Re: [A-DX] Nachlese 6085

["Wolfgang Bueschel" <BueschelW@xxxxxx>]

Ich weiss nicht ob er noch lebt.

Aber FMR war der letzte grosse Durchblicker beim BR Technik:

http://de.wikipedia.org/wiki/Frank_Müller-Römer

Eines war die Wegnahme der MW Frequenzen vier Jahre nach Kriegsende auf der
Kopenhagen Konferenz für Deutschland.

Kai hatte dieser Tage einige PDF Kopien aus den NWDR Hausmitteilungen
1949/1950, Telefunken/Siemens Unterlagen, Funkschau/Technik aus 1949 über
die Inbetriebnahme der ersten UKW Sender beim BR Freiman und NWDR  - auch
SFB Vorläufer in West-Berlin - 60 Jahre am 1. Oktober aufgetan, dies zeigt
auch die Gründe auf, das damals technisch Machbare auch auf den Kurzwellen
zu gehen.

Die Meldungen zeigen anschaulich, wie hektisch man bemüht war, die
Information der Bevölkerung sicher zu stellen.

Der Kurzwelleneinsatz der ARD und Vorläufer ab 1946/1947 war dem verlorenen
Krieg geschuldet, den grossen Flüchtlingsströmen deutscher Zunge oder
zumindest Deutsch verstehenden Hilfsarbeiter ehemals eingesetzt im ex
Deutschen Reich, 12 Mill. wurden aus dem Osten vertrieben, in den vielen
Lagern der Volksgruppen musste informiert werden, im Baltikum, Polen,
Sudentenland, Banat, Batschka, Siebenbürgen (heute YUG/CRO/HNG/ROU/MDA).

Die DWL kam erst später in den 50zigern, dafür gab es NWDR Norden-Osterloog
3975, 6075, Frankfurt 6160, Bremen 6190, München 6160/ später6085, Mühlacker
6030, Britz 6005, SWF 7265. Wer hatte schon ein 75 mb Gerät?

Und in OE war auch Ami-Kronstorf, Lauterach und später Aldrans auf
Kurzwellen-Sendung (siehe Wolf's Mail). Die Briten in Klagenfurt Alpenland
nutzten auch Dobl und BBC-Sender in England.

In der Ostzone 2 x KöWu 6115/7185 und 1 x Leipzig 9730.

Das alles war 4 Jahre nach Kriegsende, der Eisenbahnverkehr und die
Zeitungsversorgung flutschten wieder so la-la, an Auslandsreisen war vorerst
nicht zu denken. Kurzwelle im Ausland hören - gehört in Kitzbühel - kam für
mich erst real im Jahr 1959.

Telefonverkehr war fast nicht vorhanden, man schrieb sich noch Briefe ...

Die Radio Programme hatten noch 4 Stunden Sendepausen, auch tagsüber. Meist
gab es nur  e i n  lokales Programm.

73 wb

----- Original Message ----- 
From: "Dietrich Hommel" <dietrich.hommel@xxxxxx>
Sent: Wednesday, September 29, 2010 12:10 PM
Subject: Re: [A-DX] Nachlese 6085

----- Original Message ----- 
From: "Tom DF5JL" <df5jl@xxxxxx>
> Meist war aber trotz oft zu breiter ZF-Filter eine Trennung mittels
> SSB-Empfang möglich: BR in LSB, RTL in USB. Mir ist klar, das die
> RFT-Geräte diesen Komfort nicht boten.

Hallo Tom!
RFT-Geräte habe ich für die Kurzwelle nicht genutzt. Ich hatte mehrere
russische Geräte fürs Hobby in Betrieb. Die boten allerdings den Komfort des
SSB-Empfanges ebenfalls nicht.

Ob nun der Bayerische Rundfunk die 6085 zur DDR-Versorgung oder zur
Versorgung der bayerischen Urlauber im Ausland genutzt hat oder beides,
darüber können wir im nachhinein natürlich nur spekulieren. Vielleicht frage
ich mal nach beim Sender. Interessieren würde es mich. Allerdings rechne ich
mir keine großen Chancen mehr aus auf eine korrekte Antwort, weil in der
Hörerbetreuung inzwischen ganz sicher nur noch Leute arbeiten, die in den
letzten 20 Jahren eingestellt wurden. Deshalb werden die wahrscheinlich die
Infos gar nicht mehr haben, aus welchen Gründen die 6085 annudazumal in
Betrieb genommen wurde. Aber man weiß ja nie.

Beste 73, Dietrich

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