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Re: [A-DX] PDF & Multimedia


  • Subject: Re: [A-DX] PDF & Multimedia
  • From: "Wolfgang Bueschel" <BueschelW@xxxxxx>
  • Date: Sun, 17 Jan 2010 20:14:14 +0100

Wir haben seit 1996 PDF in der Druckvorstufe eingesetzt, für Schwarten von 800 Seiten für die Tiefdruckerei zu liefern, und waren dankbar für dieses Format.

Trotzdem stimme ich beiden Seiten in dieser Diskussion zu, mit dem Acrobat hatte ich vor allem bei

* PDFs sind unkomfortabel zu lesen. Während jeder seinen Browser
einigermaßen bedienen kann, ist die Arbeit mit PDF-Lesern für
viele ungewohnt, und lenkt vom Lesen ab.

In den 15 Jahren benutzte ich Adobe sehr oft, kam aber bei mir immer gleich negativ hinter den REAL Produkten zu stehen. Ich preferiere für profane Dinge reinen .TXT, mir schwillt der Kamm, wenn ich stattdessen überfrachtete .rtf oder .pdf Produkte erst entkernen muss.

Die Multimedia Fingerübungen in Burgdorf sind natürlich ein anderes Feld ...
73 wb

----- Original Message ----- From: "Name gelöscht" <name.geloescht@xxxxxxxxxxxx>
Sent: Sunday, January 17, 2010 2:52 PM
Subject: Re: [A-DX] PDF & Multimedia

Am 17.01.2010 um 13:20 schrieb Tom DF5JL:

Nils Schiffhauer schrieb:
...................PDF war also schon ein Umweg,
geplant als eine von möglichst Vielen öffentlich befahrbare Straße ohne
Maut.

Das ginge mit HTML ja auch, zumal jedes Betriebssystem über (mind.) einen HTML-geeigneten Browser verfügt (http://de.wikipedia.org/wiki/Browser).

PDFs dürfte auch jedes gängige PC-Betriebssystem können. Und es gibt durchaus Betriebssysteme, die weder Browser haben, noch PDF können, die hier aber nicht zur Diskussion stehen. MVS und VSE beispielsweise als Stichwort.

Aus meiner Sicht ergeben sich im Hinblick auf PDF-Dokumente weitere Nachteile im Vergleich zu HTML:

* PDFs sind nicht abwärtskompatibel - Adobe implementiert mit jeder neuen Version Spielereien, die für Inkompatibilitäten sorgen. HTML dagegen ist abwärtskompatibel. Browser ignorieren ihnen unbekannte HTML-Erweiterungen einfach, in den meisten Fällen kommt der Benutzer dennoch an alle für ihn wichtigen Informationen ran, lediglich die Seitendarstellung ist schlichter.

Und wer keine schlichte Seitendarstellung will, der nimmt PDF. Mein Gott, den Reader gibt es für umme, und alle ein oder zwei Jahre mal eine neue Version aufzuspielen, sollte doch wohl noch zumutbar sein. Jedenfalls sieht das Dokument als PDF dann auch überall wie beabsichtigt aus.

* PDFs bauen Barrieren auf. Für Blinde und stark sehbehinderte Menschen stellen PDF-Dateien eine unnötige Hürde dar. HTML-Dateien sind dagegen, Dank semantischer Auszeichnung und Textformat, auch für Screenreader geeignet. Blinde können sich die Inhalte vom Rechner vorlesen lassen oder eine Braillezeile nutzen.

Ähem, hier ging es um einen multimedialen Ansatz. So leid es mir tut, aber das wendet sich nun mal nicht an Blinde und Taube. Barrierefreiheit ist sicher notwendig bei der Weitergabe von Textinformation, unmöglich bei einem multimedialen Showcase.

* PDFs sind aufgebläht, dagegen wird man den Inhalt von PDF-Dateien so gut wie immer mit HTML datensparender vermitteln können. Falls man auf CD-ROM veröffentlicht, spielt die Dateigröße zwar keine großen Rolle mehr, im Internet jedoch sehr wohl.

Bei allem Gemaule über Sicherheitslücken im PDF, dem Gemaule über Dateigröße usw: Zeige mir doch mal einer der Kritiker, wie man die gegebene Aufgabenstellung besser lösen könnte. Immer unter dem Gesichtspunkt, mal etwas "multimediales" für elektronische Reader, Tablet-PCs etc zu bieten. Hic Rhodos, hic salta!

* PDFs sind ein Sicherheitsrisiko: In der Vergangenheit hat es immer wieder Probleme mit PDF-Lesern gegeben. Unbeabsichtigt erlaubte Adobe den PDF-Autoren, Systemaufrufe dazu zu nutzen, den Rechner des Benutzers fernzuwarten, Daten zu löschen, zu manipulieren, bzw. anderweitig kreativ zu sein. Einen ordentlich konfigurierten Browser wird man kaum zu solchen Späßen überreden können.

Gibt es da nicht was aus Redmond, vor dessen Benutzung in der vergangenen Woche sogar in der Tagesschau gewarnt wurde? Mir war doch so?

* PDFs sind unkomfortabel zu lesen. Während jeder seinen Browser einigermaßen bedienen kann, ist die Arbeit mit PDF-Lesern für viele ungewohnt, und lenkt vom Lesen ab.

Das ist ja nun wirklich absoluter Quatsch. Nur im PDF kannst Du ein ordentliches Layout überall wie gewünscht darstellen.

Darüber hinaus hat der Acrobat Reader – der wohl am weitesten verbreitete PDF-Leser – eine miese Oberfläche.

Alternativen existieren wie Sand am Meer.

* PDFs sind unbeliebt; empfohlen sei hier die wenn auch schon in die Jahre gekommene Kritik "PDF: Unfit for Human Consumption" (http://www.useit.com/alertbox/20030714.html)

Hab ich mir nicht angesehen, "in die Jahre gekommen" reicht mir hin.

Ich weiß ja, daß Nils mal versucht hat, multimediale Sachen in einem Dokument zusammenzufassen und sich dazu als Versuchsobjekt was aus dem DX-Hobby herangezogen hat. Daß sowas in meinen Augen überflüssiger Käse ist, um Informationen zu transportieren, steht auf einem anderen Blatt. Aber wenn ich sehe, welche Trivialinformationen nicht als A4-Textseite, sondern als 27-seitiges, animiertes Powerpoint daherkommt, dann bin ich sowieso zu alt für diese Welt und nur noch ein alter Meckerpott.

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Tschüß,
Martin http://webadresse.geloescht/
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