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[A-DX] Re: Satellit 650 Modifikation


  • Subject: [A-DX] Re: Satellit 650 Modifikation
  • From: Roger <roger.roger@xxxxxx>
  • Date: Sun, 13 Nov 2011 09:57:01 +0100

Am 12.11.2011 10:08, schrieb Manfred Hueppelshaeuser:
Hallo Roger, einer Deiner Mails in A-DX habe ich entnommen, dass Du Deinen Satellit 650 mit HDSDR und wohl auch mit Dream betreiben kannst. Das würde mich interessieren. Hier steht auch noch ein 650 herum. Ist die Modifikation kompliziert? Bei wem hast Du das machen lassen?
Nebenwirkungen? ;-) Würde mich über eine Antwort von Dir freuen.
Viele Grüße, Manfred

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1. Ausgangspunkt der schon einige Jahre zurückliegenden Modifikation war der Wunsch, auch am "DRM-Boom" teilhaftig zu werden. Der Satellit650 ist zwar ein relativ leistungsstarker AM-Empfänger, allerdings erwies sich nun dessen "DRM-Tauglichkeit" eher als mittelmäßig. Entweder liegt das an einem vorhanden "Phasenrauschen" des Empfängers, was ja wohl für DRM "Gift" wäre bzw. ist der Durchlassbereich der aufwändig gestalteten Vorselektion - Stichwort: mitlaufender mechanischer Preselektor im Gerät - für DRM-Empfang zu schmal. In SDR-Software sieht der Pegel des Durchlassbereiches glockenförmig aus, mit dem Maximum (eigentlich logischerweise) auf der eingestellten Nominalfrequenz. +/- 5 kHz ist der Pegel schon signifikant geringer.....für DRM bräuchte es schon einen mindestens 10kHz breiten "aalglatten" linearen Durchlass-Bereich. Bei der DRM-Dekodierung mit DREAM zeigt sich ein "gespaltenes Dekodierungsverhalten". Was DRM-Dekodierung von schwachen Signalen und deren KENNUNGEN betrifft ist das Gerät trotzdem DX-tauglich. Man hat eine relativ schnelle Dekodierung des DRM-Labels. Mit AUDIO sieht es dann allerdings nicht so toll aus. Hier läuft das SNR gegen einen Grenzwert von maximal 22db SNR, da kann das Signal der Station noch so bombastisch sein wie es will.......

2. ausgeführt hat die Modifikation ein Bastler aus meinem lokalen Bekanntenkreis, der schon zu DDR-Zeiten u.a Eigenbau-Vorverstärker für (hohe) UHF-Kanäle zusammenlötete........ Erfahrungen mit DRM-Modifikationen sammelte er dann zuerst an einfacheren Geräten wie z.B. einem GALAXIS (="ERF-Weltempfänger"), Siemens RK 665 etc. Als Mischer von 450/455kHz ===>12 kHz kamen schon damals quasi Eigenentwicklungen zum Einsatz, wo er als "Taktgeber" Keramikschwinger (die auch in Fernbedienungen Anwendung finden) einsetzte. Die Anzapfung im Gerät selbst ist dann "hochohmig" ausgeführt, um den Empfänger nicht zu belasten. Allerdings ist dann das Signal an dieser Stelle ziemlich schwach.......Deshalb setzt er im Empfänger an der ZF eine kleine Transistor-Verstärkungs-Schaltung ein, die vom externen Mischer außerhalb des Gerätes (spannungsmäßig) ferngespeist wird und dem Mischer so ein stärkeres ZF-Signal liefern kann.

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Jetzt sollte man abwägen, inwieweit ein solcher "Spezialeingriff" >>>lohnenswert<<< ist, denn -wie gesagt-: DRM-Dekodierung von AUDIO eher mittelmäßig. Großer Gewinn für mich aber bei AM-Synchron, SSB/ECSS/FM-Dekodierung mit S650 + die tollen Notchfunktionen in HDSDR.........

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Auch das Thema "SDR-Dekodierung" am PC weist noch gefährliche Stör-Klippen auf, die möglicherweise erst einmal umschifft werden müssen
-  ungeeignete Soundkarte/Soundchip,  z.B. in Netbooks.......
- ungeeignete Monitore, die Störspektrum erzeugen, bei mir z.B. ein älterer 17'' Samsung-ORION 1770A - TFT. Dagegen ein 24'' SAMSUNG SyncMaster FX2490HD und ein 15'' LG L1511SE völlig ok....
-  Netzteile von angeschlossenen externen USB-Festplatten
- angeschlossenes SPDIF-Audiokabel mit Massewackler.........(verseuchte die ganze KW) - angeschlosser ELV-Optokoppler am LineOut (brachte witzigerweise zusätzlichen Brumm bei SDR in's System)

....man könnte darüber ganze Romane schreiben.....und wie bei vielem gilt auch hier: Der Weg ist das Ziel.........

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Also wenn man selbst keine cholerische Veranlagung hat und jemanden kennt, der sich damit auskennt, dann kann man derartige Bastelleien wagen....... Entsprechende Unterlagen könnte ich dann auf Wunsch (als PDF) zur Verfügung stellen, also wo der S650 "angezapft" worden ist bzw. wie man dat Dingens überhaupt erst einmal zerstörungsfrei auseinanderbauen kann......das ist auch eine Wissenschaft für sich.....


73+55 roger






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