AW: [A-DX] Log: VoR in DRM ...

["Nils Schiffhauer" <dk8ok@xxxxxxx>]

.... nicht ganz, euer Ehren! Denn wenn man sich - wie ja manche aus der
hörenden Laienschar - das VoACAP-Programmpaket anschaut, so findet man darin
eben auch den hübschen Punkt S_IVOACAP, wo man sehr einfach den Einfluss von
Nachbarkanälen zeigen kann. DASS man genau das ausprobiert, dazu dient ja
der ganze Anmeldeklimbim mit "Tentative Schedules" und zudem Vorlaufzeiten,
die noch auf 286er-Rechnern und DOS abgestimmt sind. Wie sowas aussieht,
zeigt z.B.
http://bit.ly/8Xb9ti
auf Seite 10. In dem Text auch Beispiele dazu, wie man die Bandbelegung und
somit das aktuelle (! also auch durch übermodulierte Nachbarsender)
Störpotential überwachen kann. Kostenpunkt: Keine 1000 Euro, und somit ein
Klacks gegenüber der Vollkostenrechnung der Betriebskosten eines
500-kW-Senders.

Allerdings ist auch Dipl.-Ing. Gerd Klawitter in seinem epochal-hochgelobten
Werk "Theorie und Praxis der Kurzwellenausbreitung" dieser VoACAP-Teil
entgangen, wie er offenbar des statistischen Charakters und somit der
eigentlichen Basis all' dieser Dinge nicht gänzlich innegeworden ist und von
AREPS weiterhin annimmt, man könne Sendeleistung und Frequenz nicht ändern -
was nicht über den Umfang des Programms eine Aussage macht, sondern über die
Leseleistung des Autors.

Stephan hat so einige Gründe genannt, warum der Empfang beim Hörer nicht
immer gut ankommt. Ich bin überzeugt: saubere Sender sowie überlegte (und
manchmal auch dynamische) Frequenzplanung wären besser als DRM - wobei hier
ja auch die DRM-Sender-Hersteller nicht müde werden herauszustellen, wie
kinderleicht die Bedienung ihres Equipments sei. Ob steigende
Sonnenfleckenzahlen die Lage entspannen? Ich fürchte: nein. Denn schon heute
gibt es ja viele Außer-Band-Sendungen, die schlecht geplant sind.

73 Nils

-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: owner-liste@xxxxxxx [mailto:owner-liste@xxxxxxx] Im Auftrag von
Wolfgang Bueschel
Gesendet: Wednesday, March 10, 2010 8:26 PM
An: A-DX-Liste
Betreff: Re: [A-DX] Log: VoR in DRM ...


>Festzuhalten bleibt: Was wirklich nötig wäre, wäre eine gründliche Schulung
>der Sendebetreiber in Sachen Frequenzplanung, eingesetzte Modes (&
>Konfiguration der Labels...) und Zuspielung der Audioinhalte. Eigentlich
>sollte man denken, dass an den Standorten gut aufgebildetes Personal
>eingesetzt wird, dem ist aber wohl nicht so. Und einfach auf einem belegten
>Band gegen andere Sender "anzusenden" zu wollen, wenig aussichtsreich.
>Hoffentlich entzerrt sich die Situation im 49m Band mit zunehmenden
>Sonnenaktivität wieder etwas.


Beispiele aus dem Südosten 'gen Balkan gefällig:

Wie wahr, letztes Jahr sind bei zwei internationalen Stationen ganz gut
durchblickende Ingenieure in die staatlichen Senderauthorities hinüber
gewechselt / die Treppe hochgeklettert/gefallen.

Die Nachfolger auf den Posten bedienen jetzt ohne Chuzpe die VOACAP
Propagation Software oder ähnliches, ohne allzu sehr von Physik und
Erfahrungen im Metier beleckt zu sein. Daraus resultieren dann katastrophale
Bandbelegungen, wo der Nutzkanal oder dessen Nachbarkanäle von Interferenzen
betroffen sind, weil halt die Software nur das Zielgebiet einbezieht, aber
in der Physik mögliche Nachbarzonen oder -kanaleinflüsse ganz ausser Acht
lässt.

gruss wolfgang


----- Original Message ----- 
From: "Stephan Schaa" <schaa@xxxxxxxxxxx>
Sent: Wednesday, March 10, 2010 8:07 PM
Subject: AW: [A-DX] Log: VoR in DRM ...

Bei  mir übrigens problemlos mit etwa 22 dB SNR, trotz Label 0, bei etwas
geizigen 14 kBit Audio.

Dazu RRI Tiganesti 6065 khz etwa 24 dB SNR bei üppigen 20 kBit ohne
Aussetzer. Warum da aber nur 5 khz Audio eingespeist wird, ist mir ein
Rätsel.

Bayern hat sich um diese Zeit weitgehend abgemeldet auf 6085. Vielleicht 7
dB SNR.

Polski Radio mit großen Schwierigkeiten auf 6130 kHz. Der Kanal ist auch
analog belegt, was wohl niemandem nützt. Immerhin sind die 14 kBit Audiorate
hier sinnvoll.

Ab 19.00 UT:

RRI 6180 kHz: Kanal ebenfalls doppelt belegt, keine Chance für 20 kBit
Audio.
RRI 5980 kHz: trotz gleichkanalstörungen auf 5975 ganz guter Empfang mit 20
kBit ohne Aussetzer. 20 dB SNR. Leider immer noch dünne 5 kHz
Audiomodulation.

Festzuhalten bleibt: Was wirklich nötig wäre, wäre eine grümdliche Schulung
der Sendebetreiber in Sachen Frequenzplanung, eingesetzte Modes (&
Konfiguration der Labels...) und Zuspielung der Audioinhalte. Eigentlich
sollte man denken, dass an den Standorten gut aufgebildetes Personal
eingesetzt wird, dem ist aber wohl nicht so. Und einfach auf einem belegten
Band gegen andere Sender "anzusenden" zu wollen, wenig aussichtsreich.
Hoffentlich entzerrt sich die Situation im 49m Band mit zunehmenden
Sonnenaktivität wieder etwas.

73, Stephan

--
-----------------------------------------------------------------------
Diese Mail wurde ueber die A-DX Mailing-Liste gesendet.
Admin: Christoph Ratzer, OE2CRM  http://www.ratzer.at
-----------------------------------------------------------------------
Private Verwendung der A-DX Meldungen fuer Hobbyzwecke ist gestattet, jede
kommerzielle Verwendung bedarf der Zustimmung des A-DX Listenbetreibers.


--
-----------------------------------------------------------------------
Diese Mail wurde ueber die A-DX Mailing-Liste gesendet.
Admin: Christoph Ratzer, OE2CRM  http://www.ratzer.at
-----------------------------------------------------------------------
Private Verwendung der A-DX Meldungen fuer Hobbyzwecke ist gestattet, jede
kommerzielle Verwendung bedarf der Zustimmung des A-DX Listenbetreibers.