Re: [A-DX] Massenmedien vs. Web 2.0

[Thomas Kamp <df5jl@xxxxxx>]

Das, was Köhler sagte, ist Bestandteil der NATO-Doktrin. In so fern wäre ich mit dem Begriff "verfassungsfeindlich" vorsichtig.

Das Interview gab es übrigens in zwei Fassungen - beim DeutschlandRadio Kultur und beim DLF. Beide waren gekürzt, eines aber mit und das andere ohne die kritische Passage. Beide standen im Web zum Abruf zur Verfügung - und man konnte hierauf verlinken. Insofern kann ich die Polarisierung "Massenmedien vs. Web 2.0" nicht nachvollziehen; es brauchte beides, ÖR und Web 2.0. 

Ginge es nach den Wünschen vieler Verleger, dürfte der ÖR seine Angebote nur noch 24 Stunden im Netz anbieten. Der o.g. Fall zeigt, wie wichtig es ist, an längeren Verweildauern festzuhalten.

tom df5jl


-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: Juergen Fenn <juergen.fenn@xxxxxx>
Gesendet: 31.05.2010 21:09:44
An: A-DX-Liste <liste@xxxxxxx>
Betreff: [A-DX] Massenmedien vs. Web 2.0

>Weil das Radio auch nicht unwesentlich beteiligt war, ein bißchen
>Theoretisierung zum Fall Köhler: Die Massenmedien schnitten erst am
>Interview herum, schnitten die entscheidende Passage heraus, fast wie
>bei Dr. Murke war das ja, und man versuchte den Fauxpas auszusitzen.
>Weil die (nichtkommerziellen, politischen) Blogs weiter kritisch
>kommentierten und auf die Mediathek von DRadio verlinkten, kam das
>Interview aber immer wieder ans Licht. Und das Web 2.0 hat sich diesmal
>gegen die Massenmedien, die von den politischen Parteien beherrscht
>werden, durchgesetzt. Erst eine Woche später sprang dann der Spiegel auf.
>
>Fazit: Das war der erste ernsthafte Konflikt zwischen Massenmedien und
>Web, bei dem das politische, kritische Bürger-Web gewonnen hat. Ein
>großer Erfolg für die Demokratie, denn die Äußerung Köhlers war klar
>verfassungswidrig. Und der Fall spielt sich in Deutschland ab, nicht in
>irgendeinem totalitären Medienmarkt.
>
>http://carta.info/28218/horst-koehler-ein-ruecktritt-unter-blog-mitwirkung
>
>Jürgen.
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