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AW: [A-DX] Erneut: Rundfunkgebuehren


  • Subject: AW: [A-DX] Erneut: Rundfunkgebuehren
  • From: "do1fwm" <postmasterv@xxxxxxxx>
  • Date: Fri, 8 Jan 2010 11:04:08 +0100

hallo wolfgang,

die art der ablösung eines chefredakteurs beim öffentlich-rechtlichen rundfunk
und bei der privatwirtschaftlich organisierten presse kann man nicht miteinander
vergleichen. beim zdf hat ein politiker mit m.e. fadenscheinigen argumenten
dafür gesorgt, dass der vertrag brenders nicht verlängert wurde und damit auch
verfassungsrechtlich bedenklich einfluss auf das grundsätzlich staatsunabhängige
rundfunkwesen genommen. dies wurde ja dann auch von den staatsrechtlern
hinreichend deutlich kritisiert. die de-facto entmachtung des intendanten
schächter ist da nochmal ein vorgang für sich. 

wenn dagegen ein verleger aus wirtschaftlichen gründen, z.b. weil ihm die
anzeigenkunden aufgrund kritischer berichterstattung unter verantwortung des
chefredakteurs davonlaufen oder einem neuen eigentümer der zeitung der
schnurrbart des chefredakteurs nicht passt, so kann er selbstverständlich einen
arbeitsvertrag auflösen bzw nicht verlängern. das mag dann zwar auch durch
interessierte kreise kritisiert oder beklatscht werden, aber die pressefreiheit
an sich wird dadurch noch lange nicht tangiert. letztendlich bestimmt ja der
leser, welche zeitung er kauft. beim (zwangs)gebührenfinanzierten,
öffentlich-rechtlichen rundfunk ist das schon etwas anderes! mangelnde
einschaltquoten mögen beim werbefinanzierten privatfernsehen eine erhebliche
rolle über den bestand des ganzen senders spielen, bei den
öffentlich-rechtlichen dagegen sollte es allenfalls zur absetzung einer
sendereihe mit kündigung der produktionsgesellschaft führen. verantwortlich für
die einschaltquoten beim zdf ist allenfalls der intendant, nicht aber der für
die journalistischen formate zuständige chefredakteur. 


vy 73


hans
do1fwm  

-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: owner-liste@xxxxxxx [mailto:owner-liste@xxxxxxx] Im Auftrag von Wolfgang
Bueschel
Gesendet: Freitag, 8. Januar 2010 10:35
An: A-DX-Liste
Betreff: Re: [A-DX] Erneut: Rundfunkgebuehren


Also, ich bin nicht auf dem hessischen Koch oder Ypsilanti Auge blind: aber
warum sollte nach 10 Jahren Tätigkeit nicht mal ein Chefredakteur durch einen
anderen Mann/frau ersetzt werden?

Bei der FAZ oder TAZ ist das ja auch Gang und Gäbe.

Der Schnurrbartträger wird schon einen neuen Job finden.

Wenn man mal etwas Positives an der Abschaltung der HR MW 594 Mittelwelle finden
kann:

dieser Vorgang verschont mich vor den stundenlangen Übertragungen aus dem
hessischen politischen KINDERGARTEN des lokalen Parlaments in Wiesbaden, dessen
Niveau zuweilen ist unterste Schublade - wie ein Humba-Tätärä Karnevalssitzung -
gehört.

wb

----- Original Message ----- 
From: "Tom DF5JL" <df5jl@xxxxxx>
Sent: Friday, January 08, 2010 7:41 AM
Subject: Re: [A-DX] Erneut: Rundfunkgebuehren

3) Wer bestimmt, was "Qualitätsinhalte" sind, wer vergibt die Aufträge?
(Bürokratie, ich hör dir trapsen; Roland Koch wäre sicher ein interessierter
Kandidat für einen Aufsichtratposten). Aus der konkreten Beantwortung dieser
Fragen stiehlt sich der Autor heraus, sie ist jedoch konstituierend.

5) Zitat: "Will man das Problem staatlicher Einflussnahme auf den
öffentlich-rechtlichen Rundfunk ernsthaft lösen, sollten weitergehende Schritte
erwogen werden. Beispielsweise könnte man die Kontrollgremien - ähnlich wie bei
den Sozialwahlen in den Sozialversicherungen - einer Abstimmung unter den
Bürgern aussetzen." Wobei der Bürger realiter nie weiß, worüber er bei den
Sozialwahlen abstimmt und i. d. R. den Vertreter seiner Kasse benennt.

tom df5jl

--

Am 07.01.10 22:24, schrieb Juergen Fenn:
> http://carta.info/21171/reform-oeffentlich-rechtlicher-rundfunk/
>
> "In Zukunft sollten die Gebühren in einen "Rundfunkfonds" fließen, um 
> dessen Mittel sich alle bewerben könnten, die Qualitätsinhalte 
> anbieten wollen."
>
> Jürgen.

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