Re: [A-DX] Fwd: Deutsche Welle will Fremdsprachen-Angebot ausbauen

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Am 01.04.2010 um 07:50 schrieb Tom DF5JL:

> Am 31.03.10 21:20, schrieb Juergen Fenn:
>> | Bettermann will stärker nicht-deutschsprachige Zuschauer
>> | erreichen: "Wir müssen etwa versuchen, den 40-jährigen indischen
>> | Familienvater für Deutschland zu begeistern."

Warum und für wen ist es eigentlich von Nutzen, wenn sich der 40-jährige indische Familienvater für Deutschland begeistert?
Den wollen wir nicht als Einwanderer, und wenn er sich in Indien einen Phaeton, 7er-BMW, S-Klasse-Mercedes, eine Dose Nivea-Creme oder einen Kasten Beck's kaufen soll, dann ist es Aufgabe der Firmen, dort für ihre Produkte zu werben, nicht Sache des deutschen Steuerzahlers. Und wie soll denn konkret die Begeisterung aussehen? Soll der indische Familienvater sich einen Bravo-Starschnitt von Mutti und Guido neben das der Göttin Shiva ins Wohnzimmer hängen? Die Feinheiten der deutschen Dosenpfandregelungen und des grünen Punkts verinnerlichen?

>> Zitat: "...ihre inhaltlichen Ziele erreiche die DW sehr gut. 92 Prozent der weltweit befragten DW-Nutzer seien Deutschland gegenüber positiv eingestellt. (...)

Das wundert mich nun gar nicht. Wer das Programm goutiert (egal ob Radio oder TV), der muß schon sehr viel Wohlwollen Deutschland gegenüber mitbringen! Viel dröger und phantasieloser gehts ja nicht. Wie man damit jemanden für Deutschland begeistern will, das möge Herr Bettermann doch mal erklären.

>> Der Evaluationsbericht mache deutlich, dass die „klassischen“ Verbreitungswege internationaler Sender, die Kurz- und Mittelwelle, in den meisten Weltregionen an Bedeutung verliert. (...) Die Internetpräsenz der DW in 30 Sprachen zeige beachtliche Zugriffszahlen und positive Trends. Dem Evaluationsbericht zufolge verweisen die Nutzer insbesondere auf die Multimedialität der Online-Angebote. Bettermann: „Die Menschen erwarten ein großes Angebot von Videos auf Nachrichtenportalen und mobile Applikationen.“
> 
> Die Deutsche Welle wird also den Weg gehen, den etwa das Schweizer Radio International schon gegangen ist.

Und? Hat es der Schweiz geschadet? Werden weniger Nestlé-Produkte konsumiert, weniger Swatches, IWC, Rolex, Patek Phillipes oder Omegas, weniger Victorinox-Messer in der Welt verkauft, weil 40-jährige indische Familienväter sich nun nicht mehr so für die Schweiz begeistern? 

> In Zeiten von YouTube, iPhone und Facebook ist das nur konsequent: Denn hier trifft man auf die Entscheider von morgen. Warten wir also auf die DW App - und starren bis dahin auf Wasserfalldiagramme. Bis nur noch PLC-Modems, Schaltnetzteile und MIL-Stationen dort ihre Spuren ziehen...

Widerspruch. Es ja richtig, daß sich heute ein Angehöriger der indischen Mittel- oder Oberschicht nicht wie früher mit einem quietschenden Kurzwellenradio rumärgern muß, um sich über Deutschland informieren zu können. Viel wichtiger ist doch das Fernsehen und das Internet geworden, Kurzwelle ist für diese Zielgruppe doch so wichtig wie Pferdedroschken für den Individualverkehr. Vor dem Hintergrund ist es völlig richtig, die Verbreitungswege zu modifizieren. 

Warum ich mir in der Fülle an Angeboten ausgerechnet die Deutsche Welle aussuchen sollte, das ist doch die Frage. 

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Tschüß,
Martin     http://webadresse.geloescht/


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