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[A-DX] Pressetext: Diego Garcia
- Subject: [A-DX] Pressetext: Diego Garcia
- From: Herbert Meixner <hmeixner@xxxxxxxxx>
- Date: Sat, 03 Apr 2010 17:16:08 +0200
Dazu auch: http://www.schoechi.de/az-dga.html Mit Gruss, Herbert """"""""""""""""""""""""""""""""" http://www.pressetext.at/pte.mc?pte=100402018 pte100402018 Umwelt/Energie, Politik/RechtGroßbritannien schafft weltgrößtes Meeresschutzgebiet
Polit-Hickhack um vertriebene Insulaner
www.chagossupport.org.uk)
London (pte/02.04.2010/16:16) - Die
britische Regierung hat rund um den
Chagos-Archipel http://www.chagos-trust.org
im Indischen Ozean das
größte Meeresschutzgebiet der Welt
eingerichtet. Auf einer Fläche von
545.000 Quadratkilometer soll in Zukunft
auch die kommerzielle Fischerei
verboten werden, verkündete der britische
Außenminister David Milibrand.
Rund um die Schaffung dieses Schutzgebiets
gibt es allerdings eine
brisante Geschichte von Zwangsumsiedelung.
Die Chagos-Inseln, die zum British Indian
Ocean Territory BIOT gehören,
sind aber auch aus einem anderen Grund
bekannt geworden. Denn die Briten
haben die Insel Diego Garcia 1966 für 50
Jahre an die USA verpachtet,
die hier einen der größten
Militär-Stützpunkte errichtet haben. Dafür
wurden die 2.000 Chagossians zwischen 1967
und 1971 zwangsübersiedelt.
Der Zutritt in ihre alte Heimat wurde ihnen
verboten.
Vergessenes Volk der einsamen Inseln
Seit mehr als zehn Jahren kämpfen die
Insulaner, die inzwischen auf
Mauritius, den Seychellen und in
Großbritannien leben, um das Recht
wieder in ihre Heimat zurückkehren zu
können. Nach jahrelangen
Rechtsverfahren entschied das Oberhaus in
London im Oktober 2008, dass
die Insulaner nicht mehr wieder auf ihre
Inseln zurückkehren dürfen.
Doch die Insulaner, die als Briten
EU-Bürger sind, wollen sich nicht
geschlagen geben und versuchen nun den
Rechtsweg über den Europäischen
Gerichtshof für Menschenrechte.
Im November 2009 startete eine Gruppe von
neun britischen Naturschutz-
und Wissenschaftsorganisationen eine
Kampagne zur Unterschutzstellung
der Korallenriffe des Archipels. Für einige
der Chagossians schließt die
Unterschutzstellung eine Wiederbesiedelung
der Inseln aus, denn die
meisten Insulaner lebten vom Fischfang.
Reiche Biodiversität im Indischen Ozean
Von internationalen Meeresbiologen wurde
der Artenreichtum des Chagos
Archipels oft mit dem Großen Barriere Riff
in Australien oder den
ekuadorianischen Galapagos Inseln
verglichen. Tatsächlich ist der
Archipel das größte lebende
Korallenriffsystem. Hier kommen mehr als 220
Korallenspezies und mehr als 1.000
verschiedenen Rifffischarten vor. Im
Schutzgebiet wäre neben dem kommerziellen
Fischfang auch der Abbau von
Bodenschätzen verboten.
Für Vertreter der UK Chagos Support Association
http://www.chagossupport.org.uk lassen die
Ankündigungen Milibrands
allerdings einige Fragen offen. Dazu gehöre
die Frage, ob auch
vorgesehen ist, die Chagossians ins marine
Schutzgebiet zu involvieren
und der lokalen Bevölkerung beschränkten
Fischfang zu erlauben.
Einige Ureinwohner befürworten Schutzgebiet
Doch nicht alle Chagossians stehen dem
marinen Schutzgebiet negativ
entgegen. Allen Vincatassin von der UK
Chagos Support Association sieht
die Aktion der britischen Regierung als
"tapfere Entscheidung". Sollten
die Chagossians wieder zurückkehren, könne
man die Regeln der Schutzzone
an die Menschen anpassen.
Die Errichtung des Meeresschutzgebiets habe
für Vincatassin nichts mit
der Frage der Rückübersiedlung zu tun. "Es
ist sinnvoll, die Inseln des
Archipels zu schützen bevor jemand von
einem anderen Land auf die Idee
kommt, hier in großem Stil Hotels zu
errichten und mit kommerziellem
Fischfang zu beginnen." Das würde das
Gebiet nämlich total zerstören.
Offenes Ende des Vertrags mit den USA
Momentan vertritt die britische Regierung
die Meinung, dass eine
Rückkehr der Bewohner und ihrer Nachfahren
erst möglich sei, wenn keine
Notwendigkeit für die weitere militärische
Nutzung von Diego Garcia
spricht. Zudem läuft der Vertrag für die
militärische Nutzung seitens
der USA noch bis 2016. Den USA wurde das
Recht eingeräumt, den Vertrag
um 20 Jahre zu verlängern.
Weitere Informationen:
http://diegogarciansociety.org/
Die 55 minütige Dokumentation "Stealing A
Nation" von John Pilger (2004)
ist unter
http://video.google.com/videoplay?docid=-3667764379758632511#
abrufbar. (Ende)
Aussender: pressetext.deutschland
Redakteur: Wolfgang Weitlaner
email: weitlaner@xxxxxxxxxxxxxx
Tel. +43-1-81140-307
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