieben, dass er seine Software auch für Winrad-Plugins kompatibel machen möchte, eventuell noch bis Ende des Jahres! Damit könnte man dann gleich eine ganze Reihe von Low Cost SDR Receivern fernsteuern. Zur Software selber: Man kann sie zum einen komplett lokal betreiben, also den Receiver direkt ansteuern und den Sound auswählen. Herausragend und wesentlicher Unterschied zu anderer Software wie Winrad, G8JCF, Rocky etc ist aber die Möglichkeit, die Bedienoberfläche auch von der Steuerung und Datenverarbeitung des Receivers zu trennen und sich die Daten über Netzwerk oder Internet an einen anderen Ort zu senden. Damit wird mit den vom Programm unterstützten Geräten der Remoteempfang, wie zB im von mir ausprobierten Fall von Quito nach Oldenburg und Ostfriesland, sehr einfach ermöglicht. Über den Button "Remote" meldet man sie an "seinem" Server an. Dafür ist zum einen die Adresse (im eigenen Netzwerk z.B. die IP, übers Internet zB eine Dyndns Adresse) nötig und ein Benutzername sowie ein Passwort, welches man für verschiedene Benutzer in der Serverkomponente anlegen kann. Dann geht?s los: Verbinden und starten. Die dafür benötigte Bandbreite hält sich sehr in Grenzen: wenn man den Server auf "minimize Bandwidth" einstellt, reichen 14 kByte pro Sekunde aus, um ein 192 khz breites Spektrum inkl Wasserfall und den ausgewählen Audiobereich zu übertragen. Der SDR-Radio.com Server packt dafür die Spektrumdaten und die komprimierten Audiodaten handlich ein und überträgt sie via TCP über Port 7900 an das gewünschte Ziel. Die Oberfläche selber ähnelt der vieler anderer Programme wie Winrad, der Perseus Software u.a.. Hervorzuheben ist allerdings die einfache Skalierbarkeit der Oberfläche auf beliebige Größe einfach durch vergrößern oder verkleinern des Fensters mit der Maus und die sehr weitgehend konfigurierbare Oberfläche. Verschiedene Fensterdesigns, Farbgebungen und optionale Fenster mit verschiedenen Features bis hin zu unterschiedlichen S-Meter Ausführungen lassen sich einrichten und konfigurieren. Da sollte für jeden seine Wunschkonfiguration einstellbar sein. Interessant auch die Betriebsmodi der Console: Neben den üblichen Empfangsarten wie AM, SSB und Narrow FM sind auch diverse Datendekoder direkt in die Console integriert: neben CW, PSK und RTTY lassen sich eine Fülle von anderen Betriebsarten auswählen. Ich muss allerdings gestehen, dass ich diese Funktionen bislang noch nicht ausprobiert habe. Ein Bericht dazu wird noch folgen. Aktuell höre ich gerade einen Sender auf 1380 kHz Mittelwelle in Quito mit seinem Nachtprogramm. Die Internetverbindungen sind in Quito nicht besonders prall, dennoch funktioniert die Übertragung sehr gut. Ein paar kurze Aussetzer hier und da sind schon dabei, aber insgesamt sehr hör- und im Spektrum anschaubar. Die CPU Last meines älteren IBM Notebooks mit Penium M 1.7 GHz liegt für das ausführen des Clientprogramms bei etwa 50%. Das meiste davon wird fürs dekomprimieren der Datenpakete und der Anzeige des Spektrums draufgehen, denke ich. Je nach Breite des Audiofilters (stufenlos möglich) geht die verwendete Bandreite um ein paar kByte rauf oder runter. Der Server (Dual Core Atom) in Quito wird dabei nicht sehr stark belastet: der Serverteil schlägt dort mit etwa 10% CPU last zu Buche. So weit fürs erste. Mein Fazit: ein klasse Projekt mit einer jetzt schon sehr ausgefeilten Software. Wenn noch Winrad Plugins unterstützt werden, steht jedem Dxer eine sehr leistungsfähige Remotelösung auch für den kleinen Geldbeutel zur Verfügung, die sich vor keinem teueren Produkt zu verstecken braucht. Schaut mal rauf auf www.sdr-radio.com . 73, Stephan -- ----------------------------------------------------------------------- Diese Mail wurde ueber die A-DX Mailing-Liste gesendet. 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- From: Sascha Scholz
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