Re: [A-DX] Radio Schweden: Feierabend

[Tom DF5JL <df5jl@xxxxxx>]

I. d. T. hat sich Schweden hinsichtlich humanitärer Hilfe über viele 
Jahrzehnte verdient gemacht. In Malmö und Göteborg habe ich viele 
Exil-Chilenen getroffen, die - durch Folter und Verfolgung traumatisiert 
- in Schweden ein neues Zuhause gefunden haben, psychologische Hilfe und 
Therapien erhielten und beginnend mit dem obligatorischen intensiven 
Schwedischkursus auch gut in die schwedische Gesellschaft integriert 
wurden. Ich nehme an, dass Schweden auch mit anderen Migranten in der 
gleichen Weise verfahren ist und derzeit verfährt. In so fern wären die 
fremdsprachigen Inlandssendungen in ein umfassenderes Betreuungsprogramm 
eingebettet.

Vor diesem Hintergrund machen KW-Programme für Afrika und Asien wenig 
Sinn. Ebenso stehen die Internetangebote von Sveriges Radio vor diesem 
Hintergrund in einem anderen, vor allem aber größeren Zusammenhang.

Okay. Wir DXer fallen dabei hinten runter und raus. Angesichts der 
Leistungen der schwedischen Gesellschaft bringe ich persönlich gerne 
dieses Opfer und halte es mit den Kriminologen: cui bono? (Lateinisch: 
Wem zum Vorteil?)

tack så mycket, Sverige!
Tom DF5JL



Am 17.03.10 21:39, schrieb Wolfgang Thiele:
> Christoph Ratzer schrieb:
>
> > Auf der deutsche Seite liest sich der gesamte Artikel dann so:
> >
> > Strukturveränderungen im Schwedischen Rundfunk
> >
> > Der Schwedische Rundfunk stellt zum 1. November dieses Jahres seine
> > Sendungen auf Kurz- und Mittelwelle ein. Dies hat Auswirkungen auf das
> > Programmangebot von SR International. Der Auslandskanal des
> > Schwedischen Rundfunks sendet ab November nicht mehr auf Albanisch,
> > Assyrisch sowie Bosnisch-Serbisch-Kroatisch. Der Schwedische Rundfunk
> > hatte seit 1938 Auslandssendungen auf Kurz- und Mittelwelle ausgestrahlt.
>
> Sveriges Radio unterscheidet gar nicht zwischen Inlandsdienst und
> Auslandsdienst. Es fallen Sendesprachen weg, aber gleichzeitig werden
> die Programme in Arabisch, Somali, Persisch (einschließlich Dari) und
> Romani ausgebaut. Diese Sendungen werden offensichtlich in erster Linie
> für ein inländisches Publikum (mit "Migrationshintergrund") produziert,
> können aber dank Web in der ganzen Welt gehört werden.
>
> Den Verzicht auf die Kurzwelle für Empfangsgebiete in Afrika und Asien
> (für Sendungen in Englisch) halte ich für schlecht überlegt, man
> schließt hier ohne Zweifel viele Hörer vom Empfang aus. Das Internet ist
> kein vollwertiger Ersatz.
>
> Zum Thema vgl. im übrigen die Meldung bei RNW Medianetwork sowie die
> Kommentare:
>
> <http://blogs.rnw.nl/medianetwork/radio-sweden-to-become-an-internet-only-station>
>
>
> oder: http://is.gd/aMmtK
>
> Gruß
> Wolfgang
>
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