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Re: [A-DX] Wien Bisamberg



(Webmail aus dem Kran kenhaus ist schwierig - hoffentlich stimmt das Format)
Zitat von Nils Schiffhauer <dk8ok@xxxxxxx>:

Sonderbestand. Wie beruhigend. Bei "Sonder-" gehts ja immer hoch her. Heißt bei Archiven "eigentlich" immer: Leider nicht zugänglich ...

Die übl(ich)e Polemik nach Art des Hauses. Wer mit Archiven zu tun hat, weiß was Sonderbestände sind und weiß, dass es gesetzliche Sperrfristen gibt. Das Dokumentationsarchiv Funk unterliegt mit Standort Wien dem Wiener Archivgesetz und im übrigen den Richtlinien der medien archiver austria, dessen Mitglied es ist. Wer sich genauer informieren will, kann all dies googeln.


- Die Anlage wurde von der ORS an den ORF zur künftigen Nutzung - welcher
Art auch immer - übergeben.

Staatseigentum ausgeweidet, also.
Unsinn. Nicht einmal als Fernbefund eines Uninformierten akzeptabel.

 Wie eigentlich sind die
Eigentumsverhältnisse an dem "Sonderbestand", der offenbar "gesichert" wurde?
Es handelt sich um ein Deputat, also keine Donation. Da die Betriebsanlage noch - und sei's auch nur prinzipiell - aktiv/ierbar ist und die künftige (z.B. museale) Nutzung noch ungeklärt ist, bleibt das Nutzungsrecht zunächst beim Einlieferer und wird schrittweise nach Maßgabe der Möglichkeiten an das Archiv übergeben. (Dies wird verständlich, wenn man bedenkt, dass das Konvolut auch Unterlagen mit höchster unternehmensinterner Sicherheitsstufe beeinhaltet, die erst debrieft oder sogar versiegelt werden müssen, um ein Beispiel zu geben: Maßnahmen im Krisen-, Kriegs-, Katastrophenfall; Terrorabwehr...) Wir haben den Bestand gesichert - ohne Gänsefüßchen -, damit von nun an nichts von un- oder angeblich befugter Hand entsorgt werden kann; wir inventarisieren; wir lagern ein, konservieren, digitalisieren etc. Der Bestand wird eingereiht in das Technisch-Historische Archiv des ORF, das wir in einem auf zehn Jahre angelegten Forschungsprojekt führen und in dem sich bereits u.a. auch Unterlagen zum Sender Bisamberg ab 1929 befinden. (Siehe die Bisamberg-Seite auf unserer Website). An der öffentlichen Auflistung dieser Bestände wird gearbeitet. Um der nächsten Sottise zuvorzukommen: Das wird dauern. Bis die 250.000 Blatt und gut 40.000 Bilder erfasst sind, ist noch viel zu tun.

Ich danke Christoph für den verständnisvollen Kommentar. Er hat erkannt, worum es geht: Bewahren, was sonst verloren zu gehen droht. Auch dann, wenn es - nicht nur in unserer Hobbygemeinschaft - da und dort an Verständnis für derartige "sinnlose" Maßnahmen fehlt.

73 Wolf


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